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Träumst du davon, dein eigener Chef zu sein? Keine Lust mehr auf den klassischen Nine-to-Five-Job? Dann könnte die Selbstständigkeit für dich eine spannende Alternative sein. Mehr Entscheidungsfreiheit, eigene Ideen umsetzen und tolle Verdienstmöglichkeiten – das hört sich alles super an. Es gibt aber auch einiges zu bedenken, damit es mit dem eigenen Business klappt. Erfahre hier, worauf du achten solltest, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Außerdem zeigen wir dir die wichtigsten Schritte für deine Existenzgründung.
Oder du nimmst gleich die Abkürzung und verschaffst dir mit unserem Video einen schnellen Überblick zum Thema „Selbstständig machen“:
Bin ich für die Selbstständigkeit gemacht?
Bevor du dich Hals über Kopf in deine Existenzgründung stürzt, solltest du dich erst einmal selbst fragen, ob die Selbstständigkeit für dich das Richtige ist. Zuerst solltest du unternehmerisches Denken mitbringen. Dazu gehört etwa, dass du Chancen erkennst, vor neuen Ideen geradezu sprühst und in der Lage bist, diese von der Idee zu einem konkreten, tragfähigen Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Bist du bereit für neue Technologien und Veränderungen und bist du absolut flexibel? Dann könnte es für dich genau richtig sein, dich selbstständig zu machen.
Außerdem solltest du als angehender Unternehmer diese persönlichen Voraussetzungen mitbringen:
Du kannst dich sehr gut selbst motivieren und dich selbst organisieren – es gibt dann nämlich niemanden mehr, der dir sagt, was zu tun ist.
Du bleibst deinen Plänen auch dann treu, wenn es einmal schwierig wird. Rückschläge gehören dazu, wenn du dich selbstständig machen möchtest.
Du bist bereit, Risiken einzugehen – sowohl finanzielle als auch unternehmerische – und mutig vorweg zu gehen.
Du traust dir zu, Entscheidungen zu treffen und nicht zu lange zu fackeln, wenn schnelle Richtungswechsel erforderlich sind.
Du bist kommunikativ und hast kein Problem damit, für deine Geschäftsidee die Werbetrommel zu rühren.
Du hast Selbstvertrauen und findest dich in der Geschäftswelt gut zurecht.
Diese Voraussetzungen und Fähigkeiten sind wichtig, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Sie sind die Basis für den Erfolg deines Business.
Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit
Jeder hat seine eigenen Beweggründe, sich selbstständig zu machen. Eines haben jedoch alle Existenz- bzw. Unternehmensgründer gemeinsam: Sie sollten die Entscheidung für ein eigenes Unternehmen nicht leichtfertig treffen. Denn so gut die Gründe dafür auch sein mögen, gibt es immer auch Schattenseiten. Die folgende Übersicht hilft dir, die Vor- und Nachteile der neben- oder hauptberuflichen Selbstständigkeit abzuwägen:
Vorteile
Nachteile
Entscheidungsfreiheit
flexible Arbeitszeiten und -orte
persönliche Entfaltung deiner eigenen Ideen
Chance auf ein höheres Einkommen
Aufbau eines persönlichen Netzwerks
Potenzial für den Aufbau eines passiven Einkommens
je nach Rechtsform steuerliche Vorteile
direkte Beeinflussung des Unternehmenserfolgs
finanzielle Unsicherheit durch schwankendes Einkommen
große Verantwortung und Druck
unregelmäßige Arbeitszeiten
mangelnde soziale Absicherung
hoher bürokratischer Aufwand
kein Kündigungsschutz gegenüber Auftraggebern
oft schwierige Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben (kein Feierabend)
je nach Geschäftsidee hohe Investitionen oder Stammkapital für die Startphase erforderlich
mitunter hohe Marktrisiken
unangenehme Seiten der Kundenakquise
Was kostet es, sich selbstständig zu machen?
Rund um deine Existenzgründung fallen einige Kostenpositionen an. Dazu gehören beispielsweise:
Gebühren für die Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt
Kosten für das Einholen von Genehmigungen
Gründungskosten für den Notar, einen Rechtsanwalt oder einen Eintrag ins Handelsregister
Betriebsausgaben für die Büro- und Geschäftsausstattung
Kosten für Waren und Rohstoffe
Marketing- und Vertriebskosten
Fallen diese vor deiner Gewerbeanmeldung an, kannst du sie übrigens trotzdem als Betriebsausgaben absetzen. Man spricht dann von vorweggenommenen Betriebsausgaben. Aber auch nach der eigentlichen Existenzgründung fallen in der Startphase Kosten an, die du besser von vornherein einplanen solltest. Dazu gehören beispielsweise Mieten, Gehälter für dein Personal und für dich selbst, Steuern und Versicherungen.
Fragst du dich, mit welchen Kosten du genau rechnen musst, wenn du dich selbstständig machen möchtest? In unserem Ratgeber findest du eine Übersicht über alle wichtigen Gründungskosten.
In 9 Schritten in die Selbstständigkeit
Sich selbstständig zu machen, ist nicht schwer, wenn du den richtigen Fahrplan hast. Wir zeigen dir, welche neun wichtigen Schritte du auf dem Weg in die Selbstständigkeit nicht vergessen solltest.
#1 Finde eine Geschäftsidee
Hast du bereits eine gute Geschäftsidee? Dann wird es jetzt Zeit, diese auszuarbeiten und ein Geschäftsmodell daraus zu entwickeln. Es ist wichtig, dass du dir selbst zu 100% im Klaren über deine Geschäftsidee bist. Erst dann solltest du dich selbstständig machen. Daher: schreibe auf, welche Leistungen und Produkte du deinen Kunden anbieten möchtest und wie du dich von der Konkurrenz unterscheidest.
Hast du noch nicht die richtige Geschäftsidee gefunden, möchtest dich aber dennoch hauptberuflich selbstständig machen? Dann geh doch direkt auf die Suche nach der richtigen Gründungsidee. Dazu hinterfragst du am besten erst einmal, was dich persönlich interessiert, welche deine wertvollsten Fähigkeiten sind und wofür dein Herz brennt. Überlege dir, ob du Lösungen bieten kannst, die Menschen mit bestimmten Problemen oder Herausforderungen helfen könnten. Auch aktuelle Entwicklungen und Trends könnten Anregungen für eine gute Gründungsidee liefern.
#2 Erstelle einen Businessplan für deine Selbstständigkeit
Zugegeben: Von diesem Schritt sind die wenigsten Existenzgründer begeistert. Immerhin möchtest du loslegen und dich nicht in Bürokratie verlieren, oder?
Ein Businessplan hilft dir jedoch dabei, deine eigene Situation besser einzuschätzen und zu erkennen, wo noch Nachbesserungsbedarf besteht. Im Idealfall beinhaltet besagter Businessplan auch einen Finanzplan. Dieser enthält wichtige Angaben zur Höhe deines Fremd- und Eigenkapitals, den anstehenden Kosten und den zu erwartenden Umsätzen. Außerdem beruht ein Businessplan auf diesen Inhalten:
Beschreibung deines Unternehmens und der Gründungsidee
Marktanalyse
Details zur Marketing- und Vertriebsstrategie
Unternehmensstruktur und Gründerteam
Risikoanalyse
Finanzierung des Unternehmens
Nimm dir vor der Startphase die Zeit, deine Geschäftsidee von vorn bis hinten zu durchdenken. Das senkt das Risiko eines Fehlschlags und der Businessplan bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Existenzgründung. Benötigst du Hilfe bei der Erstellung? Lies in unserem Ratgeber, wie du einen Businessplan erstellen kannst oder nutze direkt unsere Businessplan-Vorlage.
Benötigst du Hilfe bei der Existenzgründung?
Dann hol dir doch einfach Unterstützung. Es gibt spezialisierte Gründungsberater, die dich bei allen Schritten deiner Unternehmensgründung begleiten. Wie du einen Berater findest und wie du die Kosten mit Fördermitteln senken kannst, erfährst du in unserem Ratgeber zur Gründungsberatung.
#3 Kläre die Finanzierung deiner Selbstständigkeit
Du kannst es dir vorstellen: Ohne das nötige Kleingeld wird es schwierig, deine Geschäftsidee umzusetzen. Im Idealfall kannst du dich mit ausreichend Eigenkapital selbstständig machen. Reicht dein Eigenkapital jedoch nicht für die Finanzierung aus, ist das kein Beinbruch. Es gibt für Existenzgründer nämlich viele weitere Finanzierungsarten, zum Beispiel:
Gründungszuschuss der Arbeitsagentur (für die hauptberufliche Gründung aus der Arbeitslosigkeit heraus)
Übrigens lohnt es sich, neben staatlichen Angeboten auch einmal nach regionalen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Viele Bundesländer und Kommunen bieten individuelle Fördermittel für Existenzgründer, die sich selbstständig machen wollen. Mehr zu deinen Finanzierungsoptionen erfährst du in unserem Ratgeber zur Finanzierung.
#4 Finde einen passenden Firmennamen und erstelle ein Logo
Dein Firmenname und dein Logo prägen den ersten Eindruck von deinem Unternehmen und sollten deshalb perfekt auf deine Markenidentität und deine Werte abgestimmt sein. Sie sollten einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen, die Zielgruppe ansprechen und die Sichtbarkeit deines Unternehmens verbessern.
Fehlt es dir selbst an der richtigen Idee für dein Aushängeschild? Dann kannst du dir Hilfe von professionellen Branding-Spezialisten und Logo-Designern holen. Oder du versuchst es erst einmal selbst. Worauf du dabei achten solltest, zeigen dir unsere Ratgeber zum Finden eines Firmennamens oder zum Erstellen eines Logos.
Finde den perfekten Firmennamen!
Du hast schon die perfekte Idee gefunden und bist bereit dafür, dich selbstständig zu machen? Dann finde jetzt den perfekten Firmennamen für dein Unternehmen. Unser kostenloser und benutzerfreundlicher Generator liefert dir in Sekunden bis zu 20 passende Vorschläge, die zu deiner Geschäftsidee und Branche passen.
Einfach ausprobieren und den idealen Namen für dein Business entdecken. Teste jetzt unseren Firmennamen-Generator!
#5 Wähle die passende Rechtsform für die Selbstständigkeit
Wenn du dich selbstständig machst, musst du zunächst entscheiden, ob du freiberuflich oder gewerblich tätig sein wirst. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied? Ob du in die Kategorie der Gewerbetreibenden oder der Freiberufler fällst, ist im Wesentlichen von deinem ausgeübten Beruf abhängig. So werden vor allem Künstler, Wissenschaftler, Dozenten (ohne Festanstellung!), Anwälte und weitere Berufsgruppen dem Bereich der Freiberufler zugeordnet – die sogenannten Katalogberufe. Alle anderen zählen zu den Gewerbetreibenden.
Außerdem musst du dich im Rahmen deiner Existenzgründung für eine Rechtsform entscheiden. Zu den häufigsten genutzten Rechtsformen gehören beispielsweise:
Einzelunternehmen
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (BGB-Gesellschaft)
Personengesellschaften (z. B. OHG, KG)
Kapitalgesellschaften (z. B. UG, GmbH, AG)
Ob du besser eine Personen- oder Kapitalgesellschaft gründest, hängt von deinen individuellen Anforderungen ab. Wichtig sind beispielsweise das nötige Stammkapital, eine mögliche Haftungsbeschränkung, die Gründungskosten oder steuerliche Aspekte. Wie du die richtige Auswahl triffst, erfährst du in unserem Ratgeber zu den Rechtsformen.
Nutze die Kleinunternehmerregelung!
Machst du dich nebenberuflich selbstständig und planst nur relativ geringe Umsätze? Bleibst du unter 25.000 Euro bzw. 100.000 Euro, kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen und dir das Abführen der Umsatzsteuer sparen. Lies im Lexikon mehr zum Kleinunternehmer.
#6 Melde dein Unternehmen an
Unabhängig davon, ob du dich nebenberuflich oder hauptberuflich selbstständig machst, musst du dein Unternehmen immer beim Finanzamt und/oder beim Gewerbeamt anmelden. Der Ablauf unterscheidet sich, je nachdem, ob du Freiberufler bist oder ein Gewerbe gründest:
Freiberufler
Gewerbe
Ausfüllen des „Fragebogens zur steuerlichen Erfassung“ und Einreichen beim Finanzamt
Durchführung der Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt
Ausfüllen des „Fragebogens zur steuerlichen Erfassung“ und Einreichen beim Finanzamt
Eine Gewerbeanmeldung ist beim Freiberufler nicht notwendig. Im Fragebogen kannst du dem Finanzamt mitteilen, wenn du die Kleinunternehmerregelung nutzen möchtest. Worauf du bei der Gewerbeanmeldung noch achten solltest, erfährst du in unserem Beitrag zur Anmeldung der Selbstständigkeit.
Keine Lust auf Besuche beim Gewerbeamt?
Du kannst dein Unternehmen ganz bequem von zu Hause aus anmelden. Nutze dazu die Online-Gewerbeanmeldung von sevdesk – kostenfrei und einfach auszufüllen.
#7 Eröffne ein Geschäftskonto
Theoretisch könntest du all deine unternehmerischen Zahlungen auch über dein privates Girokonto abwickeln. Praktisch mögen Banken das nicht – ein Blick in die AGB zeigt, dass die geschäftliche Nutzung meist ausgeschlossen ist. Außerdem ist die Trennung zwischen deinem Privatvermögen und den Zahlungen deines Unternehmens aus steuerlichen Gründen wichtig. Wie soll ein Betriebsprüfer sonst später herausfinden, was betrieblich ist und was zum Privatvermögen gehört? Im Zweifelsfall wird er das schätzen – und das willst du wirklich nicht.
Welches das beste Firmenkonto für dich ist, hängt von deinen persönlichen Anforderungen ab. Es kann sich lohnen, auf eine Bank in deiner Nähe zu setzen, um bei Problemen einen persönlichen Ansprechpartner zu haben oder eine Beratung zu nutzen. Günstigere Konditionen findest du allerdings oft bei Internetbanken. Vergleiche am besten, bevor du etwas abschließt. Wie du am besten vorgehst, erfährst du in unserem Ratgeber zum Geschäftskonto.
#8 Schließe notwendige Versicherungen für deine Selbstständigkeit ab
Um eine Versicherung kommst du nie herum, wenn du dich selbstständig machen musst: die Krankenversicherung. In die muss nämlich jeder in Deutschland einzahlen. Bis auf wenige Ausnahmen bist du als Unternehmer nicht rentenversicherungspflichtig. Dennoch solltest du auf irgendeine Art und Weise für das Alter vorsorgen. Außerdem gibt es weitere Versicherungen, die für Selbstständige wichtig sind, um gewisse Risiken abzusichern, zum Beispiel:
Welche davon für dich wichtig sind und worauf du beim Abschluss achten solltest, erfährst du in unserem Ratgeber zu den Versicherungen für Selbstständige.
#9 Betreibe Kundenakquise und starte mit dem Marketing
„Wer nicht wirbt, der stirbt.“ – das wusste schon Henry Ford. Und er hatte nicht unrecht. Wer sich das Geld und die Zeit für die Neukundensuche und den Vertrieb spart, steht irgendwann schlecht da. Überlege dir deshalb am besten schon im Rahmen des Businessplans Strategien, mit denen du gezielt neue Kunden akquirieren und neues Geschäft generieren kannst. Mögliche Maßnahmen sind etwa:
Präsenz auf Social-Media-Kanälen
Aufbau einer eigenen Website
gedruckte Flyer und Visitenkarten
Empfehlungsmarketing
Tag der offenen Tür
Pressearbeit
Networking
Nicht jede Maßnahme passt zu jedem Unternehmen und jedem Budget. Hinterfrage daher am besten, welche Möglichkeiten du in der Startphase auch in Hinblick auf dein Startkapital nutzen kannst. Erfahre mehr dazu in unserem Lexikonbeitrag zum Marketing für Existenzgründer.
Buchführung? Am besten schon ab der Startphase!
Es ist verlockend, die Belege erst einmal in einem Schuhkarton zu sammeln. Spätestens wenn jedoch die Steuer ansteht, geht das große Sortieren los. Behalte besser gleich von Anfang an den Überblick. Nutze die sevdesk-Buchhaltungssoftware für Kleinunternehmer, um deine Belege ganz einfach zu erfassen und automatisiert zu verbuchen. Das spart Zeit, Nerven und lästiges Papierchaos – und das Finanzamt ist auch zufrieden!
Gründungssituation: Wo startest du mit deiner Selbstständigkeit?
Jeder Existenzgründer ist anders und kämpft mit anderen Herausforderungen. Als Student hast du ganz andere Fragen als ein Rentner oder ein Arbeitsloser. Auch die nebenberufliche Selbstständigkeit, die Existenzgründung ohne Eigenkapital oder die Gründung eines Franchise-Unternehmens bringt Eigenheiten mit. Im Folgenden sehen wir uns speziellere Gründungssituationen und ihre Besonderheiten an.
Nebenberuflich selbstständig machen
Anstatt mit der hauptberuflichen Selbstständigkeit direkt ins kalte Wasser zu springen, entscheiden sich viele für eine nebenberufliche Selbstständigkeit. So behältst du erst einmal das sichere Gefühl eines festen Einkommens, kannst dein Unternehmen in aller Ruhe aufbauen und kannst erst einmal austesten, ob die Selbstständigkeit das Richtige für dich ist. Kläre allerdings zunächst ab, ob deine nebenberufliche Gewerbeanmeldung mit den Pflichten für deinen Arbeitgeber kollidiert. Außerdem musst du mitunter Verdienstgrenzen beachten und solltest dich mit der Kleinunternehmerregelung auseinandersetzen. Worauf du sonst noch achten solltest, erfährst du in unserem Ratgeber zur nebenberuflichen Selbstständigkeit. Oder du verschaffst dir mit unserem Video direkt einen ersten Überblick:
Aus der Arbeitslosigkeit selbstständig machen
Findest du gerade keine Arbeit, kann eine Existenzgründung mit einer eigenen Geschäftsidee den Weg aus der Arbeitslosigkeit bedeuten. Kein unkompliziertes Unterfangen, aber mit einer guten Gründungsidee, einer Extraportion Biss und finanzieller Unterstützung durchaus machbar.
Apropos Unterstützung: Frage bei deiner Arbeitsagentur nach dem Gründungszuschuss für ALG-1-Bezieher oder Einstiegsgeld für Bürgergeld-Bezieher. Diese Fördermittel sollen dich während des ersten Jahres deiner hauptberuflichen Selbstständigkeit unterstützen, deinen Lebensunterhalt und deine soziale Absicherung zu bestreiten. Allerdings sind der Gründungszuschuss und das Einstiegsgeld an enge Voraussetzungen geknüpft. Ob Verdienstgrenzen oder Antragsfristen, mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zur Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit heraus.
Ohne Eigenkapital selbstständig machen
Im Idealfall ist bereits ein gewisses Eigenkapital aus deinem Privatvermögen als Startkapital vorhanden, um mit genügend finanziellem Polster in die Selbstständigkeit zu starten. Schließlich wirst du wahrscheinlich nicht von der ersten Minute an gleich so viel Einkommen generieren, dass es für deinen Lebensunterhalt reicht.
Ist das nicht der Fall, muss das aber nicht das Aus für deine Gründungspläne bedeuten. Zum einen gibt es Geschäftsideen, die sich auch mit geringem Kapital oder sogar ohne Eigenkapital erfolgreich umsetzen lassen. Dafür eignen sich besonders Dienstleistungsberufe (z. B. Reinigungsunternehmen), bestimmte Franchising-Unternehmen oder auch ein Online-Business. Am besten funktioniert das, wenn du keine teure Geschäftsausstattung und kein großes Warenlager benötigst. Bestimmte Rechtsformen, wie die GmbH oder die Aktiengesellschaft, kannst du ohne Eigenkapital allerdings nicht nutzen. Sie erfordern nämlich, dass du ein gewisses Stammkapital bereits bei der Gründung einzahlst.
Gute Ideen und Tipps haben wir für dich in unserem Ratgeber zur Gründung ohne Eigenkapital zusammengefasst. Alternativ kannst du das nötige Kapital auch durch Investoren, Fördermittel oder eine Finanzierung aufbringen.
Ohne Ausbildung selbstständig machen
Es gibt nur wenige Branchen, in denen du dich ohne Ausbildung nicht selbstständig machen kannst. Das betrifft überwiegend bestimmte Handwerksberufe, in denen der sogenannte Meisterzwang besteht. Dazu gehören unter anderem Maurer, Bäcker, Maler, Installateure und Friseure. Während du in diesen Bereichen eine bestimmte Qualifikation benötigst, kannst du mit vielen anderen Geschäftsideen auch ohne Ausbildung durchstarten.
Informiere dich vor deiner Gewerbeanmeldung unbedingt, ob in deinem angestrebten Bereich bestimmte Qualifikationen gefordert werden oder ob Genehmigungen erforderlich sind. Außerdem empfehlen wir dir, dir vor deiner neben- oder hauptberuflichen Gründung zumindest das wichtigste Handwerkszeug für Selbstständige anzueignen. Dazu kannst du beispielsweise ein Gründerseminar besuchen, ein Praktikum absolvieren oder dich von einer Gründungsberatung unterstützen lassen. Worauf du in der Startphase sonst noch achten solltest, liest du in unserem Ratgeber zur Selbstständigkeit ohne Ausbildung.
Als Student gründen
Du hast bereits eine tolle Gründungsidee, steckst aber noch mitten im Studium? Dann mach dich doch einfach nebenberuflich selbstständig und verwirkliche deine Geschäftsidee parallel zu deiner Studienzeit. Es ist zwar nicht ganz einfach, sich auf sein Studium zu konzentrieren und nebenbei ein Unternehmen aufzubauen. Mit einer guten Vorbereitung und Arbeitsorganisation sowie etwas Hilfe ist die Existenzgründung während des Studiums aber durchaus machbar.
Damit bei deiner Gründung alles glattläuft, solltest du dich gut über Verdienstgrenzen und die maximal mögliche Arbeitszeit informieren. Zwar ist beides rein rechtlich gesehen nicht beschränkt. Arbeitest bzw. verdienst du jedoch zu viel, kannst du deinen Studentenstatus oder deinen Anspruch auf BAföG-Leistungen verlieren. Wie viel du verdienen und arbeiten darfst, zeigen wir dir in unserem Ratgeber zur Selbstständigkeit als Student.
Während der Elternzeit selbstständig machen
Die Elternzeit ist für viele Eltern eine Zeit des Umbruchs. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und Bedürfnisse verändern sich. Oft lässt sich die Selbstständigkeit mit ihrer hohen Flexibilität und den variablen Arbeitszeiten besser mit der Familie vereinbaren.
Solange du noch Elterngeld beziehst, solltest du allerdings dein Einkommen im Auge behalten. Je nachdem, wie viel du mit deinem Unternehmen verdienst, werden deine Einkünfte mehr oder weniger stark auf dein Elterngeld angerechnet. Möchtest du dich während der Elternzeit selbstständig machen, solltest du auch mit deinem vorherigen Arbeitgeber die Details abklären. Lies gleich unseren Ratgeber zur Selbstständigkeit in der Elternzeit.
Als Rentner selbstständig machen
Für viele Arbeitnehmer ist die Rente nicht das Ende ihres Berufslebens, sondern genau die richtige Zeit, um schon lange gehegte Träume zu verwirklichen. Die gute Nachricht ist: Inzwischen erfolgt bei der normalen Altersrente gewöhnlich keine Anrechnung deines Einkommens mehr. Deshalb gehört jeder hinzuverdiente Euro dir.
Einige Besonderheiten gibt es aber bei anderen Formen der Rente, etwa der Erwerbsminderungs- oder Witwenrente. In unserem Ratgeber zur Selbstständigkeit als Rentner erfährst du außerdem, worauf du in puncto Versicherungen achten solltest.
Startup gründen
Du hast eine Geschäftsidee mit einem hohen Innovationsgrad und einem enormen Wachstumspotenzial? Dann handelt es sich bei deiner Neugründung wahrscheinlich um ein Startup. Häufig bewegen sich Startups in Bereichen wie Biotechnologie, E-Commerce, Künstliche Intelligenz, Umwelttechnologie, Finanzdienstleistungen oder FoodTech. Typisch ist ein hohes Risiko, das jedoch im Gegenzug mit hohen Renditechancen einhergeht.
Die Gründung eines Startups läuft ähnlich ab wie bei anderen Unternehmen. Der Fokus ruht hier jedoch auf der Suche nach geeigneten Investoren, da das gewünschte schnelle Wachstum nur mit entsprechenden Geldmitteln zu erreichen ist. Welche Fähigkeiten du für ein Startup mitbringen solltest und was du zur Gründung wissen musst, erfährst du in unserem Ratgeber zur Gründung eines Startups.
Franchise-Unternehmen gründen
Du möchtest dich selbstständig machen, hast aber bisher nicht die richtige Geschäftsidee? Du könntest ein Franchise-Unternehmen gründen. Gegen Zahlung einer Lizenzgebühr darfst du ein bestehendes Geschäftsmodell nutzen, profitierst von der Bekanntheit der Marke und kannst direkt durchstarten.
Franchise-Unternehmen gibt es aus unterschiedlichsten Branchen. Sicherlich kennst du Food-Ketten wie McDonald’s, Burger King oder Subway. Davon abgesehen gibt es Franchising-Unternehmen aber auch in Branchen wie Handwerk, Gesundheitsförderung oder Einzelhandel. Möchtest du dich mit einem Franchise-Unternehmen selbstständig machen? Lies mehr dazu in unserem Ratgeber zur Selbstständigkeit mit Franchising.
Als Gründer Buchhaltung & Finanzen mit sevdesk von Anfang an im Griff
Ob neben- oder hauptberuflich, Freiberufler oder Gewerbetreibender, Student oder Rentner – alle Selbstständigen müssen sich mit ihren Zahlen beschäftigen. Mit der richtigen Unterstützung brauchst du das Thema Buchführung nicht auf die lange Bank zu schieben. Denn mit der sevdesk-Buchhaltungssoftware ist es kinderleicht, deine Einnahmen und Ausgaben zu erfassen. Passende Buchungsvorschläge liefert dir das Programm KI-gestützt gleich mit.
In sevdesk ist alles drin, was du für deine Selbstständigkeit benötigst: Schreibe Angebote und Rechnungen, verwalte deine Kunden, erstelle deine Buchhaltung und schicke die Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt. Und das alles GoBD-konform und dank kostenloser App auch mobil und immer auf dem neuesten Stand des Steuerrechts. Teste die Funktionen von sevdesk 14 Tage kostenlos und finde heraus, wie einfach du Zeit sparen und gleichzeitig das Finanzamt glücklich machen kannst.
Zusammenfassung zum Thema „Selbstständig machen“
Wer sich heutzutage selbstständig macht, begibt sich oft auf eine unglaublich spannende Reise, die mit vielen Herausforderungen, jedoch auch mit vielen Chancen verbunden ist. Ob du dich selbstständig machen solltest, ist zu einem großen Teil von deinem Charakter, deinem Ehrgeiz und deinen kaufmännischen Fähigkeiten abhängig.
Mit der passenden Geschäftsidee, ein wenig Geduld und dem Willen, dich hinsichtlich Finanzierung und Marketing zu informieren, stehen die Chancen gut, dass du den Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereuen wirst.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Selbstständig machen“
Wie kann ich mich selbstständig machen?
Möchtest du dich selbstständig machen, solltest du zunächst eine Geschäftsidee entwickeln, einen Businessplan erstellen und dich für eine Rechtsform entscheiden. Anschließend musst du dich um eventuell erforderliche Genehmigungen kümmern, die Gewerbeanmeldung durchführen und die Finanzierung planen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um mich selbstständig zu machen?
In vielen Branchen musst du keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Allerdings solltest du unternehmerisches Denken mitbringen, flexibel sein, dich gut selbst motivieren können und auch in schwierigen Zeiten ausreichend Durchhaltevermögen zeigen.
Wie viel Geld benötigt man, um sich selbstständig zu machen?
Wie viel Eigenkapital du für deine Existenzgründung benötigst, hängt von deiner Geschäftsidee und deiner Branche ab. Manche Ideen kannst du schon mit wenigen tausend Euro oder sogar ohne Eigenkapital umsetzen, andere hingegen erfordern fünf- oder sechsstellige Summen als Startkapital.
Wo liegt der Unterschied zwischen freiberuflicher Tätigkeit und Selbstständigkeit?
Freiberufler gehören einem der sogenannten Katalogberufe an und haben verschiedene Vorteile, etwa Erleichterungen bei der Buchführung und die Befreiung von der Gewerbesteuer. Selbstständige sind der Überbegriff, zu denen neben Freiberuflern auch Gewerbetreibende zählen.
Welche finanziellen Unterstützungen gibt es für Existenzgründer?
Als Existenzgründer kannst du verschiedene Fördermittel beantragen, beispielsweise den Gründungszuschuss von der Arbeitsagentur für deine hauptberufliche Existenzgründung oder KfW-Gründerkredite.