Bei Selbstkosten handelt es sich um alle Kosten, die für bzw. bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen anfallen. Bei den Fertigungsbetrieben setzen sich die Selbstkosten aus den Material- und den Herstellkosten zusammen, wozu dann auch noch weitere Kosten wie die Verwaltungs- und Vertriebskosten addiert werden.
Sollte es sich jedoch um einen reinen Handelsbetrieb handeln, so werden die Selbstkosten aus dem Einkaufspreis, den Kosten für Lagerung, dem Einstandswert und den Kosten für Vertrieb und Verwaltung errechnet. Das heißt, dass in den Selbstkosten ALLE Kosten enthalten sind und auch solche, die unabhängig von der produzierten Stückzahl oder der verkauften Warenmenge anfallen.
Die Grundlage für die betriebliche Kalkulation bilden die Selbstkosten. Auf diese werden im Rahmen der Preiskalkulation noch Gewinn, Skonto und Rabatt aufgeschlagen, woraus sich dann der endgültige Verkaufspreis ergibt. Sollte eine Ware oder eine Dienstleistung nur zum Selbstkostenpreis verkauft werden, dann wird kein Gewinn erzielt, da der Selbstkostenpreis lediglich die Selbstkosten der Ware deckt.
Es können bei der Kalkulation der Selbstkosten zwei Kostenarten unterschieden werden:
Diese sind direkt zuzuordnen und bei ihnen handelt es sich um Kosten, die direkt dem Produkt zugerechnet werden können. So können beispielsweise Rohstoffe und Hilfsstoffe direkt einem Produkt zugewiesen werden und dabei handelt es sich um die Materialeinsatzkosten.
Ein Beispiel:
Von einer Firma werden Süßwaren für den deutschen Markt produziert. Benötigt werden für die Produktion von einem 120-g-Schokoriegel:
Da die Menge und der Preis der Rohstoffe direkt dem Produkt zugewiesen werden können, handelt es sich dabei um Einzelkosten.
Auch hier gehen wir wieder von dem Schokoriegel-Beispiel aus, der nun an einen Großhändler verkauft wird. Die Verpackungskosten für 1 Schachtel Schokoriegel zu je 250 Stück betragen 5,90 Euro. Nun müssen diese Verpackungskosten erst über einen Schlüssel verteilt werden, um so die Kosten von 0,02 € die tatsächlich für einen Schokoriegel anfallen zu berechnen. Dabei handelt es sich dann um die Gemeinkosten.
In erster Linie müssen für die Berechnung der Selbstkosten bei Dienstleistungen die Lohnkosten über die beiden Faktoren Arbeitszeit und Stundensatz berechnet werden. Darauf folgen dann noch die Materialkosten und die Sonderkosten, die darauf aufgeschlagen werden. Die Berechnung erfolgt wie folgt:
Stundenzahl
x Stundensatz
= Lohnkosten
+ Materialeinkaufspreis
+ Materialaufschlag
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Selbstkosten
Die Selbstkosten bei den Fertigungsbetrieben setzen sich vor allem aus den Produktionskosten zusammen, das heißt den Material- und Herstellkosten. Zudem fallen zusätzlich noch weitere Vertriebs- und Verwaltungskosten an.
Einzelmaterialkosten
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
+ Fertigungslöhne
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Herstellkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten
Um die tatsächlichen Selbstkosten einer Abrechnungsperiode darzustellen, ist es notwendig die Selbstkosten des Umsatzes zu ermitteln. Die Grundlage stellen die vorher ermittelten Herstellkosten des Umsatzes dar, um die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagsätze zu ermitteln. Zu den Herstellkosten des Umsatzes werden der Umsatz die Verwaltungs- und Vertriebskosten addiert, um die Selbstkosten des Umsatzes zu errechnen.
Von der Herstellkosten liegt bereits eine Kalkulation vor und nun sollen nur noch die Kosten für Verwaltung und Vertrieb berücksichtigt werden. Dafür liegen die entsprechenden Ausgangsdaten vor:
So sind laut dieser Kalkulation in der entsprechenden Periode (Monat oder Jahr) Selbstkosten des Umsatzes von 6.981.165 Euro entstanden.
Ein guter Unternehmer wird seine angebotenen Waren und/oder Dienstleistungen stets teurer verkaufen, als er es einkauft und die Differenz daraus ergibt seinen Gewinn. Eben aus diesem Grund ist die Handelskalkulation eines der wichtigsten Instrumente im Rahmen der Preiskalkulation, damit die Existenz des Unternehmers gesichert ist. Aus der folgenden Fallunterscheidung ergibt sich die jeweils aktuelle Situation des Unternehmers:
Der Unternehmer berechnet durch eine detaillierte Preiskalkulation die relevanten Kosten für den Einkauf und Verkauf. Genau dieses Vorgehen wird als Handelskalkulation bezeichnet und diese besteht aus der.
Von der Handelskalkulation werden berücksichtigt:
Bei einem Handelsbetrieb errechnen sich die Selbstkosten ausgehend vom Warenpreis des eingekauften Produkts, das weiterverkauft werden soll.
Warenpreis
– Rabatt
= Zieleinkaufspreis
– Skonto
= Einkaufspreis
+ Bezugskosten
= Bezugspreis
+ Handlungskosten
= Selbstkosten
14 Tage unverbindlich testen
Testphase endet automatisch
Keine Kreditkarte erforderlich