Verkaufspreis
Im dynamischen Geschäftsumfeld von heute ist der richtige Verkaufspreis für deine Produkte oder Dienstleistungen ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Ein gut kalkulierter Verkaufspreis spiegelt nicht nur die Kosten und den angestrebten Gewinn eines Unternehmens wider, sondern bestimmt auch, wie wettbewerbsfähig und attraktiv das Angebot für die Zielgruppe ist. In diesem Artikel zeigen wir dir, warum der Preis noch wichtig ist und wie du ihn richtig berechnest.
Definition: Verkaufspreis
Der Verkaufspreis, manchmal auch Listenpreis genannt, ist der Betrag, den du als Kunde für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlst. Dieser Preis ist nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern er spiegelt alle Kosten wider, die ein Händler hat, um dir das Produkt oder die Dienstleistung anzubieten, plus eine faire Gewinnmarge.
Warum ist der richtige Verkaufspreis so wichtig?
Ein Verkaufspreis ist weit mehr als die Zahl auf dem Preisschild oder in deinem Onlineshop. Er hat eine große Bedeutung – für dich aber auch für deine Kunden. Du solltest deshalb folgende Punkte berücksichtigen:
- Preisstrategie: Der Verkaufspreis ist ein Schlüsselelement deiner Preisstrategie. Du kannst ihn auf verschiedene Weise festlegen, je nachdem, ob du Kostenführerschaft anstrebst, dich differenzieren oder den Markt durchdringen willst.
- Kostendeckung: Der Verkaufspreis muss hoch genug sein, um alle Kosten zu decken. Dazu gehören Material-, Produktions-, Personal- und Marketingkosten. Ist der Preis zu niedrig, macht das Unternehmen Verlust.
- Wettbewerbsfähigkeit: Der Preis sollte auch mit denen der Konkurrenz mithalten können. Zu hoch, und die Kunden laufen weg; zu niedrig, und der Wert deines Angebots wird unterschätzt.
- Gewinn: Der richtige Verkaufspreis hilft dir, eine Marge bzw. Gewinnmarge zu erzielen. Dieser Gewinn ist notwendig, um in dein Unternehmen zu investieren und es wachsen zu lassen.
- Preiswahrnehmung: Der Preis beeinflusst, wie Kunden den Wert und die Qualität deines Produkts oder deiner Dienstleistung wahrnehmen. Ein guter Preis kann ihnen das Gefühl geben, dass sie ein gutes Geschäft machen.
Das sind schon einmal einige Punkte, die es zu beachten gilt. Schauen wir uns nun an, wie du diese in die tatsächliche Berechnung deines Verkaufspreises mit einfließen lässt.
Verkaufspreis berechnen
Einen Verkaufspreis festzulegen, ist eine Kunst für sich. Es geht darum, die richtige Balance zu finden, um Kunden zu gewinnen und zu halten, gleichzeitig aber auch profitabel zu bleiben. Reines Bauchgefühl ist hier daher fehl am Platz.
Für Einzelhändler und Online-Händler ist es daher entscheidend, diesen Preis sorgfältig zu kalkulieren und ihn in ihrer Preisstrategie geschickt einzusetzen. Ein gut durchdachter Verkaufspreis ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg deines Unternehmens.
Wie du einen Verkaufspreis festlegst, findest du in unserem Video zur Preiskalkulation:
Welche Faktoren deinen Verkaufspreis beeinflussen
Schauen wir uns nun einmal genau an, welche Punkte du beim Berechnen deiner Verkaufspreise berücksichtigen solltest.
Zielgruppen
Deine Zielgruppe ist entscheidend. Schließlich sind das die Leute, die am Ende für dein Produkt oder deine Dienstleistung bezahlen. Der Preis muss für sie passend sein. Wenn sie nicht bereit oder fähig sind, deinen Preis zu zahlen, sitzt du auf deinem Produkt und den Kosten dafür fest.
Bei der Zielgruppenanalyse versuchst du herauszufinden, wer deine Kunden sein könnten. Dazu gehören Faktoren wie
- Geschlecht,
- Alter,
- Einkommen
- und Interessen.
Du musst wissen, was sie sich leisten können. Denk daran: Ein Ferrari kostet nicht mehr als ein Skoda, weil er billiger herzustellen ist, sondern weil die Zielgruppe des Ferraris mehr Geld hat bzw. bereit ist, mehr Geld auszugeben.
Praktische Marktforschung ist ebenfalls wichtig: Sprich mit potenziellen Kunden und finde heraus, ob sie Interesse an deinem Angebot haben und ob der Preis für sie akzeptabel ist. Das gibt dir eine gute Grundlage, um eine Preisspanne festzulegen.
Konkurrenz
Neben deinen Kunden musst du auch deine Konkurrenz im Auge behalten. Finde heraus, wer ähnliche Produkte oder Dienstleistungen anbietet und zu welchem Preis. So siehst du, ob deine Preisspanne realistisch ist. Schau auch, was die Konkurrenz besonders macht, wie zusätzliche Leistungen oder Garantien.
Gesamtkosten
Nachdem du nun ein Gefühl für den Markt hast, solltest du natürlich auch deine eigenen Kosten berücksichtigen. Du willst schließlich nicht nur mit der Konkurrenz mithalten, sondern auch Gewinn machen.
Berücksichtige daher beim Berechnen:
- Materialkosten,
- Fertigungskosten,
- Dienstleistungskosten,
- Vertriebskosten und
- Verwaltungskosten.
Am besten notierst du dir alle Kosten, die im Unternehmen entstehen und ordnest sie dann als Einzelkosten und Gemeinkosten deinen Produkten zu.
Diese einfache Formal kann dir bei der Kalkulation helfen:
Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
+ Fertigungslöhne
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Entwicklungskosten
= Herstellkosten (Material- & Fertigungskosten)
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
= Selbstkosten
Damit weißt du, was du mindestens einnehmen musst. Rechne jetzt noch deine Marge hinzu, damit du auch Gewinn machst.
Rabatte & Skonti einrechnen
Überlege dabei auch, ob du Rabatte und Skonti anbieten willst. Rabatte liegen oft zwischen 5 und 50 Prozent, während Skonto meist 2 bis 3 Prozent beträgt. Dieses solltest du bei der Berechnung deines Verkaufspreis unbedingt mit einrechnen.
Mehr zum Berechnen deiner Preise erfährst du auch in unserem Lexikon-Artikel zur Preiskalkulation.
Beispiel für die Berechnung des Verkaufspreis
Lass uns mal gemeinsam durchgehen, wie du den Verkaufspreis für ein neues Produkt, zum Beispiel einen Tisch, kalkulieren kannst. Das Ziel ist, dass es für dich und deine Kunden passt. Also, los geht's!
Schritt 1: Marktanalyse
Stell dir vor, du produzierst Möbel und willst einen neuen Tisch auf den Markt bringen. Durch eine Analyse deiner Zielgruppe hast du herausgefunden, dass deine Kunden bereit wären, etwa 120 Euro für diesen Tisch auszugeben.
Du hast auch einen Blick auf deine Konkurrenz geworfen und festgestellt, dass ähnliche Tische zwischen 90 Euro und 130 Euro angeboten werden. Mit einem Verkaufspreis von 120 Euro für deinen Tisch liegst du also gut im Rennen.
Schritt 2: Kostenberechnung
Jetzt geht's ans Eingemachte – die Kostenkalkulation. Dazu zählen nicht nur die Materialkosten, sondern auch was du für deine Mitarbeitenden, Lagerhaltung und den Transport ausgibst.
- Materialeinzelkosten: Diese belaufen sich auf 25 Euro.
- Materialgemeinkosten: Hinzu kommen noch 7 Euro.
- Gesamte Materialkosten: Damit liegen die Materialkosten insgesamt bei 32 Euro.
Als Nächstes rechnen wir die Produktionskosten aus:
- Fertigungseinzelkosten: Diese betragen 15 Euro.
- Fertigungsgemeinkosten: Dazu kommen 10 Euro.
- Herstellungskosten: Das ergibt gesamte Herstellungskosten von 57 Euro.
Jetzt nicht vergessen, die Verwaltungs- und Vertriebskosten einzubeziehen:
- Verwaltungskosten: Diese belaufen sich auf 9 Euro.
- Vertriebsgemeinkosten: Diese liegen bei 4 Euro.
- Selbstkosten: Insgesamt ergeben sich damit Selbstkosten von 70 Euro.
Schritt 3: Gewinnmarge und Rabatt / Skonto
Du möchtest eine Gewinnmarge von 35 %, also 24,50 Euro, auf deine Selbstkosten aufschlagen.
Dein Gesamtpreis liegt damit bei 94,50 Euro.
Entscheidest du dich, 3 % Skonto bei schneller Bezahlung anzubieten, verringert das deinen Gewinn, denn du würdest von den 94,50 Euro nun 2,84 Euro abziehen.
Zusammenfassung zum Thema Verkaufspreis
Der richtige Verkaufspreis ist entscheidend für den Erfolg deines Unternehmens. Er deckt nicht nur alle Kosten, sondern hilft auch, wettbewerbsfähig zu bleiben und Gewinne zu erzielen. Der Verkaufspreis spiegelt Material-, Produktions-, Personal- und Marketingkosten wider und muss attraktiv für deine Zielgruppe sein.
Um den idealen Verkaufspreis zu ermitteln, solltest du eine Marktanalyse durchführen, deine Zielgruppe und Konkurrenz berücksichtigen und alle entstehenden Kosten genau berechnen. Ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis und die richtige Gewinnmarge sind dabei essenziell. Auch Rabatte und Skonti müssen in die Kalkulation einfließen. Ein gut kalkulierter Verkaufspreis trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg deines Unternehmens bei.