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Negatives Eigenkapital

Negatives Eigenkapital

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Als Unternehmer muss dein Bestreben sein, mit deinem Betrieb schwarze Zahlen zu schreiben. Nur wenn du Gewinne erzielen kannst, ist es möglich dauerhaft am Markt agieren zu können. Schwarze Zahlen schreiben bedeutet, dass du in deinem Unternehmen kein negatives Eigenkapital bildest. Doch was bedeutet eigentliche negatives Eigenkapital genau, was kannst du tun, wenn es vorhanden ist und wie kannst du negatives Eigenkapital ausgleichen?

h2 id="definition">Was bedeutet negatives Eigenkapital?

Um genau zu erläutern, um was es sich beim negativen Eigenkapital handelt, sollte zunächst der Begriff Eigenkapital definiert werden. Das Eigenkapital ergibt sich aus dem Betrag, der nach dem Abzug von allen Schulden vom sogenannten Aktivvermögen noch übrig ist. Einfach gesagt, Eigenkapital ist der Saldo aus Vermögen und Schulden. Negatives Eigenkapital entsteht demnach dann, wenn dein Unternehmen zu viele Schulden aufweist, also kurz gesagt, überschuldet ist.

Welche Mittel bilden dein Eigenkapital?

Das Eigenkapital besteht in der Regel aus zwei verschiedenen Mitteln.

  • finanzielle Mittel, die du als Unternehmer selbst bereitstellst
  • zur Selbstfinanzierung im Unternehmen belassene Gewinne

Das Eigenkapital, welches einen Teil des Gesamtkapitals deines Unternehmens darstellt, steht allen Eigentümern zu. Gegenüber dem Unternehmer stellt es eine Art von Verbindlichkeit des Unternehmens dar und wie das Eigenkapital auszuweisen ist, wird in § 272 HGB geregelt. Und genau als Gegenstück zum Eigenkapital gibt es in einem Unternehmen auch das Fremdkapital. Auch dieses wird zum Gesamtkapital deines Unternehmens gezählt. Ist in deinem Unternehmen nun das Aktivvermögen geringer als das Fremdkapital, dann ist dein Unternehmen überschuldet.

In jedem Unternehmen gibt es ein Gesamtvermögen und eine sogenannte Stammeinlage. Im Laufe der Zeit bildet das Unternehmen eine zusätzliche Vermögensmasse. Nimmst du nun aber als Unternehmer fremdes Kapital an, welches den Wert vom Gesamtvermögen des Unternehmens übersteigt, dann besitzt deine Firma ein negatives Eigenkapital. Dieses entspricht einer Unterbilanz und besagt, dass die unternehmerischen Verbindlichkeiten über dem zur Verfügung stehenden Kapital liegen.

Wo musst du negatives Eigenkapital in der Bilanz aufführen?

Das Eigenkapital, also auch das negative Eigenkapital, wird in der Bilanz immer unter den Passiva aufgelistet. Zu beachten ist für dich, dass im Falle einer Kapitalgesellschaft es die definierten Bilanzposten umfasst, wie in § 266 Abs. 3a HGB beschrieben. Vermögenswerte, als Passiva, stellen immer die Mittelherkunft dar und beim vorhandenen Kapital, bei Aktiva, wird immer die Mittelverwendung dargestellt. Dabei gilt für dich folgende Unterteilung vorzunehmen.

Aktiva Passiva
Umlaufvermögen Bank- und Kassenbestände
Anlagevermögen Anlagevermögen
Aktive Rechnungsabgrenzung Forderungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Sachvermögen
Immobilienvermögen

Eigenkapital berechnen

In der Regel sind die beiden Seiten Aktiva und Passiva immer ausgeglichen, wenn du deine Bilanz anschaust. Es kann aber durchaus sein, dass die Seite der Passiva überwiegt. Dies bedeutet, dass es zu einer Überschuldung kommt. In diesem Fall fällt der Wert von dem Eigenkapital deines Unternehmens unter Null und dies bedeutet, dass es als negatives Eigenkapital gilt. Nehmen wir folgendes Beispiel an.

Rechenbeispiel

Aktivvermögen 100.000 Euro
– Fremdkapital auf der Passivseite 250.000 Euro
= negatives Eigenkapital in Höhe von 150.000 Euro

Konkret bedeutet das, du hast mit deinem Unternehmen Schulden in Höhe von 150.000 Euro.

Unterschied des Eigenkapitals je nach Rechtsform

Führst du ein Einzelunternehmen, so kannst du mit deinem Eigenkapital variabel umgehen. Du kannst es in beliebiger Höhe senken oder erhöhen. Bei Kapitalgesellschaften geht das nicht so einfach und ist gesetzlich und durch die Satzung geregelt. Daraus kannst du entnehmen, welche Anteile vom Kapital nicht verändert werden dürfen. In der Bilanz umfasst das Eigenkapital folgende Bilanzposten.

Tipp!

Ob du Gewinn oder Verlust gemacht hast, kannst du in der Gewinn- und Verlustrechnung ermitteln. Diese kannst du ganz einfach mit unserer kostenlosen Gewinn- und Verlustrechnung Vorlage erstellen.

Auch bei einer Personengesellschaft wird das Eigenkapital durch Satzung, Gesellschaftsvertrag und Gesetz geregelt. Alle Gesellschafter bestimmen hier im Vorfeld, welche Anteile nicht veränderbar sind. Aus diesem Grund werden jedem Gesellschafter zwei Konten zur Verfügung gestellt. Zum einen das feste Kapitalkonto 1 und zum anderen das veränderbare Kapitalkonto 2. Überdies gibt es je nach Rechtsform Unterschiede, wo das negative Eigenkapital in der Bilanz stehen muss.

Rechtsform Beschreibung
Einzelunternehmen Beim Einzelunternehmen wird das Kapitalkonto als Unterbilanzkonto immer auf der Aktivseite zur Anzeige gebracht. Das positive Kapitalkonto ist auf der Passivseite zu finden.
Kapitalgesellschaft Hier wird die Unterbilanz durch den Aktivposten „nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag angezeigt. Dies entspricht der Vorgabe nach § 268 III HGB.
Personengesellschaft Bei Personengesellschaften ergibt sich die Unterbilanz aus der Summe, die sich aus den negativen Kapitalkonten ergibt. Damit werden die Kapitalkonten aller Gesellschafter auch negativ.

Bedeutung von negativem Eigenkapital für dein Unternehmen

Hast du in deinem Unternehmen negatives Eigenkapital, dann ist dies grundsätzlich kein gutes Zeichen. Sehr häufig ist das Auftreten von negativem Eigenkapital vor allem bei wirtschaftlichen Rezessionen festzustellen. Besteht bei deinem Unternehmen eine Überschuldung, bist du nicht in Lage, auch gewinnbringend zu arbeiten. In den meisten Fällen ist dann ein Verkauf oder gar eine Insolvenz die Folge. Hast du also in deinem Unternehmen negatives Eigenkapital, musst du umgehend prüfen, ob eine Insolvenz anzumelden ist. Gegenmaßnahmen kannst du nur auf diese Weise rechtzeitig einleiten. Bei negativem Eigenkapital sind oft auch Entlassungen von Mitarbeitern nicht zu vermeiden. Auf der anderen Seite lässt sich aber auch ohne Mitarbeiter ein Betrieb nur schwer aufrechterhalten.

Welche Maßnahmen kannst du bei negativem Eigenkapital einleiten?

Eigenkapital stellt immer den Anteil von Eigentümern am Vermögen der Gesellschaft dar. Mit diesem Eigenkapital haftet dein Unternehmen gegenüber den Gläubigern. Hast du nun einen Fehlbetrag oder negatives Eigenkapital, dann ist es nicht mehr möglich, mit diesem finanzierten Vermögen die Schulden zu bedienen. Einen Kredit aufzunehmen ist in solch einer Situation sehr schwer oder fast unmöglich. Negatives Eigenkapital heißt für dich aber nicht zwingend, dass es zu einer Insolvenz kommen kann. Um negatives Eigenkapital auszugleichen, stehen dir einige Möglichkeiten zur Verfügung.

Prüfe alle Vermögenswerte

Zunächst einmal solltest du alle Vermögenswerte von deinem Unternehmen prüfen. Nicht immer gibt rein die Betrachtung der Konten ausreichend Aufschluss darüber, wie es wirklich um das Vermögen bestellt ist. Bei der Überprüfung musst du aber beachten, dass auch alle Schulden berücksichtigt werden, die nicht ausgewiesen sind. Vor allem ältere Unternehmen haben in vielen Fällen stille Reserven, mit denen ein negatives Eigenkapital auszugleichen ist.

Gesellschafter gewähren Zuschüsse

Bei negativem Eigenkapital lohnt es sich auch, über einen Zuschuss durch die Gesellschafter nachzudenken. In diesem Fall zahlen die Gesellschafter ausreichend ein, um damit das negative Eigenkapital auszugleichen und der insolvenzrechtliche Tatbestand ist damit zu entkräften. Ist ausreichend Privatvermögen vorhanden, kann dies ein recht einfacher Schritt sein. Beteiligt sich ein Gesellschafter nicht an einem Zuschuss, kann dies für ihn selbst auch negativ sein. Durch Zuschüsse der anderen Gesellschafter ändern sich dann auch die Anteile am Unternehmen und auch die Mitbestimmungsrechte.

Kurz zusammengefasst: Häufig gestellte Fragen zum Thema „Negatives Eigenkapital“

Was bedeutet negatives Kapitalkonto?

Auf der Aktivseite der Bilanz wird das negative Kapitalkonto ausgewiesen. Ein negatives Kapitalkonto entsteht in der Regel durch Veränderungen in Einzelunternehmen und Personengesellschaften zusammen. Wenn Entnahmen und Verluste der Verbindlichkeiten höher als das zur Verfügung stehende Vermögen sind, ergibt sich ein negatives Kapitalkonto.

Kann die Bilanz negativ sein?

Sind in einem Unternehmen die Schulden höher als das Vermögen des Unternehmens, ergibt sich eine negative Bilanzsumme. Negative Bilanzen können aber durch Gewinnen aus vergangenen Jahren ausgeglichen werden.

Was ist ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag?

In dem Moment, in dem die auf der Passivseite stehenden Verluste die Aktivposten übersteigen, entsteht ein Fehlbetrag. Einfach ausgedrückt sind die Schulden dann höher als das Vermögen. In der Buchhaltung wird diese Differenz als nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag gebucht.

Fazit

Ist das Fremdkapital auf der Passivseite höher als das Aktivvermögen, dann entsteht negatives Eigenkapital. Welche Position das negative Eigenkapital in der Bilanz einnimmt, ist abhängig von der Rechtsform, welcher das Unternehmen angehört. Negatives Eigenkapital kann für ein Unternehmen sehr gefährlich werden, wenn es nicht gelingt, es durch andere Mittel auszugleichen. Sehr oft sind hier Insolvenz oder Verkauf des Unternehmens die Folge. Steuere daher früh genug dagegen und behalte immer einen Überblick über deine Finanzen.

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