Bestand
Eine wichtige Größe in der betrieblichen Lagerhaltung ist der Bestand. Er stellt die Anzahl von Mengeneinheiten eines Erzeugnisses dar, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt physisch auf Lager befinden, unterwegs ins Lager sind oder sich nach verschiedenen Kriterien buchhalterisch erfassen lassen. Der Fehlbestand wird durch Fehlmengen erhöht, das sind Bedarfsmengen, die nicht erfüllt werden konnten. Der Fehlbestand stellt den Überschuss zwischen der Bedarfsmenge über den tatsächlich vorhandenen Bestand dar.
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Was einen Fehlbestand ausmacht
In der betrieblichen Lagerhaltung kann es zu einem Fehlbestand kommen. Ein solcher Fehlbestand setzt sich aus dem tatsächlich vorhandenen Lagerbestand und aus noch ausstehenden Bestellungen zusammen; davon werden Mengeneinheiten für Nachlieferungen, die zur Deckung des Fehlbestands dienen, abgezogen. Auch Mengeneinheiten, die für sonstige Zwecke reserviert sind oder als Sicherheitsbestand dienen, werden vom tatsächlichen Bestand abgezogen. Nicht immer gehört der Sicherheitsbestand zum disponiblen Lagerbestand, das hängt vom jeweiligen Planungszusammenhang ab. Der Sicherheitsbestand dient dazu, Unsicherheiten hinsichtlich der prognostizierten Bedarfsmenge zu kompensieren. Da Kundennachfragen in der Regel stochastisch schwanken, wird der Sicherheitsbestand zur Deckung überdurchschnittlicher Nachfragemengen eingesetzt. Der Sicherheitsbestand ist für die übrige Materialbedarfsplanung indisponibel.
Der Bestand als Vorratsvermögen im Betrieb
Der betriebliche Bestand wird auch als Vorratsvermögen bezeichnet. Als Lagerbestand gelten die Waren und Stoffe, die für den Produktionsprozess oder den Absatz bestimmt sind. Abhängig von der Art des Betriebes werden Bestände unterschieden:
- in Fabrikationsbetrieben: Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und fertige Waren
- in Dienstleistungsbetrieben: Betriebsstoffe
- in Handelsbetrieben: Fertigerzeugnisse und Waren.
Der optimale Lagerbestand
In der Lager- und Vorratsplanung wird der optimale Lagerbestand ermittelt. Für die Berechnung des Lagerumschlags und des Kapitals, das im Lager gebunden ist, wird der durchschnittliche Lagerbestand benötigt. Der Lagerbestand stellt die Höhe der Vorräte dar, die sich im Lager befinden. Der Mindestbestand bildet die untere Grenze des Lagerbestandes, die obere Grenze bildet der Höchstbestand. Der Höchstbestand ist der optimale Lagerbestand, er setzt sich aus der Summe des Mindestbestandes und der optimalen Bestellmenge zusammen. Der Meldebestand liegt zwischen Mindest- und Höchstbestand. Der Bestand ist eine wichtige Grundlage, um Lagerkennzahlen wie Lagerumschlag und Lagerdauer zu berechnen.
Arten von Beständen
Bei den Beständen werden verschiedene Arten unterschieden. Bestände können körperlich vorhandene Materialien im Lager sein. Zum Bestand gehört auch ein auswärtiger Lagerbestand, der sich noch nicht im Lager befindet. Dazu gehören rollende und schwimmende Waren, sofern noch kein Gefahrenübergang erfolgt ist. Auch Waren, die in Kommission genommen wurden, sind Teil des Lagerbestandes. Jedoch gehört ein Lager, das in Kommission genommen wurde, nicht zum Lagerbestand.
Die Ermittlung des Bestandes
Der Lagerbestand kann durch die effektive Inventur, bei der eine körperliche Bestandsaufnahme erfolgt, ermittelt werden. Die Ermittlung ist auch durch Skontration möglich, dabei werden Zu- und Abgänge laufend notiert. Bei der Inventur werden bewegliches Anlagevermögen, Finanzanlagevermögen, Warenvorräte, Wertpapiere, Bargeldmittel und andere Bestände körperlich an Ort und Stelle aufgenommen. Die Aufzeichnungen aus der Inventur müssen für Außenprüfungen aufbewahrt werden. Die bestandsmäßige Erfassung des betrieblichen Anlagevermögens unterliegt gesetzlichen Regelungen. Bei der Skontration wird der Materialverbrauch mittels Materialentnahmescheinen erfasst, dabei wird bei jedem Lagerabgang ein Materialentnahmeschein ausgestellt. Der Nachteil der Skontration liegt in dem hohen Aufwand an Arbeit, doch bietet die Skontration den Vorteil, dass der Sollbestand jederzeit festgestellt werden kann.
Übereinstimmung von Buch- und Lagerbestand
Es wird beim Bestand zwischen Buch- und Lagerbestand unterschieden. Buch- und Lagerbestand sollten übereinstimmen.
- Eine Übereinstimmung von Buch- und Lagerbestand liegt dann vor, wenn keine Fehler durch Messen oder Registrieren sowie keine Schreibfehler auftreten.
- Zudem wenn keine Materialverluste durch Schwund und Diebstahl zu verzeichnen sind. Jedoch sind in verschiedenen Betrieben immer wieder Materialverluste durch Schwund zu verzeichnen, denn Diebstahl ist niemals völlig auszuschließen.
- Daher sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, um zu sichern, dass Buch- und Lagerbestand möglichst übereinstimmen.
Für eine übergreifende Übersicht ist u.a. eine Online Lagersoftware ein hilfreiches Programm.