Deine Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) finden und abfragen

Jede Person, die in Deutschland lebt und hier gemeldet ist, besitzt eine Steueridentifikationsnummer. Doch was hat es eigentlich mit dieser Nummer auf sich, wofür brauchst du sie und wo kannst du sie beantragen?
In diesem Ratgeber erfährst du, was die Steueridentifikationsnummer ist, wie sie aufgebaut ist, warum sie so wichtig für dich ist, wo du sie findest und welche weiteren Identifikationsnummern es gibt. So bist du bestens vorbereitet, wenn das Finanzamt, deine Bank oder deine Krankenkasse danach fragen.
Was ist die Steueridentifikationsnummer?
Die steuerliche Identifikationsnummer, auch Steueridentifikationsnummer, Steuer-ID oder IdNr. genannt, ist eine einzigartige, elfstellige Kennziffer. Sie wurde 2007 eingeführt und wird seit 2008 vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) automatisch an jede Person vergeben, die ihren Wohnsitz in Deutschland hat und hier gemeldet ist. Daher bekommen auch Neugeborene schon unmittelbar nach ihrer Geburt (meist innerhalb von 3 Monaten) eine Steuer-IdNr per Post zugeschickt.
Eine Steuer-ID hat also jeder, egal, ob:
- selbstständig
- angestellt
- arbeitslos
- ausländische Staatsbürgerschaft (auch z. B. Asylsuchende)
Die Identifikationsnummer bleibt ein Leben lang gültig, auch wenn du umziehst, heiratest oder deinen Namen änderst. Dadurch können Steuererklärungen, Mitteilungen und der amtliche Schriftverkehr jederzeit deiner Person zugeordnet werden.
Neben den Finanzämtern nutzen auch andere Stellen wie Krankenkassen, Banken, Arbeitgeber und Rentenkassen die Steueridentifikationsnummer, um steuerrelevante Daten, Leistungen und Erträge an die Finanzbehörden zu übermitteln. Allerdings können diese nicht auf die verknüpften Daten zugreifen, das können nur die Finanzbehörden.
Wofür brauchst du die Steuer-ID?
Die Steueridentifikationsnummer dient in erster Linie zur eindeutigen Identifizierung von Steuerpflichtigen und ihren Besteuerungsverfahren. Daher musst du deine IdNr. in folgenden Fällen zwingend angeben:
- Bei jedem Schriftverkehr mit dem Finanzamt
- Bei der (elektronischen) Steuererklärung über Elster
- Bei der Eröffnung eines Kontos, da Banken für ihre Kunden die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge an das zuständige Finanzamt abführen müssen, die sich aus Kapitalertragssteuern, Abgeltungssteuer und Kirchensteuer zusammensetzt.
- Bei der Bank für einen Freistellungsauftrag
- Beim Empfang von Unterhaltszahlungen (sofern der zahlende Partner diese steuerlich absetzen möchte)
- Beim Antragsformular für Kindergeld bei den Familienkassen (inkl. Steuer-ID der Kinder)
- Beim Arbeitgeber als lohnsteuerpflichtiger Arbeitnehmer (auch im Minijob)
- Beim Bezug von Arbeitslosengeld oder Krankengeld, um dem Finanzamt deine Einkünfte zu melden
Wo finde ich meine Steuer-ID?
Im Alltag muss es manchmal schnell gehen und nicht immer hat man noch das originale Schreiben des Bundeszentralamtes für Steuern (BZSt) griffbereit. Glücklicherweise ist die Steueridentnummer auf vielen behördlichen Schreiben ausgewiesen, die du vielleicht schneller zur Hand hast.
- Lohnsteuerbescheinigung: Auf der Lohnsteuerbescheinigung ist die Steuer-ID unter dem Punkt Identifikationsnummer zu finden.
- Einkommensteuerbescheid: Auf dem Einkommensteuerbescheid steht die IdNr. auf der linken Seite im oberen Eck, direkt oberhalb der Steuernummer.
- Auch auf Informationsschreiben deines Finanzamtes ist die Steuer-ID neben der Steuernummer zu finden.
Schauen wir uns nun einmal genauer an, wo du deine Steuer-ID in den verschiedenen Dokumenten jeweils findest.
Steueridentifikationsnummer auf der Lohnabrechnung
Auf der Lohnsteuerbescheinigung ist die Steuer-ID unter dem Punkt Identifkationsnummer zu finden. So ist immer klar, welche Person wie viel Lohnsteuer gezahlt hat.

Steueridentifikationsnummer auf dem Einkommensteuerbescheid
Auf dem Einkommensteuerbescheid steht die Steuer-IdNr auf der linken Seite im oberen Eck, direkt oberhalb der Steuernummer.
Beispiel Einkommensteuerbescheid:

Steueridentifikationsnummer auf Schreiben deines Finanzamtes
Auch auf Informationsschreiben deines Finanzamtes ist die Steuer-IdNr neben der Steuernummer zu finden.

Wo kannst du die Steueridentifikationsnummer abfragen?
Du hast deine Steueridentifikationsnummer verlegt, verloren oder vergessen? Dann musst du dich ans Bundeszentralamt für Steuern wenden und dir deine persönliche Steuer-ID nochmals zuschicken lassen. Hierfür hast du zwei Möglichkeiten:
- Du füllst beim BZSt das Online-Eingabeformular aus
- Du schickst einen Brief an das BZSt, mit der Bitte um eine erneute Mitteilung der Steuer-ID
Adresse:
Bundeszentralamt für Steuern
Service-Team
An der Küppe 1
53225 Bonn
In jedem Fall dauert es bis zu vier Wochen, bis dir die Nummer per Post an deine Meldeanschrift zugeschickt wird. Eine kurzfristige Auskunft per Telefon oder E-Mail ist aus Sicherheits- und Datenschutzgründen nicht möglich.
Folgende persönliche Angaben musst du machen, damit die Steuer-ID erneut ausgestellt werden kann:
- Name, Vorname
- Geburtsort, Geburtsdatum
- Aktuelle Meldeanschrift mit Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort
Welche Daten werden für die Steueridentifikationsnummer gespeichert?
Unter der individuellen Steueridentifikationsnummer sind die persönlichen Daten des jeweiligen Steuerpflichtigen beim Bundeszentralamt für Steuern gespeichert (§ 139 Abgabenordnung). Die in der Steuer-IdNr gespeicherten Daten umfassen:
- Geburtstag
- Geburtsort
- Geschlecht
- Vornamen
- Nachname
- Geburtsname bzw. frühere Namen
- Doktorgrad
- Gegenwärtige oder zuletzt bekannte Anschrift
- Zuständige Finanzbehörden
- Auskunftssperren nach dem Bundesmeldegesetz
- Todestag von verstorbenen Personen
- Staatsangehörigkeit
- Datum des letzten Verwaltungskontakts
Gleichzeitig werden zusätzliche Informationen gespeichert, wie zum Beispiel deine Steuerklasse, deine elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (Elstam) oder die IBAN bzw. der BIC (bei ausländischen Kreditinstituten). Letzteres ist notwendig, um Auszahlungen aus öffentlichen Mitteln zu ermöglichen.
Wie ist der Aufbau einer Steuer-ID?
Die Steueridentifikationsnummer besteht aus elf Ziffern, die jedoch keinerlei Hinweis auf deine persönlichen Daten geben. Bei den ersten zehn Ziffern darf sich genau eine Ziffer wiederholen, wobei eine Ziffer nicht verwendet wird. Die Null darf zudem nicht an erster Stelle stehen.
Ein Beispiel für die ersten 10 Ziffern einer Steueridentifikationsnummer wäre:
1-2-3-4-5-6-8-9-6-0-?
Wie du siehst, wurde die 7 nicht verwendet. Die Ziffer an der elften Stelle (?) wird aus den vorangegangenen zehn Ziffern errechnet und dient als Prüfziffer, damit eine Fehlererkennung einfacher möglich ist.
Was bedeutet “nichtsprechend” bei der Steuer-ID?
Da die Steueridentifikationsnummer keinerlei Aufschluss über persönliche Daten oder das zuständige Finanzamt gibt, wird sie als eine nichtsprechende Nummer bezeichnet. Die Ziffern werden einerseits zufällig ausgewählt und darüber hinaus aus den zufällig gewählten Ziffern errechnet.
Sprechende Zahlen sind zum Beispiel die Rentenversicherungsnummer, die aus Buchstaben und Ziffern besteht. Die ersten zwei Ziffern stehen für den zuständigen Rentenversicherungsträger, danach folgen sechs Ziffern für das Geburtsdatum. Der einzige Buchstabe in dieser Nummer ist der Anfangsbuchstabe des Nachnamens. Darauf folgen drei Ziffern, von denen die ersten zwei das Geschlecht widerspiegeln und die letzte Ziffer eine Prüfziffer ist.
Unterschied zwischen Steueridentifikationsnummer und Steuernummer
Vielleicht hast du auch schon mal gesehen oder gehört, dass es neben der Steuer-ID auch noch eine Steuernummer gibt. Die Begriffe “Steueridentifikationsnummer” und “Steuernummer” klingen zwar ähnlich, erfüllen aber unterschiedliche Zwecke.
Die Steuer-ID ist einmalig, elfstellig und ist ein Leben lang gültig. Sie wird vom Bundeszentralamt für Steuern an alle natürlichen Personen vergeben, unabhängig davon, ob du umziehst, heiratest oder deinen Namen änderst. Eigentlich soll sie die Steuernummer ersetzen, aktuell laufen jedoch beide Nummern noch parallel.
Die Steuernummer wird hingegen von deinem zuständigen Finanzamt vergeben und ist an deinen Wohnsitz bzw. dein Unternehmen gebunden. Ändert sich dein Finanzamt, bekommst du eine neue Steuernummer. Der dadurch erhöhte Aufwand für die Behörden war der Grund, weshalb die Steuer-ID eingeführt wurde. Außerdem kannst du gleichzeitig mehrere Steuernummern besitzen, wenn du z. B. neben deiner bisherigen Firma noch ein weiteres Business aufmachst.
Der entscheidende Unterschied ist also: Während du im Laufe deines Lebens mehrere Steuernummern haben kannst, bleibt deine Steueridentifikationsnummer einzigartig und begleitet dich dauerhaft. Im Folgenden haben wir die einzelnen Unterschiede nochmal in einer Tabelle für dich zusammengefasst:
In diesem Video erfährst du noch mehr Wissenswertes über die Steueridentifikationsnummer und die Steuernummer:
Weitere Steueridentifikationsnummern, die du als Selbstständiger kennen solltest
Neben der klassischen Steuernummer und der Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) gibt es noch weitere Identifikationsnummern, die je nach steuerlicher Situation und Unternehmensform für Selbstständige relevant sein können:
Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) brauchst du, wenn du Waren oder Dienstleistungen an andere Unternehmen in der EU verkaufst. Sie sorgt dafür, dass du bzw. dein Unternehmen im innergemeinschaftlichen Handel eindeutig erkennbar bist.
Die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) wird seit November 2024 wirtschaftlich tätigen Personen zugeteilt. Die Vergabe erfolgt dabei stufenweise und ohne Antrag. Dadurch soll insbesondere bei Einzelunternehmern und Freiberuflern Betriebliches von Privatem getrennt werden. Ihr Aufbau entspricht der USt-ID, die um ein fünfstelliges Unterscheidungsmerkmal (-0001, -0002, …) erweitert wurde. Sie soll ebenfalls ein Leben lang bestehen bleiben und die Kommunikation mit den Finanzbehörden vereinheitlichen.
Damit du immer sofort weißt, welche deiner Nummern gerade gefordert wird, haben wir dir eine kleine Übersicht zusammengestellt:
Seit Januar 2025 gibt es außerdem die neue Kleinunternehmer-Identifikationsnummer (KU-IdNr.). Mit ihr wird es für Kleinunternehmer einfacher, europaweit grenzüberschreitende Leistungen anzubieten. In unserem Ratgeber erfährst du, was sie ist, wer sie benötigt, wie du sie beantragst und welche Vorteile sie Kleinunternehmern bietet.
Zusammenfassung
Die Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) ist eine einmalige, elfstellige Kennziffer, die seit 2008 automatisch an jede in Deutschland gemeldete Person vergeben wird. Neugeborene erhalten sie bereits kurz nach der Geburt per Post zugeschickt. Sie bleibt lebenslang gültig, unabhängig von einem Umzug, einer Heirat oder einer Namensänderung, und dient der eindeutigen Identifikation im Besteuerungsverfahren. Dadurch können Steuererklärungen, Mitteilungen und der Schriftverkehr mit den Behörden eindeutig deiner Person zugeordnet werden.
Neben den Finanzämtern nutzen auch Banken, Krankenkassen, Arbeitgeber und Rentenversicherungsträger die Steuer-ID, um steuerrelevante Daten zu melden. Allerdings können nur die Finanzbehörden deine verknüpften Daten einsehen.
Die Steuer-ID ist nicht identisch mit der Steuernummer, die vom Finanzamt vergeben wird und sich bei jedem Wohnsitzwechsel ändert. Während man im Laufe des Lebens also mehrere Steuernummern haben kann, besitzt jede Person nur eine Steuer-ID. Bei Verlust kannst du sie über das Formular des Bundeszentralamtes für Steuern neu anfordern.