OSS-Meldung
Du verkaufst Waren oder Dienstleistungen an Privatkunden in anderen EU-Ländern? Dann ist die OSS-Meldung für dich ein wichtiges Thema! Welche Umsätze du beim OSS-Verfahren melden musst und wie du deine Meldung ganz einfach erstellst, das erfährst du in diesem Beitrag. Zudem bekommst du viele nützliche Tipps rund um deine OSS-Meldung.
Diese Transaktionen kannst du über das OSS melden
Damit du genau weißt, was du bei deiner OSS-Meldung angeben musst, hier ein kleiner Überblick für dich. Folgende Transaktionen können von dir über das OSS-Verfahren an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) gemeldet werden:
- innergemeinschaftliche Warenlieferungen (Fernverkäufe von Waren) an Endverbraucher
- Dienstleistungen für Endverbraucher in anderen EU-Mitgliedstaaten
- Telekommunikations-, Fernseh- und Rundfunkleistungen sowie elektronische Dienstleistungen für Endverbraucher in anderen EU-Ländern.
Zudem kannst du die OSS-Meldung nutzen, wenn du zwar keinen Firmensitz, jedoch ein Warenlager o.ä. in einem EU-Mitgliedstaat hast. Konkret gilt dies, wenn du Kunden in EU-Mitgliedsstaaten aus besagtem Warenlager belieferst.
Basis für die Meldung: Registrierung für das OSS-Verfahren
Damit du deine OSS-Meldungen abgeben kannst, musst du dich zunächst zum OSS-Verfahren anmelden. Dies geht ganz leicht in 5 Schritten:
- Besuche BOP, das Online-Portal des Bundeszentralamts für Steuern (BZSt). Für die Registrierung zum OSS-Verfahren in BOP benötigst du neben ein paar allgemeine Angaben zu dir und deinem Unternehmen – insbesondere deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.).
- Gehe in BOP oben rechts auf „Benutzerkontoerstellen“ (Wenn du schon einen Account hast, erreichst du über „Login“ deinen persönlichen Bereich).
- Registriere dich, um deine Zertifikatsdatei zu erhalten. Zusätzlich bekommst du noch ein Passwort oder du nutzt stattdessen die App „ElsterSecure“.
- Anschließend schickt dir das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) deine Aktivierungsdaten per E-Mail sowie per Post zu.
- Wenn du deine Aktivierungsdaten erhalten hast, gibst du diese ein und kannst damit dein Zertifikat herunterladen. Geschafft! Ab jetzt kannst du deine OSS-Meldungen ganz einfach über BOP abgeben. Wie das geht, schauen wir uns gleich genau an.
Gut zu wissen: Wenn du am OSS-Verfahren teilnehmen willst, musst du dies dem BZSt unbedingt vor Beginn des entsprechenden Besteuerungszeitraums (Kalendervierteljahr) mitteilen. Da die Registrierung inklusive Postweg etwas dauern kann, solltest du ausreichend Zeit dafür einplanen.
OSS-Umsätze über BOP melden
Ähnlich einfach wie die Anmeldung zum OSS-Verfahren funktioniert auch die Meldung deiner OSS-Umsätze in BOP. Die ersten Male kostet es wahrscheinlich noch etwas Zeit, dich durch das Formular zu klicken, aber
Hier die zugehörigen Schritte im Überblick:
- Login und Authentifizierung: Über den Button „Jetzt einloggen“ gelangst du in BOP zur Anmeldung. Lade zur Authentifizierung deine Zertifikatsdatei per „Durchsuchen“ deines Computers hoch und gib dein Passwort ein. Klicke anschließend auf „Login“.
- Öffne das richtige Formular: Wähle nun unter „Mein BOP“ in der Navigation den Punkt „Formulare und Leistungen“, dann „Alle Formulare“ und schließlich unter „Steuer-International“ die Option „One-Stop-Shop (OSS) für in der EU ansässige Unternehmer – EU-Regelung (vormals Mini-One-Stop-Shop)“.
Klicke jetzt auf „Steuererklärung für die OSS EU-Regelung – für Besteuerungszeiträume ab 3. Quartal 2021″ und nach dem Datenschutzhinweis auf „Weiter“. - Deine USt-IdNr.: Gib nun deine deutsche Umsatzsteuer-Identifikationsnummer ein, jedoch ohne den Ländercode „DE“.
- Besteuerungszeitraum: Wähle inzwischen für deine One-Stop-Shop-Meldung den entsprechenden Zeitraum (Jahr und Quartal) aus. Mehr dazu, für welchen Zeit du deine OSS-Meldung machen musst, erfährst du im Beitrag zur Frist für die OSS-Meldung.
- Steuerpflichtige Umsätze – ja oder nein? Hast du steuerpflichtige Umsätze erzielt oder nicht? Klicke die auf dich zutreffende Option an.
- Angaben zu deinen Umsätzen aus OSS-relevanten Fernverkäufen: Trage jetzt deine Umsätze und Berichtigungen in die Liste ein. Wähle hierfür zunächst das Land des Verbrauchs aus und nenne dann deine Umsätze aus Warenlieferungen, die du aus dem Inland heraus getätigt hast. Gib diese nach Umsatzsteuertyp („Reduziert“ oder „Standard“) mit entsprechendem Umsatzsteuersatz ein. Klicke anschließend auf „Eintrag übernehmen“.
- Weitere Umsätze zu anderen Steuersätzen: Nun kannst du bei Bedarf noch weitere Umsätze mit anderen Umsatzsteuersätzen („Reduziert“ oder „Standard“) als dem zuvor angegebenen hinzufügen.
- Verkäufe aus anderen Mitgliedstaaten: Falls vorhanden, trägst du jetzt noch OSS-relevante Fernverkäufe ein, die du aus anderen Mitgliedstaaten getätigt hast (zum Beispiel aus einem Warenlager in Frankreich). Ergänze anschließend noch Informationen zum Warenzulieferer und dem Ursprungsland der Warenlieferung.
Wiederhole die Schritte 7 bis 8 bei Bedarf für weitere Länder. - Fast geschafft, letzte Prüfung: Nun solltest du abschließend alles noch einmal gut überprüfen. Dann kannst du deine OSS-Meldung abschicken und bist fertig. Geschafft!
Häufige Fehler bei der OSS-Meldung
Du gibst deine OSS-Meldung zum ersten Mal ab? Dann kannst du leicht in ein Fettnäpfchen tappen. Damit dir das nicht passiert, haben wir hier die typischsten Fehler – und wie du diese von Anfang an vermeidest.
- Kein Umsatz, keine OSS-Meldung? Falsch gedacht!
Sobald du dich für das OSS-Verfahren registriert hast, bist du zur Abgabe deiner OSS-Meldung verpflichtet. Das heißt, du musst jedes Kalendervierteljahr eine Meldung abgeben – auch, wenn du mal keine OSS-relevanten Umsätze erzielt hast. Ohne entsprechende Umsätze brauchst du allerdings nur eine vereinfachte Form abzugeben, die sogenannte Nullmeldung. - Falsche Berechnungen
Bei der Berechnung von Umsätzen oder Einschätzungen zum Erreichen der Lieferschwelle kann es leicht zu Fehlern kommen. Außerdem musst du die unterschiedlichen Steuersätze der verschiedenen EU-Länder beachten. Schaue hier am besten immer noch ein zweites Mal drüber – und ziehe bei Bedarf einen Steuerberater hinzu. - Frist nicht beachtet
Auch, wenn deine Umsatzsteuervoranmeldung (UStVA) und deine OSS-Meldung thematisch zusammenhängen – die Abgabefrist zur Voranmeldung kann sich durchaus unterscheiden! Mehr dazu erfährst du gleich. - Meldung abgegeben heißt nicht, Meldung erfolgreich
Wenn du deine OSS-Meldung bei BOP hochgeladen und somit abgegeben hast, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie auch vom BZSt akzeptiert wurde. Die Benachrichtigung hierüber kann 2 Tage dauern. Fertig bist du erst, wenn du die Nachricht des Bundeszentralamts für Steuern im Postfach hast, dass mit deiner OSS-Meldung alles okay ist. Dann hast du es geschafft – und deine OSS-Meldung war erfolgreich!
Fristen für die Einreichung deiner One-Stop-Shop-Meldung
Prinzipiell musst du deine OSS-Meldung immer bis zum Ende des Monats abgeben, der auf den Besteuerungszeitraum folgt. Für die OSS-Meldung gilt das Kalendervierteljahr als Besteuerungszeitraum. Dementsprechend musst du also deine OSS-Meldung für das erste Kalendervierteljahr bis spätestens 30. April abgeben, die für das zweite bis spätestens 31. Juli und so weiter.
Weitere Informationen hierzu sowie zur Nullmeldung findest du im Beitrag „Die wichtigsten Fristen für die OSS-Meldung und -Zahlung“.
OSS-Meldung korrigieren – So gehst du vor
Wenn du einmal eine bereits eingereichte OSS-Meldung korrigieren musst, kannst du dies ganz einfach in BOP machen. Die Korrektur nimmst du dann in einer nachfolgenden OSS-Meldung vor. Hierfür gibt es im Formular extra einen gesonderten Abschnitt. In diesem kannst du die korrigierten Angaben dann nach Besteuerungszeitraum und EU-Mitgliedstaat aufschlüsseln.
Zusammenfassung zur OSS-Meldung
Die OSS-Meldung und das zugehörige Besteuerungsverfahren „One-Stop-Shop“ sind eine praktische Sonderregelung. Mit dieser kannst du deine OSS-relevanten, EU-weit generierten Umsätze ganz einfach zentral steuerlich erklären. Um deine OSS-Meldung abzugeben, musst du dich beim Bundeszentralamt für Steuern anmelden. Dies geht ganz einfach über BOP, das Online-Portal des BZSt.
Damit bei deiner OSS-Meldung alles gut läuft, solltest du typische Fehler vermeiden – und beispielsweise die Abgabefrist unbedingt einhalten.
Häufig gestellte Fragen zur OSS-Meldung
Nachfolgend findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die OSS-Meldung.