Bootstrapping – So finanzierst du dein Unternehmen selbst
Vielleicht kennst du die Geschichte von der Gründung Microsofts – in einer Garage in Albuquerque legten Bill Gates und sein Mitgründer mit geringsten Mitteln den Grundstein für ein Milliardenunternehmen. Was klingt wie ein Gründermärchen, kann auch für dich Wirklichkeit werden: Das Zauberwort lautet „Bootstrapping“. Was steckt hinter der Finanzierungsform, die vorrangig auf deinem eigenen Kapital beruht? Wir zeigen dir, was Bootstrapping ist, welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst und welche Vor- und Nachteile die Finanzierung hat.
Definition: Was ist Bootstrapping?
Viele Unternehmensgründungen basieren heute darauf, dass die Gründer frühzeitig nach Investoren suchen. So wollen sie das Wachstum ihres Start-ups beschleunigen und Know-how und Kontakte einkaufen. Bootstrapping ist sozusagen der Gegentrend: Als Bootstrapper bezeichnet man Gründer und Gründerinnen, die es aus eigener Kraft schaffen wollen, ihr Unternehmen aufzubauen. Sie setzen ausschließlich oder hauptsächlich ihr eigenes Kapital ein und verzichten auf externe Investoren und deren Kapital sowie Know-how.
Bootstrapping bedeutet je nach finanzieller Ausstattung häufig ein sehr begrenztes Budget und viel Arbeit. Um Geld zu sparen, wirst du nämlich vieles selbst erledigen müssen, was du mit großzügigerer Kapitalausstattung auslagern könntest. Um das Wachstum deines Unternehmens anzukurbeln, ist es erforderlich, anfangs sämtlichen erwirtschafteten Gewinn gleich wieder in den Betrieb zu investieren.
Voraussetzungen für deine Gründung mit Bootstrapping
Auf den ersten Blick ist Bootstrapping wie geschaffen für dich – schließlich legst du schon eine ganze Weile das nötige Geld auf die Seite? Der völlige Verzicht auf Fremdkapital empfiehlt sich aber nur, wenn du die folgenden Voraussetzungen erfüllst:
- Eigenkapital: Zwingende Voraussetzung ist natürlich, dass du das erforderliche Eigenkapital mitbringst. Berücksichtige dabei nicht nur die eigentlichen Kosten für die Unternehmensgründung und die Anlaufzeit, sondern auch deine privaten Ausgaben für deine Lebensführung und einen gewissen Puffer für unvorhergesehene Entwicklungen.
- Risikobereitschaft: Wenn du kein Fremdkapital (z. B. durch Bankkredite) aufnimmst, trägst du als Bootstrapper das Risiko für das Gelingen oder Scheitern deines Unternehmens ganz allein. Eine hohe Risikobereitschaft ist also unverzichtbar.
- Effizienz: Beim Bootstrapping musst du sparsam sein und gleichzeitig den Umsatz so schnell wie möglich steigern, während du unnötige Ausgaben vermeidest. All deine Bemühungen müssen sich auf Effizienz ausrichten. Das bedeutet auch, den idealen Kompromiss zu finden zwischen „alles selber machen“ und „Spezialisten ins Boot holen“.
- Geeignetes Geschäftsmodell: Deine Geschäftsidee sollte es ermöglichen, schnell positive Cashflows zu erzielen, also schnell Geld zu verdienen. Lange Entwicklungs- oder Anlaufzeiten sprechen eher gegen Bootstrapping.
Eine erfolgreiche Unternehmensgründung mit Bootstrapping setzt einen detaillierten Finanzplan voraus. Dieser sollte alle Eventualitäten abdecken, einen ausreichenden Puffer enthalten und auch die Privatausgaben des Bootstrappers einbeziehen. Erfahre in unserem Beitrag, wie du einen Finanzierungsplan aufstellst.
Für wen eine Bootstrapping-Finanzierung geeignet ist
Nicht für jeden Existenzgründer ist Bootstrapping die passende Finanzierungsform. Insbesondere Geschäftsmodelle, die eine lange Entwicklungsphase erfordern, eignen sich nicht für ein schmales Budget. Stelle mit einem gesunden Mix aus Eigenkapital und Fremdkapital sicher, dass dir nicht vor Erreichen deiner Ziele das Geld ausgeht. Auch wenn du ein Eigenheim und somit im Falle eines Misserfolgs viel zu verlieren hast, verteilst du das Risiko der Unternehmensgründung besser auf mehrere Schultern.
Bootstrapping ist für dich eine gute Wahl, wenn du ein Geschäftskonzept gewählt hast, das schnell den Break-even-Point erreichen kann – das also schon bald Gewinne abwerfen wird. Auch für Existenzgründer mit hoher Risikobereitschaft ist die Bootstrapping-Finanzierung eine Option.
Vor- und Nachteile von Bootstrapping
Bootstrapping: So kann Buchhaltungssoftware helfen
Beim Bootstrapping bist du von vornherein auf dich allein gestellt. Umso wichtiger ist es, dass du deine Zahlen und deinen Finanzplan von der ersten Stunde an immer im Blick behältst. Denn schon kleine Abweichungen können das Scheitern deines Projekts bedeuten. Verwende am besten eine professionelle Buchhaltungssoftware wie sevDesk.
Der Vorteil für dich: Die Software lässt sich individuell an deinen Bedarf anpassen. Anfangs kannst du so mit einem geringeren Funktionsumfang Kosten sparen und später mit wachsenden Anforderungen weitere Funktionen modulweise dazubuchen. Teste jetzt die sevdesk-Buchhaltungssoftware kostenfrei und finde heraus, wie einfach Buchhaltung dank unserer modernen KI-Funktionalität sein kann.
Zusammenfassung zu Bootstrapping
Bootstrapping ist nicht für alle Gründer und Gründerinnen die passende Finanzierungsform. Du musst zwar keine Anteile an deinem Unternehmen abgeben und kannst alle Entscheidungen allein treffen. Dafür kann die Gründung ohne Fremdkapital auch ein langer, steiniger Weg sein. Gelingt es dir aber, dein Unternehmen nur mit Eigenkapital erfolgreich zu machen, darfst du mit Recht stolz sein. Besonders gut eignet sich Bootstrapping für Geschäftsideen, mit denen sich schnell der Break-even-Point erreichen lässt, die also idealerweise ohne große Anfangsinvestitionen auskommen oder schnelle Umsätze ermöglichen.