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Steuerberater fürs Kleingewerbe

Aktualisiert am
11
.
03
.
2024

Möchtest du deine Buchhaltung, Steuererklärung oder Gewinnermittlung selbst durchführen, benötigst du einiges an Vorwissen. Hast du die Befürchtung, dass dir bei der Gewerbeanmeldung ein Fehler unterlaufen könnte oder du die Buchhaltung zeitlich nicht schaffst? Erfahre in diesem Beitrag, wann du eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater für dein Kleingewerbe brauchst und welche Kosten anfallen.

Wie viel kostet eine Steuerberaterin oder ein Steuerberater für ein Kleingewerbe?

Wie viel eine Steuerberaterin oder ein Steuerberater für Kleingewerbetreibende kostet, lässt sich nicht pauschal angeben. Dies hängt von vielen Faktoren ab. Eine besonders große Rolle spielen bei den Kosten:

  • der Umfang der beauftragten Leistungen (z. B. Umsatzsteuervoranmeldung, Gewerbesteuererklärung, Einkommensteuererklärung)
  • die Beratung sowie die Höhe des generierten Umsatzes bzw. Gewinns

Wie viel eine Steuerkanzlei abrechnen darf, ist für die meisten Vorgänge in der Steuerberatervergütungsverordnung geregelt (StBVV).
In den Anlagen dieser Verordnung ist definiert, wie hoch die anfallende Gebühr bei einem bestimmten Gegenstandswert ist. Die Verordnung selbst definiert schließlich, welchen Anteil der Gebühr die Beraterin oder der Berater berechnen darf.

Nach § 24 StBVV darf sie oder er für die Anfertigung deiner Gewerbesteuererklärung 1/10 bis 6/10 der vollen Gebühr in Rechnung stellen, für die Umsatzsteuererklärung sogar bis zu 8/10.

Mögliche Höhe der Steuerberaterkosten

Bei einem Umsatz von 25.000 bis 40.000 Euro, wie er für Kleingewerbetreibende durchaus üblich ist, solltest du für die monatliche Umsatzsteuererklärung, deine betriebliche Einnahmen-Überschuss-Rechnung und deine private Steuererklärung pro Jahr etwa mit Kosten von 1.000 bis 1.600 Euro rechnen.

Das ist natürlich nur ein Richtwert – je nach Beratungsbedarf, Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Komplexität der Geschäftsvorfälle können die Steuerberaterkosten deutlich nach oben oder unten, etwa wenn Lohn- und Finanzbuchhaltung dazukommen.

Zum Beitrag Steuerberaterkosten

Beispiel von Steuerberaterkosten

Du hast als Gewerbetreibender einen jährlichen Umsatz von 40.000 Euro und monatlich durchschnittlich etwa 30 Belege zu verbuchen. Die Steuerkanzlei soll für dich die Lohn- und Finanzbuchhaltung, die Einnahmenüberschussrechnung sowie deine private Steuererklärung anfertigen und dich bei Bedarf beraten. Dabei können beispielhaft diese Kosten anfallen:

Leistung Kosten pro Monat Kosten pro Jahr
Finanzbuchhaltung 750 Euro
Lohnbuchhaltung 16 Euro 192 Euro
Umsatzsteuererklärung 150 Euro
Gewerbesteuererklärung 150 Euro
Einkommensteuererklärung privat 340 Euro
Einnahmen-Überschuss-Rechnung 425 Euro
Prüfung des Steuerbescheids 90 Euro
Summe 2.097 Euro

Die laufende Beratung wird individuell per Stundensatz abgerechnet. Dieser beträgt nach § 13 StBVV60 bis 150 Euro pro Stunde.

Tipp für die Buchführung im Nebenerwerb:

Bist du nur im Nebengewerbe selbstständig, kannst du natürlich ebenfalls eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater engagieren, um deine wertvolle Zeit zu sparen. Die Kosten unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Kleingewerben.

Falls deine nebenberuflichen Einkünfte unterhalb der Freibeträge liegen oder du nebenberuflich als Kleinunternehmer unterwegs bist, könnten einzelne Positionen wie die Umsatzsteuer- oder Gewerbesteuererklärung entfallen.

Wann du als Kleingewerbetreibender eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater brauchst

Wenn du ein Kleingewerbe betreibst oder sogar die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG nutzt, bist du in der Regel nicht buchführungspflichtig, da dein Umsatz bei letzterem unter dem Grenzwert von 22.000€ liegt. Für die Gewerbesteuer liegt der Freibetrag bei 24.500€, d.h. je nachdem benötigst du keine Gewerbesteuererklärung.

Entsprechend brauchst du auch nicht unbedingt eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater. In den folgenden Fällen kann es dennoch sinnvoll sein, sich als Kleingewerbetreibende für die Unterstützung einer Steuerkanzlei zu entscheiden:

  • Du besitzt keine ausreichenden Vorkenntnisse im Bereich des Steuerrechts.
  • Du hast nicht genügend Zeit, um jeden Monat deine Umsatzsteuervoranmeldung pünktlich einzureichen.
  • Du bist dir bei der Gründung unsicher, wie du die Gewerbeanmeldung korrekt durchführst.
  • Du benötigst einen Businessplan, etwa um die Finanzierung deines Unternehmens zu sichern.
  • Du möchtest Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, aber weißt nicht, wie eine Lohnabrechnung funktioniert.
  • Das Finanzamt hat eine Betriebsprüfung angekündigt.
  • Du bist unsicher, ob du die Kleinunternehmerregelung nutzen oder bei der Regelbesteuerung bleiben solltest. Dies hat Einfluss darauf, ob du aus Rechnungen Vorsteuer ziehen kannst.
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Vor- und Nachteile einer Steuerberaterin oder eines Steuerberaters für Kleingewerbe

Bist du noch immer unsicher, ob eine Steuerberaterin oder ein Steuerberater für dich das Richtige ist? Die Unterstützung durch eine erfahrene Steuerkanzlei bei der Umsatz- und Vorsteuer sowie Gewinnermittlung (durch die Gewinn- und Verlustrechnung oder der Einnahmen-Überschuss-Rechnung) kann dir viele Vorteile bringen:

Vorteile
Wissen Du kannst dein Kleingewerbe sogar ganz ohne eigenes steuerliches Know-How betreiben.
Zeit Spar dir die Zeit, die für Umsatzsteuererklärung oder Gewinnermittlung verloren gehen würde. Außerdem musst du dich nicht über die steuerliche Veränderungen auf dem Laufenden halten.
Geld Die Beratung kostet zwar etwas, spart dir aber im Endeffekt auch Geld. Mit ein wenig Glück bleibt dir sogar mehr übrig, als du gezahlt hast.
Fokus Stecke deine Arbeitszeit in wertvolle Kundenprojekte, statt sie mit zeitraubenden Umsatzsteuervoranmeldungen zu vergeuden.
Optimierung Deine Steuerberaterin bzw. dein Steuerberater optimiert deine steuerliche Situation und zeigt dir, wie du selbst bei Nutzung der Kleinunternehmerregelung Steuern sparen kannst.
Überblick Die Steuerkanzlei übermittelt dir regelmäßig deine betriebswirtschaftliche Auswertung. So behältst du den Überblick über die wichtigsten Zahlen und die wirtschaftliche Entwicklung deines Kleingewerbes.
Fehler Vermeide eigene Fehler bei komplexen Aufgaben wie der Lohnabrechnung. Auch Steuerberaterinnen und Steuerberater sind nicht frei von Fehlern. Sie haften aber mit ihrer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für die finanziellen Folgen.
Tipps für die Gewinnermittlung:

Du kannst entweder eine GuV oder eine EÜR erstellen, um deinen Gewinn zu ermitteln. Zur Unterstützung kannst du je nach Bedarf eine GuV Vorlage oder eine EÜR Vorlage herunterladen und befüllen.

Muster und Vorlagen sind nicht GoBd-konform, daher eignet sich die die Nutzung einer EÜR Software für eine rechtssichere Buchführung und Einkommensteuererklärung.

Mehr zur EÜR Software

Natürlich gibt es auch Nachteile der Beauftragung einer Steuerberaterin oder eines Steuerberaters, die nicht verschwiegen werden sollten:

  • Viele Kleingewerbetreibende scheuen die hohen Kosten.
  • Zudem befürchten sie, die Kontrolle über ihr Unternehmen zu verlieren, weil sich die Steuerkanzlei besser mit ihren Zahlen auskennt als sie selbst. Sie haben somit Bedenken, "nicht gut beraten" zu werden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Steuerberater für Kleingewerbe

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