Abschreibungen
Wenn du Vermögensgegenstände für dein Unternehmen kaufst, darfst du die Kosten dafür meist nicht sofort voll ansetzen. Stattdessen musst du sie über mehrere Nutzungsjahre hinweg abschreiben und die steuermindernde Wirkung so verteilen. Doch wie funktioniert das eigentlich genau und worauf ist zu achten? Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Abschreibungsmethoden und erfährst, wie du sie richtig berechnest und buchst.
Gründe für Abschreibungen
Warum sind Abschreibungen überhaupt notwendig? Weil viele Anlagegüter abnutzbar sind. Das bedeutet: Sie verlieren mit der Zeit an Wert. Die Ursachen dafür können vielfältig sein:
- Abnutzung durch den regelmäßigen Gebrauch
- Verschleiß wegen Alterung des Anlageguts (z. B. porös werdende Gummidichtungen)
- Wertverlust durch Witterungseinflüsse (z. B. Hagelschaden am Auto)
- Unfälle (z. B. Auffahrunfall an einem Auto)
- Wertverlust infolge technischen Fortschritts (z. B. technische Überholung durch Entwicklung leistungsfähiger Maschinen)
- Ablauf von Schutz- und Nutzungsrechten
Abschreibungsmethoden im Überblick
Der Standardfall der Abschreibungen sind planmäßige Abschreibungen. Diese bilden den Wertverlust von Vermögensgegenständen über die Nutzungsdauer hinweg ab. Hier kannst du mehrere Abschreibungsmethoden unterscheiden:
* Die degressive Abschreibung war lange nicht mehr zulässig. Durch Corona wurde sie zur Entlastung allerdings wieder erlaubt und aktuell ist mit der Verabschiedung des Wachstumschancengesetz im März 2024 wieder zulässig. Das bedeutet, dass sie auch für Anschaffungen zwischen dem 01.04.2024 und 31.12.2024 als Methodik genutzt werden darf.
Mehr zu den verschiedenen Abschreibungsarten erfährst du in unserem Beitrag zu den Abschreibungsmethoden.
Das Gegenstück zur planmäßigen Abschreibung ist die außerplanmäßige Abschreibung. Diese bildet außergewöhnliche Wertverluste ab, beispielsweise infolge Defekts einer Maschine oder technischer Überholung. Daneben gibt es weitere Abschreibungsarten:
- Die bilanzielle Abschreibung macht sich in der Bilanz auf der Aktivseite und Passivseite bemerkbar. Im Gegenzug dazu wirkt sich die kalkulatorische Abschreibung nur auf deine interne Kosten- und Leistungsrechnung aus, weshalb du ihre Höhe unabhängig von gesetzlichen Vorschriften wählen darfst.
- Die Sonderabschreibung ist eine staatliche Subvention für bestimmte Branchen (z. B. 40 Prozent Sonderabschreibung für den Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen).
- Die Möglichkeit einer Sofortabschreibung besteht für geringwertige Wirtschaftsgüter sowie für bestimmte Vermögensgegenstände (z. B. digitale Anlagegüter). Die Kosten dürfen bei der Sofortabschreibung im Anschaffungsjahr voll abgezogen werden.
Abschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern (GWG)
Im Rahmen der Sofortabschreibung darfst du abnutzbare und selbstständig nutzbare Anlagegüter sofort in voller Höhe abziehen. Unter welchen Voraussetzungen das möglich ist und wann du die Poolabschreibung nutzen kannst, erfährst du in unserem Beitrag zu den geringwertigen Wirtschaftsgütern.
Abschreibung berechnen
Die richtige Berechnung der Abschreibungen hängt von der gewählten Abschreibungsmethode ab. Bei der linearen Abschreibung teilst du etwa den gesamten Anschaffungswert durch die Anzahl der Nutzungsjahre.
Alle Formeln bekommst du in unserem Artikel "Abschreibungen berechnen".
Du willst Abschreibungen lediglich richtig machen und dich nicht weiter mit dem Thema beschäftigen? Dann nutze jetzt einfach unseren kostenlosen Abschreibungsrechner und erhalte den Abschreibungsplan für deine Anlagegüter!
Abschreibungen mithilfe der AfA-Tabelle
Das Bundesfinanzministerium gibt die sogenannten AfA-Tabellen heraus (AfA = Absetzung für Abnutzung). Aus ihnen lässt sich ablesen, welche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer du der Berechnung der Abschreibungsbeträge zugrunde legen kannst.
Du willst wissen, wie lange die Nutzungsdauer deiner Anlagegüter ist? Dann lies dir jetzt gleich unseren Artikel zu den Afa-Tabellen durch.
Abschreibungen korrekt buchen
Möchtest du den Abschreibungsbetrag buchen, erhöht sich das Konto „Abschreibungen auf Sachanlagen“ auf der Aktivseite und das Anlagenkonto (z. B. „Maschinen“) auf der Passivseite.
Beispiel: Du kaufst eine Maschine für 10.000 Euro. Bei einer Nutzungsdauer von 8 Jahren ergibt sich ein jährlicher Abschreibungsbetrag von 1.250 Euro. So buchst du richtig:
Kauf:
Buchung der Abschreibung:
Da die Buchungssätze je nach gewählter Abschreibungsart variieren, haben wir eine komplette Übersicht in unserem Artikel "Abschreibungen buchen".