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Folgen von Corona für den Einzelhandel: Erfahrungsberichte & Tipps

Folgen von Corona für den Einzelhandel: Erfahrungsberichte & Tipps

Aktualisiert am
02
.
07
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2024

Die Corona-Krise hat die Menschen im Griff. Ausgangseinschränkungen bestimmen zur Zeit das Leben der Menschen. Die Innenstädte sind wie leergefegt und das pulsierende Leben ist zum Erliegen gekommen. Nur noch wenige Geschäfte wie beispielsweise Lebensmittelgeschäfte und Apotheken haben geöffnet. Vor allem der Einzelhandel ist von der Corona-Krise hart betroffen. Laut Schätzungen des Handelsverbandes gehen dem Einzelhandel pro Tag über eine Milliarde Euro an Umsatz verloren. Wir haben deshalb einige Tipps zusammengestellt, was der Einzelhandel jetzt in dieser Situation machen kann.

Folgen von Corona für den Einzelhandel: Erfahrungsberichte & Tipps

Existenzängsten kreativ gegenübertreten

Die Existenzängste im Einzelhandel sind groß. Wahrscheinlich denkst auch du darüber nach, wie es nur weitergehen soll. Keiner weiß, wie lange uns das Corona-Virus noch im Griff hat. Bund und Länder haben zwar viele Hilfspakete und Sofortmaßnahmen auf den Weg gebracht. Doch sich nur darauf zu verlassen ist sicherlich nicht der richtige Weg. In dieser Zeit musst du als Einzelhändler dein Geschäftsmodell überdenken. Du musst bereit sein, kreativ zu sein und neue Wege zu gehen. Es gibt hier sehr viele Möglichkeiten, welche du versuchen kannst. Du solltest dabei auch darauf vertrauen, dass du unter deinen Kunden auch sehr loyale und treue Kunden hast, die dir auch in diesen Zeiten beistehen. Lies dir einfach mal die folgenden Tipps durch und es ist sicher auch der ein oder andere dabei, der auch dir im Einzelhandel weiterhelfen kann.

     
  • Online verkaufen: Global Player wie Amazon machen sich wenig Gedanken, wie es mit ihnen weitergeht. Sie könnten sogar zu den großen Gewinnern dieser Krise zählen. Geschäfte sind geschlossen, die Menschen verbringen viel Zeit zu Hause, also wird auch deutlich mehr online eingekauft. Warum bietest du das deinen Kunden nicht auch? Stell die neue Frühlingsmode doch einfach online zur Verfügung. Pakete ausliefern ist auch in Corona-Zeiten nicht verboten. Also überlass nicht alles Geschäft den großen Playern. Deine Stammkunden werden sich sicher freuen.
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  • Verkaufe Gutscheine: Menschen helfen sich in diesen Zeiten gegenseitig. Warum sollten das nicht auch deine Kunden tun? Biete deinen Kunden über deine Webseite den Kauf von Gutscheinen an. Sie kaufen jetzt Gutscheine, gewähren dir damit eine Art Überbrückungskredit und wenn einkaufen im Laden wieder möglich ist, können sie ihre erworbenen Gutscheine bei dir einlösen. Vom Berliner FinTech-Unternehmen OptioPlay wurde jetzt sogar eine Plattform geschaffen. Diese Gutschrift-Plattform HilfeLokal.de verfolgt genau das Ziel mit Gutscheinen lokalen Händlern zu helfen.
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  • Umstellung auf Lieferservice: Was Restaurants können, kannst auch du im Einzelhandel. Warum nicht an einen Lieferservice denken? Die Menschen brauchen im Alltag sehr viele Dinge. Nicht nur Lebensmittel. Hast du also ein Angebot, was die Menschen auch in Zeiten von Corona brauchen, denn beliefere sie mit diesen Dingen. Biete zu festen Zeiten außerdem eine telefonische Bestellannahme an.

Begeistere deine Kunden mit frischen und neuen Ideen

Ein Virus hat unsere gesamte Wirtschaft in die Knie gezwungen. Doch jetzt ist von dir im Einzelhandel statt Jammern unternehmerisches Denken gefragt. Auch wenn du dein Geschäft jetzt schließen musstest, bedeutet dies nicht, dass dein Geschäftsmodell am Ende ist. Vielmehr solltest du darin eine Chance sehen, dich mit neuen und frischen Ideen für die Zeit nach Corona vorzubereiten. Deshalb ist es jetzt Zeit für dich, folgende Schritte einzuleiten:

     
  • Du musst schnell die Bedürfnisse deiner Kunden analysieren
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  • Eine Analyse musst du auch für die veränderten Rahmenbedingungen durchführen
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  • Passe dein Geschäftsmodell genau diesen veränderten Bedingungen an

Dazu stehen dir ein paar interessante Möglichkeiten offen, die vor allem im digitalen Bereich zu finden sind.

     
  • Plattform suchen: Mit einer Plattform findest du schnell den Weg zum Kunden. Plattformen bei beispielsweise Ebay, Zalando oder Amazon kannst du schnell einrichten. Du bekommst schnell die benötigte Reichweite und damit auch schnell Kunden.
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  • Soziale Medien besser nutzen: Noch immer nehmen im Einzelhandel bei vielen Händlern die sozialen Medien eine vernachlässigte Rolle ein. Beschäftigst du dich aber mit den Bedürfnissen deiner Kunden, wirst du schnell feststellen, dass du spezielle Produkte über die sozialen Medien besonders gut vermarkten kannst. Denke darüber nach, was die Menschen jetzt zu Hause brauchen könnten, was tun sie in dieser Situation und stelle für sie ein passendes Paket zusammen.

Staatliche Hilfen konsequent in Anspruch nehmen

Neben allen oben genannten Tipps wie du mit deinem Einzelhandel dem Corona-Virus entgegentreten kannst, musst du natürlich auch die zur Verfügung gestellten Hilfen von Bund und Ländern konsequent in Anspruch nehmen. Nur wenn du jetzt die Hilfen mit deinen eigenen Ideen und deiner Kreativität kombinierst, kannst du positiv in die Zukunft blicken und die Krise überstehen. Die wichtigsten Hilfen von Bund und Land werden dir nachfolgend dargestellt.

Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken

Als Arbeitgeber im Einzelhandel hast du natürlich auch gegenüber deinen Mitarbeitern eine gewisse Verantwortungspflicht. Doch was tun, wenn es einfach keine oder zu wenig Arbeit gibt? Die Bundesregierung hat einen Weg zur Vereinfachung der Kurzarbeit geschaffen. Damit kannst du Kündigungen vermeiden. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, kannst du auf der Website der Bundesregierung im Detail nachlesen.

Antrag auf Rückerstattung der Lohnfortzahlung

Wird ein Mitarbeiter von dir unter Quarantäne gestellt, hat er Anspruch auf Lohnfortzahlung durch dich als Arbeitgeber. Du kannst aber einen Antrag stellen, dass dir diese Lohnfortzahlung rückerstattet wird.

Soforthilfe beantragen

Bei den Soforthilfen von Bund und Ländern handelt es sich um Zuschüsse, mit denen du Liquiditätsengpässe überbrücken kannst. Kleinstunternehmen aus allen Branchen, Solo-Selbstständige und Freiberufler mit bis zu 10 festen Mitarbeiter erhalten diese. Die Hilfen sind abhängig von der Größe deines Einzelhandels. Bis zu 5 Mitarbeitern kannst du bis zu 5.000 Euro erhalten, bei bis zu zehn Mitarbeitern liegt die Höhe bei bis zu 15.000 Euro.

Tipp:

Es handelt sich um einmalige Zahlungen für drei Monate, die von dir nicht zurückbezahlt werden muss. Die Soforthilfen des Bundes werden von den einzelnen Ländern zur Verfügung gestellt. Alle Informationen im Detail findest du auf der Internetseite der Bundesregierung.

Kreditvergabe durch die KfW-Bank

Von der Bundesregierung wurde ein Schutzschirm für Unternehmen auf den Weg gebracht. Hier handelt es sich um verschiedene Kredite, welche durch die KfW-Bank an Unternehmen vergeben werden. Es gibt für KMUs, Freiberufler und Einzelunternehmer verschiedene mögliche Kredite, welche unter bestimmten Voraussetzungen von dir in Anspruch genommen werden können. Eine Übersicht der möglichen Kredite, deren Höhe, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen findest du auf der Seite der KfW-Ban.

Anspruch auf steuerliche Hilfsmaßnahmen

Auch im Einzelhandel kannst du als Unternehmer steuerliche Hilfsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Dies gilt für alle Unternehmer, die unmittelbar von den Folgen des Corona-Virus betroffen sind. Die Hilfsmaßnahmen sehen wie folgt aus:

     
  • Bis Ende 2020 werden Steuerschulden aus der Umsatzsteuer, der Einkommens- und Körperschaftssteuer auf Antrag gestundet.
  •  
  • Für Steuervorauszahlungen für Einkommens- und Körperschaftssteuer kannst du eine Anpassung beantragen. Gleiches gilt für die Anpassung vom Messbetrag für die Vorauszahlung von Gewerbesteuer.
  •  
  • Bei Steuerschulden aus Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer wird auf Vollstreckungsmaßnahmen bis Ende 2020 verzichtet.

Alles, was du zu diesem Thema noch wissen musst, kannst auf der Seite vom Bundesfinanzministerium nachlesen.

Grundsicherung für dich beantragen

Bricht dir als Einzelhändler ist dieser Krise dein Einkommen weg und damit auch deine wirtschaftliche Existenz, kannst du als Selbstständiger auch Grundsicherung beantragen. Dazu musst du noch bis spätestens zum 30.06.2020 einen Antrag beim zuständigen Jobcenter stellen. Mit dieser Grundsicherung sind Leistungen wie beispielsweise das ALG 2 gemeint. In den ersten sechs Monaten gibt es beim Bezug der Grundsicherung eine Anerkennung aller Ausgaben für Wohnung und Nebenkosten und den entsprechenden Regelsatz. Welche Voraussetzung gelten und wo und wie Anträge zu stellen sind, findest du auf der Website der Arbeitsagentur.

Interview mit dem KaufLOKAL: Aus der Krise entsteht ein neues Konzept

Wir haben Selina Schäfer vom KaufLOKAL in Neuried zu ihrer Idee für das neue Konzept und ihren Umgang mit der Corona-Krise befragt.

Kauflokal Neuried
 KaufLOKAL in Neuried

 1. Wie kam die Idee auf?

Die momentane Situation macht erfinderisch und so werden Betriebe aller Art auf neue Herausforderungen gestellt! Nicht aufgeben und noch kreativer sein, lautet die Devise!
Lieferservices werden durch die Corona-Krise immer häufiger von Gastronomen, Bäcker, Metzger, Gärtnereien, Erzeugern und Händler aller Art angeboten! Und das ist auch so schon mal eine super Sache, was da jetzt jeder Einzelne leistet! Zum einen können vor allem kleine Unternehmen oder Betriebe der drohenden Existenzgefährdung entgegenwirken, und zum anderen können alle Verbraucher und vor allem die Risikogruppen in einem geschützten Rahmen gut versorgt werden.
Aber ich dachte mir, es muss doch irgendwie möglich sein, dass das nicht jeder Anbieter für sich macht, sondern so viele wie möglich und idealerweise gemeinsam!
So kam mir auch die Idee für das Konzept von KaufLOKAL. Wir wollen die Bestellungen und Lieferungen von Produkten verschiedener lokaler Anbieter so einfach wie möglich gestalten!

 2. Wie funktioniert das Konzept?

Das KaufLOKAL -Prinzip ist recht einfach:
Füreinander da sein, auch in kniffligen Zeiten – und das auf einem einfachen Weg und nicht über 1000 Umwegen!
Im Grunde ist es, wie wenn verschiedene Bestellungen von den großen Online Shops wie Amazon, Zalando und Co. am gleichen Tag vom gleichen Postboten geliefert werden – nur besser! Denn die Produkte in unserem Sortiment stammen von lokalen Anbietern, kleinen Dorfläden und Händlern in den Gemeinden.

500 Lieblingsprodukte von 20 lokalen und heimatverbundenen Betrieben und Händlern = ein Bestellvorgang über das KaufLOKAL = eine einzige Auslieferung mit allen bestellten Produkten

So werden Arbeitsschritte verteilt und die unnötige Lieferfahrten der einzelnen Anbieter fallen auch weg – damit wird außerdem auch ein Beitrag zum Schutz der Umwelt geliefert.

 3. Wie ist das Sortiment gestaltet?

Momentan sind es 20 Anbieter mit einer riesigen Auswahl an eigenen Produkten, die bei dem Projekt mitmachen und ich freue mich wahnsinnig, dass ich diese Herzensmenschen ins Team gewinnen konnte! Dazu gehören unsere regionalen Bauern, Landwirte aller Art, Erzeuger, Metzger, Bäcker, Getränkehändler, Gärtnereien und alle die sich im wahrsten Sinne der Worte, tag täglich ihre Hände für uns „dreckig“ machen! Und das komplett im positiven Sinne, denn sie lieben ihren Beruf zu 100% und haben sich allen Respekt verdient, weshalb wir sie in solchen Krisen-Zeiten umso mehr unterstützen müssen! Auch unsere regionalen Betriebe freuen sich in Zeiten wie diese, ihre Produkte weiterhin anbieten zu können und sind auch teilweise darauf angewiesen.

 5. Wie macht ihr die Öffentlichkeit auf das KaufLOKAL aufmerksam?

Aktuell sind wir hauptsächlich auf den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram aktiv und haben seit kurzem nun auch eine Website, auf der das gesamte Sortiment gelistet ist. Zudem wollen wir zur digitalen Werbung auch über die traditionelle Art, Flyer verteilen, was leider noch etwas andauern wird!
Für uns, wie in den meisten dörflichen Gegenden, funktioniert aber auch die Mundpropaganda wirklich gut. Frei nach dem Motto „Jeder kennt jeden“ ist es unser Ziel, dass auch jeder in unseren Gemeinden das KaufLOKAL kennt. Hier ist es immer wieder wichtig zu betonen, dass jeder der jemanden kennt, der unseren Dienst gut gebrauchen könnte, diesem Bescheid gibt! Die online Einkaufsliste kann auch ausgedruckt werden und somit kann man diese, an hilfsbedürftige Mitmenschen und Risikogruppen weitergeben, damit das Angebot eben auch genau diese Zielgruppe erreicht!

 6. Für wen ist das KaufLOKAL?

Für absolut alle Bürger in den Gemeinden Neuried, Schwanau, Meißenheim und Kürzell – sollte man aber außerhalb dieser Umgebung unser Angebot gerne nutzen wollen, darf man uns jederzeit kontaktieren! Es gibt für alles eine Lösung!

In Zeiten, in denen man das Haus ungern verlässt, ist das KaufLOKAL besonders für Menschen die momentan vielleicht auch gar nicht in der Lage dazu sind und auch für alle anderen die einfach froh sind ein bisschen Arbeit abgenommen zu bekommen!

 7. Dein Fazit

Ich hoffe, wir können den Menschen und lokalen Betrieben eine große Stütze sein, um diese Zeiten gemeinsam zu meistern. Vielleicht inspirieren wir auch andere Gemeinden und Regionen einen ähnlichen Service anzubieten. Was mir wichtig ist? Füreinander da sein, auch wenn’s mal knifflig wird!
Bleibt gesund und stark.

Interview mit dem Obst & Spargelhof Wurth: Erfahrungen & Tipps

Wir haben Selina Wurth vom Obst & Spargelhof Wurth in Oberkirch-Zusenhofen zu ihren Erfahrungen und Reaktionen auf die Corona-Krise und ihren Tipps für andere Selbstständige befragt.

Obst und Spargelhof Wurth
 Der Obst & Spargelhof Wurth in Oberkirch-Zusenhofen

 1. Was betreibst du für ein Business bzw. in welcher Branche bist du tätig?

Ich bin in der Landwirtschaftsbranche tätig, spezialisiert auf Sonderkulturen, wie beispielsweise Erdbeeren, Spargel und Äpfel und vieles mehr.

Zudem haben wir auch eine eigene Direktvermarktungsquelle, unseren Hofladen sowie saisonale Stände in der Region während der Erdbeer- und Spargelzeit.

 2. Bist du Solo-Selbstständig oder Kleinunternehmer und hast du Angestellte?

Wir sind ein landwirtschaftliches Kleinunternehmen, ein Familienbetrieb. Im Hofladen haben wir 3 Festangestellte, die über das ganze Jahr angestellt sind. Zudem haben wir noch 10 Aushilfskräfte auf 450 Euro Basis. Dazu kommen noch 100 Saisonarbeitskräfte, die uns in der Hochsaison (Spargel & Erdbeerzeit) unterstützen.

 3. Bist du von der aktuellen Corona Krise betroffen?

Ja, wir sind leider auch betroffen. Zum einen fehlen uns die Saisonarbeitskräfte, da die Grenzen momentan geschlossen sind und sie dadurch nicht nach Deutschland kommen dürfen. Auch der Gastronomie Absatz fehlt uns sehr. Wir haben in unserem Hofladen ein Café
integriert, bei dem wir leckeren selbstgemachten Kuchen und Kaffee angeboten haben. Das haben wir leider schließen müssen und dadurch fehlen uns die Einnahmen. Zudem hat sich das Kaufverhalten unserer Kunden drastisch verändert. Sie kaufen sozusagen nur das, was sie
auch benötigen und sind nicht mehr offen für was Neues.

 4. Wie informierst du dich über Neuigkeiten und den aktuellen Stand?

Über die aktuellen Nachrichten und über das Robert-Koch-Institut, aber auch über unsere landwirtschaftlichen Verbände, wie zum Beispiel BLHV oder VSSE erhalten wir branchenspezifische Neuigkeiten. Da sich gerade in der Landwirtschaft momentan von einem Tag auf den anderen etwas verändern kann.

 5. Was waren deine Reaktionen auf die Corona Krise?

Wir waren entsetzt, dass uns ein Virus wirtschaftlich so schnell treffen kann. Wir waren geschockt, dass sie die Grenzen geschlossen haben, was wir wiederum auch verstehen können. Für uns war das aber schon ein Schlag ins Gesicht, da wir gerade jetzt unsere saisonalen
Arbeiter benötigen.

Uns war zunächst wichtig, wie wir unsere Kunden sowie Mitarbeiter schützen können. Daher haben wir Schutzmaßnahmen getroffen, die wir sofort umgesetzt haben:

     
  • Zum einen haben wir im Hofladen den sogenannten Spuckschutz bei der Kasse integriert.
  •  
  • Jede Verkäuferin hat nun Handschuhe an.
  •  
  • Hinter der Theke stehen nun zwei Verkäuferinnen: Eine Verkäuferin bedient und die andere kassiert ab. Damit nur eine Verkäuferin federführend das Geld in die Hand nimmt.
  •  
  • Für unsere Mitarbeiter, die direkt mit Lebensmitteln zu tun haben, sei es im Hof, aber auch auf dem Feld, haben wir Handschuhe sowie den Mundschutz verteilt.
  •  
  • Im Hofladen haben wir Markierungen auf dem Boden sowie Hinweisschilder integriert.
  •  
  • Auf unseren Social Media Plattformen haben wir nochmals deutlich gemacht, dass wir noch offen haben und für unsere Kunden da sind.
  •  
  • Wir bieten zudem noch Liefer- und Abholservices an. Unsere Kunden können uns anrufen oder eine E-Mail schreiben und wir bringen es entweder oder richten es schon mal vor, damit sie es nur noch abholen müssen.
  •  
  • Wir haben Desinfektionsmittel im Hofladen, auf dem Feld oder im Hof für unsere Kunden, aber auch für unsere Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
  •  
  • Wir bieten vermehrt kontaktloses Bezahlen an, z.B. bei unserem Liefer- und Abholservice.

Allerdings können wir momentan leider keine Kosten senken, da in wenigen Wochen unsere Hochsaison beginnt. Daher brauchen wir trotzdem Erntehelfer, die uns unterstützen, die aber mehr Kosten verursachen werden. Zudem haben unsere Maßnahmen bereits Kosten verursacht und wir möchten mehr Geld für Anzeigen auf den Socia Media Plattformen und der regionalen Zeitung invesiteren.

 6. Machst du aktuell Werbung für dein Business?

Auf unseren Social Media Plattformen (Facebook & Instagram), auf unserer Homepage, in regionalen Zeitungen sowie in unserem Hofladen.

 7. Weißt du, dass die Regierung mit Hilfskrediten plant dir zu helfen?

Es ist schwierig. Es gibt viel zu viele Kleinunternehmer, daher glaube ich nicht das der ganze „Topf“ für alle reicht. Wir wollen dennoch versuchen die Hilfe in Anspruch zu nehmen und hoffen auch, dass wir diese erhalten. Wir erhoffen uns dadurch, dass wir unsere Einbußen, die wir momentan haben, zu einem kleinen Teil „zurück“ erhalten werden.

Meine Schwester ist Steuerfachanstellte und bin froh, dass sie federführend dafür verantwortlich ist. Mein Tipp ist, dass ich mir auf jeden Fall einen Berater zur Seite holen würde, der oder die sich mit der Thematik auch auskennt. Es ist viel Bürokratie und Papierkram

 8. Hast du irgendwelche Tipps für andere Selbstständige/Kleinunternehmer, die in der gleichen Situation sind wie du?

Die Kunden auf jeden Fall nicht im „Stich“ lassen. Wir zeigen ihnen Maßnahmen auf, die wir ergreifen, damit sie sich in unserem Hofladen wohlfühlen. Wir bieten aber auch andere Maßnahmen wie Abhol- und Lieferservice an. Zudem würde ich mir externe Hilfe bei der Beantragung des Hilfspaketes holen. Auch auf Social Media würde ich momentan mehr veröffentlichen und dem Kunden zeigen, dass wir auf bei „schweren“ Zeit für sie da sind.

Man darf aber die eigenen Mitarbeiter nicht vergessen. Die oberste Prio ist sie zu schützen und Maßnahmen einzuführen, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen und die Ansteckungsgefahr so minimal wie möglich zu halten.

 9. Gibt es Situationen oder Handlungen aus denen du in dieser Krise schon lernen konntest?

Das Land haltet auf jeden Fall zusammen! Uns haben so viele Menschen geschrieben, die uns in der schwierigen Zeit unterstützten wollen, das hätten wir nie gedacht! Viele, die nun selbst in der Kurzarbeit sind oder selbst nicht mehr arbeiten dürfen, helfen uns nun bei der Ernte.

 10. Wie bewältigst du aktuell die Bürokratie und deine Buchhaltung?

Es ist deutlich mehr Aufwand und man muss auf jeden Fall konzentriert an die Sache rangehen. Wir sind gewohnt gerade in der Landwirtschaft viel Bürokratie und Papierkram zu haben, aber jetzt ist es definitiv mehr und wir hoffen, dass wir das alles selbst bewältigen zu können. Zudem haben wir nun auch sehr viele Bewerbungsgespräche für die Ernte, die wir normalerweise nicht haben.

 11. Welche Next Steps hast du für die nächste Zeit geplant?

Den Hofladen werden wir nun umstellen, sodass die Kunden nun einen direkten Eingang und einen direkten Ausgang haben. Im Hinblick auf die Saisonarbeiter arbeiten wir von Woche zu Woche hin, da sich die Regelungen jederzeit ändern können. Wir wollen zudem noch Facebook/Instagram Ads schalten.

 12. Wie denkst du, dass es nach der Krise für dich weitergeht?

Wir müssen auf jeden Fall für unsere Kunden und Mitarbeiter stark bleiben und hoffen, dass wir die Krise überstehen. Es ist leider noch ungewiss, wie lange das noch so weiter gehen wird. Wir hoffen sehr, dass unsere Kunden die Lebensmittel wertschätzen und die möglichen höheren Preise akzeptieren werden.

Interview mit Götz Ladendorf – Inhaber von Ladendorf Wohnen

Wir haben Götz Ladendorf von Ladendorf Wohnen zu seinen Reaktionen und Maßnahmen im Hinblick auf die Corona-Krise befragt.

Ladendorf Wohnen
 Ladendorf Wohnen

 1. Was betreibst du für ein Business bzw. in welcher Branche bist du tätig?

Ich betreibe ein kleines Einrichtungshaus, das sich auf ein modernes, hochwertiges Sortiment spezialisiert hat. Wir arbeiten sehr kundenorientiert und bieten eine kompetente Einrichtungsberatung und -planung.

 2. Bist du Solo-Selbstständig oder Kleinunternehmer und hast du Angestellte?

Ich bin Einzelunternehmer und beschäftige meine Ehefrau als Teilzeitkraft.

 3. Bist du von der aktuellen Corona Krise betroffen?

Ja, ich bin sehr stark betroffen. Zum einen musste ich aufgrund des Infektionsschutzgesetzes das Geschäft schließen, zum anderen sind durch den Anstieg der Erkrankungen und die steigenden Ängste innerhalb der Bevölkerung schon in den letzten Wochen davor die Umsätze weggebrochen. Momentan denken die Menschen zuletzt an Luxusartikel wie Möbel.

 4. Wie informierst du dich über Neuigkeiten und den aktuellen Stand?

Ich informiere mich mehrmals täglich in den online-Zeitungen und in der Tageszeitung und schaue auch Nachrichten und Spezialsendungen zum Thema. Darüber hinaus stehen wir in engem Kontakt zu unserem Steuerberater, der uns mit News zur Krisenbewältigung auf dem Laufenden hält.

 5. Was waren deine Reaktionen auf die Corona Krise?

Zunächst dachte ich – wie viele andere auch – dass es nicht so schlimm werden könne…

Zuerst haben wir unsere eigenen Hygienemaßnahmen verstärkt. Dazu gehören regelmäßiges und gründliches Händewaschen sowie das Reinigen und Desinfizieren von häufig berührten Flächen wie Türgriffen u.a. nach Ladenschluss. Wir haben auch sofort auf das Händeschütteln mit unseren Kunden verzichtet.

Mit der Geschäftsschließung haben wir unsere Sale-Ware so weit wie möglich erhöht. Wir bieten ausgewählte Ausstellungsstücke reduziert an und bewerben das auf einem online-Portal für Möbel, bei Google und auf der Plattform “Support your local” unserer regionalen Tageszeitung. Und wir bieten zurzeit auf unseren Social-Media-Profilen kostenlos Einrichtungstipps an für alle, die in ihrer Wohnung etwas verändern wollen.

Wir haben unsere Werbung auf ein Minimum reduziert (ganz auf Werbung zu verzichten halten wir für den falschen Weg!). Laufende Ausgaben für Bewirtung, Benzin, Fremdleistungen etc. fallen zurzeit so gut wie weg, doch das sind nur Kleinigkeiten, die wir beeinflussen können. Als 2-Mann-Unternehmen ist unser Kostenapparat ohnehin überschaubar.

 6. Machst du aktuell Werbung für dein Business?

Die aktuelle Google-Ads Kampagne läuft weiter und wir schalten 14tägig eine kleine Anzeige in der lokalen Zeitung.

 7. Weißt du, dass die Regierung mit Hilfskrediten plant dir zu helfen?

Ja, ich finde das sinnvoll und richtig, da viele Kleinstunternehmen und Selbstständige vor dem Aus stehen. Auch ich als Startup (Gründung 10/2018) konnte in der kurzen Zeit noch keine Rücklagen bilden, von denen wir jetzt zehren könnten.

Auch ich werde die Hilfe beantragen. Wenn ich die laufenden Kosten mit Hilfszahlungen decken könnte, wäre uns schon sehr geholfen, denn wir müssen zurzeit schon unseren Lebensunterhalt weitestgehend aus privaten Reserven finanzieren und es fehlt das Geld, um auch noch die laufenden Betriebskosten zu tragen.

Tipps zur Beantragung habe ich noch nicht wirklich. Wir haben Kontakt zu den Förderlotsen der KfW-Bank aufgenommen und werden unsere Fragen zum Antrag mit ihnen besprechen.

 8. Hast du irgendwelche Tipps für andere Selbstständige/Kleinunternehmer, die in der gleichen Situation sind wie du?

Schaut euch die Seiten der KfW-Bank an. Dort sind noch viele Fragen offen, aber die FAQs werden nach unserer Auskunft ab Anfang nächster Woche online gestellt. Und versucht, wenn irgend möglich, Euer Angebot online zu erweitern. Viele Mitmenschen versuchen zurzeit, die lokalen Unternehmen zu unterstützen, was online natürlich viel besser möglich ist als stationär.

 9. Wie bewältigst du aktuell die Bürokratie und deine Buchhaltung?

Wir sind gut vernetzt und haben auch vor der Krise schon viel zu Hause erledigt. Unsere Buchhaltungssoftware ist dabei ein Segen. Die meisten Belege wie Rechnungen kommen online, die per Post eingehenden fotografieren wir zurzeit mit dem Handy ab und fügen sie ein, da wir nur im Geschäft einen Scanner haben. Das geschäftliche Telefon ist aufs Handy umgeleitet, so dass wir auch Anrufe jederzeit entgegen nehmen können.

 10. Welche Next Steps hast du für die nächste Zeit geplant?

Mit unseren Kunden z.B. über die sozialen Netzwerke in Verbindung bleiben, damit wir nicht in Vergessenheit geraten.

 11. Wie denkst du, dass es nach der Krise für dich weitergeht?

Das ist die vielleicht schwierigste Frage momentan. Hochwertige Einrichtungen gehören zu den Luxusgütern, auf die viele Menschen nach Corona am ehesten verzichten können. Aber nach allen schweren Krisen der letzten Jahrzehnte konnten manche Branchen einen Boom verzeichnen. Wir können nur hoffen, dass unsere Branche dazu gehört und dass wir unseren jungen Betrieb weiter aufbauen und auf ein stabiles Fundament stellen können. Falls uns das nicht gelingt und wir das Geschäft aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben müssen, hoffen wir darauf, dass wir mit Anfang 50 auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben unterzukommen. Bei unserer Qualifikation stehen die Chancen dafür eigentlich gut, doch wird die Arbeitslosenquote steigen. Dennoch verlieren wir nicht den Mut. Wir alle sind in der Lage uns zu mäßigen und einzuschränken. Vielleicht ist es gerade das, was die Welt dringend braucht, um dauerhaft zu überleben.

Fazit

Ausgestorbene Innenstädte durch Ausgangseinschränkungen, geschlossene Läden und die Angst der Menschen vor dem Corona-Virus belasten den Einzelhandel in Deutschland schwer. Neben der Vielzahl von Hilfsmaßnahmen und Soforthilfen durch Bund und Länder sind aber auch eigene Idee der Einzelhändler gefragt. Von der Umstellung des Geschäftsmodells bis hin zur Entwicklung von kreativen Ideen ist vieles möglich, um die Corona-Krise meistern zu können. Wer die beschriebenen Tipps einmal gründlich durchdenkt und für sich anwendet, kann in Kombination mit den Soforthilfen seine Existenz sichern und sich gleichzeitig für einen Neustart sehr gut aufstellen.

Hinweis!

Vielleicht hast du deinen Laden aktuell geschlossen, musst aber dennoch laufende Kosten bearbeiten und spätestens, wenn du wieder öffnen darfst, ist es sehr wichtig für deine Buchhaltung, dass du dein Kassenbuch richtig führst.

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