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Digitale Abschreibung

Aktualisiert am
28
.
03
.
2024

Als Unternehmerin oder Unternehmer darfst du die Anschaffungs- oder Herstellungskosten abnutzbarer Anlagegüter nicht einfach in einem Betrag abschreiben. Du musst die Kosten über die betriebsgewöhnlichen Nutzungsjahre verteilen. Eine Möglichkeit dafür ist die digitale Abschreibung. Wie sie funktioniert, welche Vorteile sie hat und wie du sie berechnest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist die digitale Abschreibung?

Die digitale Abschreibung funktioniert wie die arithmetisch-degressive Abschreibung: Der Abschreibungsbetrag sinkt Jahr für Jahr um denselben Degressionsbeitrag. Der Unterschied ist: Du kannst mit der digitalen Abschreibung bis zum Wert 0 Euro abschreiben. Erfahre mehr zu dieser Abschreibungsmethode in unserem Beitrag zur arithmetisch-degressiven Abschreibung.

Steuerrecht, Handelsrecht und aktuelle Rechtslage

Degressive Abschreibungsmethoden – und damit auch die digitale Abschreibung – sind im Steuerrecht seit dem 1. Januar 2011 verboten. Durch das Zweite und Vierte Corona-Steuerhilfegesetz wurde sie vorübergehend für zwischen 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2022 angeschaffte Wirtschaftsgüter wieder eingeführt. Das Recht auf degressive Abschreibung wurde mit dem Wachstumschancengesetz verlängert für Anlagegüter, die zwischen 01.04. und 31.12.2024 gekauft werden.

Im Handelsrecht hingegen ist die digitale Abschreibung dauerhaft erlaubt. Sie kommt allerdings selten zum Einsatz.

Digitale Abschreibung = Abschreibung digitaler Wirtschaftsgüter?

Die digitale Abschreibung ist nicht gleichzusetzen mit der Abschreibung digitaler Wirtschaftsgüter. Letztere werden mit den üblichen erlaubten Abschreibungsmethoden abgesetzt.

Eine Besonderheit gibt es: Mit einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 26. Februar 2021 wurde für digitale Anlagegüter ein Wahlrecht zur Sofortabschreibung eingeführt. Du darfst also selbst entscheiden, ob du sie mit nur einem Nutzungsjahr abschreiben (Sofortabschreibung) oder die übliche Abschreibungsdauer gemäß der AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums nutzen möchtest.

Digitale Abschreibung: Berechnung und Formel

Die Abschreibungssätze und -betrage der einzelnen Nutzungsjahre ermittelst du mit diesen Schritten:

  1. Schritt: Berechne zunächst den Abschreibungssatz anhand dieser Formel:
    Abschreibungssatz = Anschaffungskosten : Summe der Nutzungsjahre
    Um die Summe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsjahre zu ermitteln, musst du die einzelnen Ziffern addieren, zum Beispiel bei fünf Nutzungsjahren: 1 + 2 + 3 + 4 + 5 = 15.
  2. Schritt: Nun kannst du den Abschreibungsbetrag mit dieser Formel ermitteln:
    Abschreibungsbetrag = Abschreibungssatz x Nutzungsjahr
    Dabei musst du das Nutzungsjahr in umgekehrter Reihenfolge einsetzen. Bei fünf Jahren multiplizierst du im ersten Jahr mit 5, im zweiten Jahr mit vier usw.
  3. Schritt: Ziehe den ermittelten Betrag von den Anschaffungs- und Herstellkosten bzw. in den folgenden Jahren vom Restbuchwert ab, um den neuen Buchwert zu berechnen.
Tipp: Einfach abschreiben dank sevdesk

Schwirrt dir schon der Kopf? Abschreibungen sind zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach zu berechnen.

Gut, dass es sevdesk gibt: Nach der Dateneingabe zu deinem Anlagegut ermittelt die Buchhaltungssoftware nach der linearen Abschreibung automatisch die richtigen Abschreibungsbeträge, verbucht sie und berücksichtigt sie direkt in deinen Auswertungen.

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Beispielrechnung zur digitalen Abschreibung

Unser Rechenbeispiel zeigt dir, wie du die digitale Abschreibung richtig berechnest:

Du kaufst eine Maschine im Wert von 63.000 Euro (netto). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt sechs Jahre. So rechnest du:

Abschreibungssatz = 63.000 Euro : (1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6) = 3.000 Euro

Wirtschaftsjahr AHK / Buchwert zu Jahresbeginn Abschreibungsbetrag Restbuchwert

1

63.000 Euro

3.000 Euro x 6 = 18.000 Euro

45.000 Euro

2

45.000 Euro

3.000 Euro x 5 = 15.000 Euro

30.000 Euro

3

30.000 Euro

3.000 Euro x 4 = 12.000 Euro

18.000 Euro

4

18.000 Euro

3.000 Euro x 3 = 9.000 Euro

9.000 Euro

5

9.000 Euro

3.000 Euro x 2 = 6.000 Euro

3.000 Euro

6

3.000 Euro

3.000 Euro x 1 = 3.000 Euro

0 Euro

Digitale Abschreibung buchen: Diese Buchungssätze brauchst du

Damit die Abschreibung deine Gewinnermittlung beeinflussen kann, musst du folgendermaßen buchen:

Buchung der Anschaffung

Soll   Haben
Bestandskonto an Bank

Buchung der Abschreibung

Soll   Haben
Abschreibungen auf Sachanlagen an Bestandskonto

Beispiel für die Buchung der digitalen Abschreibung Greifen wir unser obiges Rechenbeispiel wieder auf. So würdest du buchen:

Buchung der Anschaffung

Soll   Haben
Maschinen 63.000,00 Euro
Abziehbare Vorsteuer 11.970,00 Euro an Bank 74.970,00 Euro

Buchung der Abschreibung am Ende des Wirtschaftsjahrs

Soll   Haben
Abschreibungen auf Sachanlagen 18.000,00 Euro an Maschinen 18.000,00 Euro
So behältst du den Überblick über deine Abschreibungen

Mit diesen einzelnen Buchungssätzen musst du dich gar nicht beschäftigen, wenn du das Buchhaltungsprogramm sevdesk für deine Buchhaltung nutzt, kannst du diese automatisieren. Du kannst dir jederzeit einen Überblick über deine Abschreibungen, Restlaufzeiten und -buchwerte verschaffen.

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Zu den Funktionen

Die digitale Abschreibung im Vergleich zu anderen Methoden

Die digitale Abschreibung unterscheidet sich deutlich von anderen Abschreibungsmethoden.

Vorteile und Nachteile der digitalen Abschreibung

Vorteile Nachteile
  • vollständige Abschreibung möglich
  • realistischere Abbildung des tatsächlichen Wertverlustes als bei linearer Abschreibung
  • aufwendige Berechnung
  • Zulässigkeit im Steuerrecht zeitlich begrenzt

Digitale Abschreibung vs. lineare Abschreibung: die Unterschiede

Bei der linearen Abschreibung ist der Abschreibungsbetrag in jedem Wirtschaftsjahr gleich. Du erreichst so eine gleichmäßige Auswirkung auf deine Gewinnermittlung während der gesamten Dauer. Bei der digitalen Abschreibung hast du anfänglich hohe Abschreibungswerte, die jedoch von Jahr zu Jahr arithmetisch-degressiv fallen.

Digitale Abschreibung im Vergleich zur degressiven Abschreibung

Alle degressiven Abschreibungsmethoden arbeiten mit fallenden Abschreibungsbeträgen. Sie unterscheiden sich jedoch im Detail:

  • Geometrisch-degressive Abschreibung: Der Abschreibungssatz bleibt jedes Jahr gleich. Durch den Bezug auf die Anschaffungs- und Herstellungskosten sinkt der Betrag jedoch in nicht gleichmäßigen Abständen.
  • Arithmetisch-degressive Abschreibung: Der Abschreibungsbetrag sinkt jedes Jahr im gleichen Maße. Zum Ende der Abschreibungsdauer bleibt ein Restbuchwert übrig.
  • Digitale Abschreibung: Auch hier bleibt der Degressionsbetrag jedes Jahr gleich. Allerdings schreibst du den Vermögensgegenstand vollständig ab.

Häufig gestellte Fragen zum Thema digitale Abschreibung

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