Autovermietung gründen – Dein Weg in die Selbstständigkeit

Du spielst mit dem Gedanken, eine eigene Autovermietung zu gründen und damit den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen? Dann bist du nicht allein: Der Mietwagenmarkt boomt, vor allem in Städten. Immer mehr Menschen, besonders jüngere Zielgruppen, verzichten bewusst auf ein eigenes Auto und setzen stattdessen auf flexible Mobilitätslösungen. Genau hier liegt deine Chance.
Ob klassische Mietwagen, Transporter oder E-Autos: Mit einem durchdachten Konzept, klarem Geschäftsmodell und einem Gespür für deine Zielgruppe kannst du dir eine zukunftssichere Existenz aufbauen. Wichtig ist eine sorgfältige Planung – von rechtlichen Voraussetzungen über Versicherungen bis hin zur Finanzierung.
In diesem Ratgeber begleiten wir dich Schritt für Schritt auf deinem Weg – von der Gründung bis zur erfolgreichen Vermietung.
Lohnt sich die Gründung einer Autovermietung?
Das Geschäftsmodell einer Autovermietung basiert auf der zeitlich begrenzten Überlassung von Fahrzeugen gegen Entgelt. Die Bandbreite reicht dabei von klassischen Mietwagen für Urlauber und Geschäftsreisende bis hin zu modernen Car-Sharing-Angeboten für die spontane Nutzung.
Die Nachfrage nach flexiblen Mobilitätslösungen wächst stetig: Besonders in großen Städten nutzen immer mehr Menschen situativ verschiedene Verkehrsmittel. Dabei zeigt sich ein klarer Trend weg vom Besitz, hin zur bedarfsorientierten Nutzung von Fahrzeugen.
Sharing-Modelle erfreuen sich vor allem bei der jüngeren Generation großer Beliebtheit. Statt ein eigenes Auto zu finanzieren, bevorzugen viele die Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und flexiblen Mietoptionen. Diese Entwicklung eröffnet für Gründer spannende Geschäftschancen – sei es als klassische Autovermietung oder mit innovativen Sharing-Konzepten.
Wie viel verdient man als Autovermieter?
Die Verdienstmöglichkeiten hängen stark von deinem Geschäftsmodell ab. Während klassische Mietwagen eine stabile Einnahmequelle bieten, kannst du mit Luxusfahrzeugen oder Spezialfahrzeugen höhere Margen erzielen. Auch der Standort spielt eine wichtige Rolle – besonders in wirtschaftsstarken Regionen und an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen sind die Verdienstchancen überdurchschnittlich.
Damit du eine realistische Einschätzung deiner Einnahmen machen kannst, solltest du zusammengefasst folgende Faktoren berücksichtigen:
- Wie viele Autos stehen zur Verfügung? Je mehr Fahrzeuge du vermietest, desto mehr kannst du verdienen. Wichtig ist aber auch, dass du genug Nachfrage hast, damit die Autos nicht ungenutzt herumstehen.
- Wie gut läuft die Organisation? Ein klar geregelter Ablauf im Alltag – von der Buchung bis zur Rückgabe – spart Zeit und Geld. Auch Werbung hilft dabei, mehr Kunden zu erreichen.
- Wo liegt die Autovermietung? Ein Standort in der Nähe von Flughäfen, Bahnhöfen oder touristischen Orten bringt meist mehr Kundschaft als ein abgelegener Ort.
- Wie stark ist die Nachfrage? Je nach Jahreszeit oder Region kann es Zeiten geben, in denen mehr oder weniger gemietet wird. Das sollte man bei der Planung immer mitdenken.
- Welche Preise werden verlangt? Die Mietpreise sollten so gestaltet sein, dass sie für Kunden attraktiv sind – aber auch deine Kosten decken und Gewinn ermöglichen.
- Welche Kosten fallen an?
- Versicherung, Wartung, Mitarbeiter, Miete: Diese Ausgaben gehen vom Umsatz ab. Wer hier den Überblick behält, kann besser planen.
Mit einer durchdachten Marktstrategie und effizienter Flottenauslastung kannst du dein Verdienstpotenzial deutlich steigern.
Welche Voraussetzungen musst du für eine eigene Autovermietung erfüllen?
Die Chancen klingen verlockend? Dann lass uns mal schauen, ob du die wichtigsten Voraussetzungen erfüllst.
Persönliche Anforderungen
Als Betreiber einer Autovermietung brauchst du vor allem ausgeprägte Kundenorientierung und betriebswirtschaftliches Verständnis. Der tägliche Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen erfordert Kommunikationsstärke, Serviceorientierung und Verhandlungsgeschick.
Organisationstalent und Flexibilität sind unerlässlich, um Buchungen, Fahrzeugübergaben und unvorhergesehene Situationen souverän zu meistern. Du solltest zudem über technisches Grundverständnis verfügen, um Wartungsintervalle zu planen und kleinere Probleme einschätzen zu können.
Ein gutes Gespür für Marktentwicklungen und Trends hilft dir dabei, dein Fahrzeugangebot optimal an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Nicht zuletzt brauchst du Durchhaltevermögen und Belastbarkeit – besonders in der Startphase ist ein langer Atem gefragt.
Fachliche und rechtliche Voraussetzungen
Anders als bei vielen anderen Gründungen benötigst du für eine Autovermietung keine spezielle Ausbildung oder einen Meisterbrief. Allerdings musst du für den erfolgreichen Betrieb solide betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen.
Unverzichtbar sind fundierte Rechtskenntnisse im Mietrecht und bei Versicherungsfragen. Für zusätzliche Dienstleistungen wie Chauffeurdienste brauchst du außerdem eine spezielle Mietwagenkonzession.
Ein besonderes Augenmerk solltest du auf die rechtlichen Rahmenbedingungen für Mietverträge und AGBs legen. Der Bundesverband der Autovermieter Deutschlands bietet hier wertvolle Unterstützung und aktuelle Informationen zu gesetzlichen Änderungen.
So startest du deine Autovermietung Schritt für Schritt
Du hast nun einen ersten Überblick über die Chancen und Anforderungen einer eigenen Autovermietung erhalten, doch wie setzt du dein Vorhaben konkret in die Tat um? Der Weg in die Selbstständigkeit erfordert nicht nur eine gute Idee, sondern auch strukturiertes Vorgehen und fundierte Entscheidungen.
In den folgenden Schritten zeigen wir dir, wie du dein Mietwagen-Business von Grund auf professionell aufbaust. Mit diesen fünf Etappen legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Gründung.
Schritt 1: Standort, Konzept und Businessplan entwickeln
Die Wahl des richtigen Standorts entscheidet maßgeblich über den Erfolg deiner Autovermietung. Ideale Standorte findest du in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder in Gewerbegebieten mit hoher Nachfrage. Berücksichtige bei deiner Standortwahl auch das Angebot der Konkurrenz und die Kaufkraft in der Region.
Das Geschäftskonzept deiner Dienstleistung sollte sich klar von bestehenden Anbietern abheben. Ob Premium-Segment, günstiger Preisführer oder Nischenanbieter für Elektrofahrzeuge – eine klare Positionierung ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Eröffnung einer Autovermietung. Dokumentiere deine Strategie in einem durchdachten Businessplan, der neben der Marktanalyse auch eine Wettbewerbsanalyse und Marketingstrategie enthält.
Kalkuliere dabei realistisch: Neben den Kosten für Fahrzeuge musst du auch laufende Kosten wie Miete, Versicherungen und Personal einplanen. Erstelle einen detaillierten Finanzplan mit ausreichend Reserve für unvorhergesehene Ereignisse.
Tipp: Eine professionelle Gründungsberatung kann dir helfen, alle wichtigen Aspekte zu berücksichtigen.
Schritt 2: Erforderliche Genehmigungen einholen
Bevor du mit dem operativen Geschäft deiner Autovermietung starten kannst, musst du bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllen – vor allem im Hinblick auf den Fahrzeugbetrieb und spezielle Zusatzleistungen.
Wenn du zusätzlich Chauffeur-Services anbieten möchtest, z. B. Fahrdienste für Events oder Geschäftsreisen – brauchst du eine Mietwagenkonzession nach dem Personenbeförderungsgesetz. Diese wird bei der zuständigen Verkehrsbehörde beantragt, ist meist zwei Jahre gültig und kann anschließend verlängert werden.
Außerdem sind folgende Punkte wichtig:
- Zulassung als Selbstfahrervermietfahrzeug: Alle Fahrzeuge deiner Flotte müssen als solche offiziell eingetragen sein – das erfolgt durch einen Vermerk in den Fahrzeugpapieren.
- Ordnungsnummernschild: Jedes Mietfahrzeug benötigt ein blaues Ordnungsnummernschild, das sichtbar an der Heckscheibe angebracht wird. Die entsprechende Nummer wird dir ebenfalls von der Genehmigungsbehörde zugewiesen.
Diese Genehmigungen bilden die Grundlage für einen rechtssicheren und professionellen Betrieb deiner Autovermietung.
Schritt 3: Die richtige Rechtsform wählen
Die Wahl der Rechtsform ist besonders bei einer Autovermietung eine strategische Entscheidung. Das hohe Risiko und der Kapitalbedarf für den Fuhrpark sprechen für eine Rechtsform mit Haftungsbeschränkung.
Die GmbH bietet dir optimalen Schutz deines Privatvermögens und erleichtert die Kreditaufnahme bei Banken. Du brauchst allerdings 25.000 Euro Stammkapital. Eine kostengünstigere Alternative ist die UG, die du bereits mit einem Euro gründen kannst – ideal für den Start mit wenigen Mietwagen.
Als Einzelunternehmer oder in der GbR startest du zwar ohne Mindestkapital, haftest aber unbeschränkt mit deinem Privatvermögen. Diese Rechtsformen eignen sich eher für kleine Vermietungen oder wenn du als Franchise-Partner eines bewährten Geschäftsmodells startest.
Schritt 4: Dein Gewerbe bei Behörden anmelden
Nach der Wahl deiner Rechtsform steht die Anmeldung deiner Selbstständigkeit bei verschiedenen Behörden an. Als Erstes meldest du deine Autovermietung als Gewerbe an. Je nach Stadt oder Gemeinde liegt die Gebühr dafür zwischen 20 und 60 Euro. Das Gewerbeamt informiert automatisch das Finanzamt und die IHK über deine Gründung.
Besonders praktisch: Mit der eMeldung kannst du dein Gewerbe heute komplett digital anmelden. Bereite dafür deinen Personalausweis, die Handelsregisterauszüge bei Kapitalgesellschaften und gegebenenfalls deine Mietwagenkonzession vor.
Innerhalb einer Woche nach der Gewerbeanmeldung musst du dich bei der Berufsgenossenschaft für Verkehr registrieren. Sie ist der gesetzliche Unfallversicherungsträger für Autovermietungen und sorgt für den Versicherungsschutz deiner zukünftigen Mitarbeiter.
Schritt 5: Wichtige Versicherungen abschließen
Der richtige Versicherungsschutz ist gerade bei einer Autovermietung wichtig. Die Selbstfahrervermietversicherung steht dabei an erster Stelle – sie schützt deine Flotte und deine Kunden bei Unfällen oder Schäden. Plane für jedes Fahrzeug zwischen 800 und 2.000 Euro jährlich ein.
Eine Betriebshaftpflichtversicherung deckt allgemeine Geschäftsrisiken ab, während die Betriebsunterbrechungsversicherung dich bei unerwarteten Ausfällen finanziell absichert. Für deine Geschäftsräume empfiehlt sich eine Inhaltsversicherung, die Einrichtung und Equipment schützt.
Unser Tipp: Hole dir Angebote von verschiedenen Versicherern ein und achte besonders auf die Bedingungen für gewerbliche Autovermietungen. Eine Rechtsschutzversicherung kann bei rechtlichen Auseinandersetzungen mit Mietern Gold wert sein.
Zielgruppenanalyse – Wem möchtest du Autos vermieten?
Kennst du deine zukünftigen Kunden? Eine präzise Zielgruppenanalyse ist der Schlüssel zum Erfolg deiner Autovermietung. Die Bedürfnisse sind so vielfältig wie deine potenziellen Kunden:
- Geschäftsreisende legen Wert auf schnelle Buchungsprozesse und zuverlässige Premiumfahrzeuge. Sie benötigen flexible Mietoptionen und schätzen einen professionellen Rundum-Service.
- Urlaubsfamilien suchen nach geräumigen Fahrzeugen zu fairen Preisen. Für sie sind Kindersitze, GPS-Navigation und eine umfassende Versicherung besonders wichtig.
- Junge Stadtbewohner bevorzugen kurzfristige Sharing-Angebote und umweltfreundliche Fahrzeuge. Sie buchen hauptsächlich digital und erwarten unkomplizierte Abwicklung.
- Event-Kunden mieten für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Firmenfeiern. Diese Zielgruppe ist bereit, für exklusive Fahrzeuge und individuellen Service mehr zu investieren.
Richte dein Angebot gezielt auf die Wünsche deiner Hauptzielgruppe aus – vom Fahrzeugpark bis zu den Zusatzleistungen. So hebst du dich von der Konkurrenz ab und schaffst langfristige Kundenbeziehungen.
Die richtige Fahrzeugflotte für deine Autovermietung
Eine durchdachte Fahrzeugflotte bildet das Herzstück deiner Autovermietung. Sie entscheidet maßgeblich darüber, welche Zielgruppen du erreichst, wie hoch deine laufenden Kosten ausfallen und ob sich dein Geschäftsmodell langfristig rechnet.
Klassische Mietwagen oder Sportwagen Vermietung?
Bei der Wahl deiner Fahrzeugflotte stehst du vor einer grundlegenden Entscheidung: Möchtest du eine klassische Mietwagen-Flotte mit Kleinwagen und Kombis aufbauen oder dich mit Sportwagen und Luxusfahrzeugen in einem lukrativeren Geschäftssegment positionieren?
Die klassische Vermietung spricht eine breite Zielgruppe an – vom Urlauber bis zum Geschäftsreisenden. Deine Flotte sollte dann verschiedene Fahrzeugklassen abdecken, von sparsamen Kleinwagen bis zu geräumigen Vans. Diese Fahrzeuge bieten moderate Anschaffungs- und Wartungskosten bei stabiler Nachfrage.
Eine Sportwagenvermietung richtet sich dagegen an zahlungskräftige Kunden mit besonderen Ansprüchen. Die Investitionen sind zwar höher, aber auch die erzielbaren Mietpreise. Mit gezielter Werbung und exklusiven Paketen für Events oder Wochenendausflüge kannst du dich im Wettbewerb differenzieren.
Fuhrpark optimal zusammenstellen
Die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Mietwagens liegt bei 6-8 Monaten – dann solltest du über einen Austausch nachdenken. Für eine optimale Zusammenstellung deiner Fahrzeugflotte brauchst du deshalb einen durchdachten Plan.
Achte besonders auf die Wartungsintervalle deiner Fahrzeuge. Moderne Dieselmodelle punkten mit niedrigen Verbrauchswerten und langen Serviceintervallen. Benziner sind in der Anschaffung günstiger, verursachen aber höhere laufende Kosten. Alternative Antriebe wie Hybrid oder Elektro werden von Kunden zunehmend nachgefragt.
Akquise & Marketing für deine Autovermietung
Eine professionelle Website ist heute unverzichtbar – sie präsentiert deine Fahrzeugflotte, bietet Buchungsmöglichkeiten und schafft Vertrauen. Ergänzend dazu stärken Social Media-Kanäle wie Facebook und Instagram deine Reichweite. Nutze sie für:
- neue Fahrzeuge & Angebote
- Kundenbewertungen
- Einblicke in deinen Alltag
Google My Business sorgt für lokale Sichtbarkeit, Blogbeiträge mit Tipps rund ums Auto oder Reisen verbessern dein SEO-Ranking.
Externe Plattformen verschaffen dir Zugang zu neuen Kunden – wähle 2–3 etablierte Anbieter mit fairen Konditionen. Ein Channel-Manager hilft, deine Verfügbarkeiten zu synchronisieren und Überbuchungen zu vermeiden.
Außerdem bleiben persönliche Kontakte vor Ort wertvoll: Kooperationen mit Hotels, Werkstätten oder Autohäusern, Empfehlungen durch lokale Partner und Präsenz bei Messen & Events stärken deine Marke. Mit einem Budget ab 500 Euro/Monat lassen sich bereits wirkungsvolle Kampagnen umsetzen – besonders in Kombination mit gezielter Werbung in Regionalmedien.
Was kostet die Gründung einer Autovermietung?
Die Gründung einer Autovermietung erfordert einen beachtlichen finanziellen Aufwand – vor allem dann, wenn du direkt mit mehreren Fahrzeugen starten möchtest. Die größte Einzelposition stellt dabei die Fahrzeugbeschaffung dar. Je nach Strategie investierst du entweder in den Kauf oder das Leasing deiner Flotte. Für den Kauf solltest du bei einer kleinen Startflotte (z. B. 5–10 Fahrzeuge) mit mindestens 80.000 bis 150.000 Euro rechnen. Entscheidest du dich für Leasing, liegen die monatlichen Raten pro Fahrzeug meist zwischen 300 und 700 Euro, abhängig von Modell, Ausstattung und Laufzeit.
Hinzu kommen Kosten für die Anmietung und Ausstattung deiner Geschäftsräume – etwa für Empfangsbereich, Büroausstattung oder Werkstattfläche. Hier solltest du mit monatlichen Ausgaben zwischen 1.000 und 3.000 Euro rechnen. Auch Softwarelösungen zur Verwaltung von Buchungen, Kunden und Fuhrpark sind unverzichtbar – plane dafür laufend 50 bis 300 Euro im Monat ein. Marketingausgaben, etwa für die Gestaltung deiner Website, Werbeanzeigen oder Eröffnungsaktionen, können je nach Umfang zwischen 2.000 und 5.000 Euro betragen. Für behördliche Genehmigungen, Versicherungen und Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben solltest du ebenfalls ein Budget einplanen – kalkuliere hier mit mindestens 10–20 % deines Gesamtbudgets.
Darüber hinaus entstehen laufende Kosten: Dazu zählen die regelmäßige Wartung und Reinigung der Fahrzeuge (ca. 50–100 Euro pro Fahrzeug/Monat), Leasing- oder Kreditraten, Personalkosten (ab 2.000 Euro brutto/Monat pro Mitarbeiter), Miet- und Nebenkosten, Versicherungsbeiträge sowie Rückstellungen für Reparaturen oder Wertverluste. Eine solide Kalkulation ist entscheidend, informiere dich frühzeitig über Gründungskosten, denn eine realistische Planung zahlt sich aus.
Finanzierung und Fördermittel
Da der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Autovermietung oft mit sechsstelligen Summen verbunden ist, stellt sich frühzeitig die Frage nach geeigneten Finanzierungsquellen. Neben Eigenkapital kannst du auf klassische Bankkredite, Leasing-Modelle oder Beteiligungen durch Investoren zurückgreifen.
Darüber hinaus gibt es staatliche Förderprogramme, die Existenzgründer mit zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen unterstützen. Die KfW bietet beispielsweise spezielle Gründerkredite, auch für den Fuhrpark. Wichtig ist, einen professionellen Businessplan vorzulegen, der die Tragfähigkeit deines Konzepts nachvollziehbar macht. Du willst hier tiefer einsteigen und all deine Optionen kennenlernen? Dann lies jetzt unseren Detailartikel zu Fördermitteln.
Falls du keine oder nur geringe Eigenmittel hast, kann auch eine Gründung ohne Eigenkapital mithilfe von Fremdkapital oder Förderungen möglich sein.
Welche Steuern müssen Autovermietungen zahlen?
Wie jedes Unternehmen unterliegt auch deine Autovermietung verschiedenen steuerlichen Pflichten. Zu den wichtigsten Steuerarten zählen:
- Umsatzsteuer: Du musst auf deine Vermietungen in der Regel 19 % Umsatzsteuer erheben und abführen.
- Gewerbesteuer: Diese wird auf deinen Gewerbeertrag erhoben und richtet sich nach dem Hebesatz der jeweiligen Gemeinde.
- Körperschaftsteuer: Falls du eine GmbH oder UG gründest, unterliegt dein Unternehmen der Körperschaftsteuer.
- Einkommensteuer: Für Einzelunternehmer und Personengesellschaften gilt stattdessen die Einkommensteuer.
- Kfz-Steuer: Für jedes vermietete Fahrzeug ist zudem die Kfz-Steuer zu entrichten.
Buchhaltung und Finanzen im Blick behalten
Ein funktionierendes Rechnungswesen ist eine wichtige Basis für jedes Unternehmens – das gilt besonders für Autovermietungen, bei denen zahlreiche Ein- und Ausgänge, Abschreibungen und Fahrzeugbewegungen dokumentiert werden müssen. Die Verwaltung von Buchungen, Schadensfällen, Zahlungen und Rückgaben kann schnell komplex werden. Umso wichtiger ist es, deine Buchhaltung von Beginn an professionell aufzustellen.
Mit einer digitalen Buchhaltungssoftware wie sevdesk behältst du jederzeit den Überblick über Einnahmen, Ausgaben, offene Forderungen und steuerliche Fristen. Rechnungen kannst du automatisiert erstellen, Belege einfach per App erfassen und deine Umsatzsteuervoranmeldung direkt an das Finanzamt übermitteln. Das spart Zeit, senkt Fehlerquellen und gibt dir mehr Freiraum für dein Tagesgeschäft.
Mitglied in einem Bundesverband werden – Netzwerke und Unterstützung nutzen
Gerade in einer regulierten Branche wie der Autovermietung lohnt sich die Mitgliedschaft in einem Berufsverband. Der Bundesverband der Autovermieter Deutschlands e. V. (BAV) vertritt die Interessen der Branche, informiert über rechtliche Änderungen und bietet hilfreiche Musterverträge und AGBs an.
Zudem profitierst du von Weiterbildungsangeboten, Netzwerkveranstaltungen und der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Anbietern. Auch bei Fragen zu Versicherungen, Steuern oder IT-Systemen stehen dir die Experten im Verband unterstützend zur Seite. Für Gründer kann das eine wertvolle Ressource sein.
Autovermietung als Franchise eröffnen – mit kalkulierbarem Risiko
Wenn du lieber auf ein bewährtes Konzept setzen möchtest, kann ein Franchise-Modell eine attraktive Alternative zur unabhängigen Gründung sein. Bekannte Autovermietungs-Franchises wie Sixt, Europcar oder lokale Anbieter bieten dir ein fertiges Geschäftsmodell, ein starkes Markenimage und zentrale Unterstützung in Marketing, IT und Schulung.
Zwar fallen in der Regel Einstiegsgebühren und laufende Lizenzkosten an, dafür profitierst du von einer etablierten Marke und erprobten Prozessen. Besonders für Quereinsteiger oder risikoaverse Gründer kann ein Franchise ein sinnvoller Einstieg sein.
Autovermietung gründen – Chancen und Risiken
Der Markt für flexible Mobilität boomt – besonders in Städten sind Miet- und Sharingmodelle gefragter denn je. Mit einer gut aufgestellten Autovermietung kannst du von dieser Entwicklung profitieren. Gleichzeitig ist der Wettbewerb intensiv, die Kosten hoch und der Verwaltungsaufwand nicht zu unterschätzen.
Wesentliche Erfolgsfaktoren sind ein klares Konzept, eine zielgruppengerechte Flotte, starke Online-Präsenz und professionelles Finanzmanagement. Gleichzeitig musst du mit Risiken wie Zahlungsausfällen, Unfällen, Marktschwankungen oder regulatorischen Änderungen umgehen können. Eine sorgfältige Planung und realistische Einschätzung deiner Ressourcen sind daher essenziell.
Zusammenfassung
Um mit einer Autovermietung erfolgreich zu sein, benötigst du eine klare Positionierung, eine gut ausgewählte Flotte, solides betriebswirtschaftliches Know-how und verlässliche digitale Tools wie sevdesk für deine Buchhaltung. Von der Standortwahl über Versicherungen bis zu Marketing und Zielgruppenanalyse wirkt sich jede Entscheidung auf deinen langfristigen Erfolg aus.
Mit einer sorgfältigen Vorbereitung, der passenden Finanzierung und dem richtigen Netzwerk kannst du dir den Traum von der eigenen Autovermietung verwirklichen. Ob als unabhängiger Gründer oder Franchise-Partner – dein Weg in die Selbstständigkeit beginnt mit einem ersten Schritt.