Grundlage für Standortentscheidungen: Gewerbesteuerhebesatz als Standortfaktor
Wenn du überlegst, wo du dich mit deinem Unternehmen niederlassen möchtest, beziehst du bei deiner Standortanalyse viele Faktoren in deine Entscheidung ein. Etwa:
- die Verkehrsanbindung
- die Verfügbarkeit von Arbeitskräften
- Verfügbarkeit von Rohstoffen oder
- die Immobilienpreise
Der Hebesatz der Gemeinde ist ein weiterer wichtiger Standortfaktor. Denn für die Gemeinden ist der Gewerbesteuerhebesatz eine der wichtigsten Einnahmequellen, für dich stellt er zuallererst einen wesentlichen Kostenfaktor dar:
- Die Gemeinden können gemäß Gewerbesteuergesetz frei entscheiden, welchen Hebesatz sie auf den Gewerbesteuermessbetrag anwenden. In der Folge entsteht ein gewisser Wettbewerb zwischen den Kommunen.
- Je niedriger der Hebesatz einer Gemeinde ist, desto attraktiver ist sie für Unternehmerinnen und Unternehmer, aber umso weniger Einnahmen hat sie auch. Forciert eine Kommune also die Ansiedlung weiterer Betriebe, kann sie als Anreiz den Hebesatz senken.
- Gemeinden, die Unternehmen besonders gute Standortfaktoren bieten, können einen höheren Gewerbesteuersatz festsetzen und so ihre Einnahmen erhöhen. Sie überzeugen beispielsweise mit einer guten Infrastruktur oder der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal.
Die Entscheidung der Standortwahl rein nach dem günstigsten Gewerbesteuersatz zu treffen, ist nicht sinnvoll. Sonst kann es passieren, dass du beispielsweise später nicht im gewünschten Maß expandieren kannst oder nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Du musst also abwägen: zwischen einer günstigen Steuerbelastung in Form eines niedrig festgesetzten Hebesatzes und einer möglichst guten Ausstattung deines zukünftigen Standorts für deinen Gewerbebetrieb. Mehr zu dem Thema, eine Checkliste und einige Tipps findest du in unserem Beitrag zur Standortanalyse.