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„Buy Now, Pay Later“ (BNPL) als Zahlungsmethode anbieten

Aktualisiert am
20
.
10
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2025
Gezeichnete Hände mit EC-Karten als Symbol für Buy Pow Pay Later

Kunden lieben es, flexibel zu bezahlen. Du hingegen willst den Umsatz steigern, ohne dich mit komplizierten Zahlungsprozessen herumschlagen und auf dein Geld warten zu müssen. Für beides kann die Zahlungsmethode „Buy Now, Pay Later“ (oder kurz BNPL) eine bequeme Lösung sein. Klingt spannend, oder? Aber wie läuft das genau ab? Mit welchen Anbietern kannst du zusammenarbeiten und wo liegen die Risiken?

Wie genau funktioniert BNPL, welche Anbieter gibt es und worauf musst du achten, damit alles rechtlich und buchhalterisch sauber läuft? In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie BNPL funktioniert, welche Risiken es gibt und wie du die Zahlungsmethode erfolgreich in deinem Shop integrierst.

Auf einen Blick:
  • BNPL ermöglicht Kunden den Kauf auf Rechnung oder in Raten, während Händler sofort auf ihr Geld zugreifen können.
  • Die Zahlungsmethode kann den Warenkorbwert erhöhen, die Conversion-Rate steigern und für ein reibungsloses Einkaufserlebnis sorgen.
  • Beliebte Anbieter für die Abwicklung von BNPL sind Klarna, Afterpay/Riverty, Billie oder Ratepay. Sie unterscheiden sich in Bezug auf die Gebühren, Zielgruppen und Integration.
  • Das Zahlungsausfallrisiko übernimmt meistens der Anbieter, Händler müssen dafür mit Gebühren zwischen 1,5 und 4 % rechnen.
  • Neben der sauberen buchhalterischen Integration ist bei dieser Zahlungsmethode eine korrekte Rechnungsstellung (Stichwort: Abtretungsvermerk) sowie transparente AGB wichtig.
  • BNPL eignet sich besonders für E-Commerce, B2B-Plattformen, digitale Produkte und Händler mit hohem Retourenanteil.

Was ist „Buy Now, Pay Later“?

„Buy Now, Pay Later“ (BNPL) ist eine moderne Bezahlmethode, mit der deine Kunden ihren Einkauf später oder in flexiblen Raten bezahlen können. Sie funktioniert ähnlich wie der Rechnungskauf oder das klassische Ratenzahlungsmodell, nur noch bequemer: Auch kleinere Beträge lassen sich flexibel in Raten begleichen, ganz ohne Kreditantrag. Die Rückzahlung erfolgt gestaffelt über mehrere Monate, ohne dass der Händler auf sein Geld warten muss.  

Für dich als Händler ist das ein klarer Vorteil: Du bekommst dein Geld sofort, während deine Kunden die Flexibilität genießen, die sie sich wünschen.

Ein Beispiel: Ein Kunde entscheidet sich für die Ratenzahlung über drei Monate. Der Zahlungsdienstleister zieht die Raten automatisch ein und du bekommst den vollen Betrag direkt ausgezahlt. So bietest du deinen Kunden genau die Zahlungsoption, die zu ihnen passt, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen.

Wie funktioniert „Buy Now, Pay Later“?

Der Ablauf für den Kunden ist einfach: Beim Check-out wählt er BNPL als Zahlungsmethode aus und entscheidet, ob er sofort oder später zahlen möchte.

Es gibt zwei typische Rechnungsmodelle:

  • Ratenzahlung: Hier wird der Betrag über mehrere Monate in Raten vom Konto abgebucht, teilweise bis zu 48 Monate. Der Vertrag läuft direkt mit dem Zahlungsdienstleister, nicht mit dir. Bei dieser Option fallen Zinsen an, deren Höhe vom Anbieter abhängt.
  • Rechnungskauf: Der Betrag wird 14 oder 30 Tage nach dem Kauf vom Konto abgebucht. Wer will, kann auch früher bezahlen. Kunden genießen maximale Flexibilität, während du dein Geld sicher und ohne Verzögerung erhältst.

Zahlungsdienstleister wie Klarna, PayPal oder Ratepay übernehmen die komplette Abwicklung von BNPL-Käufen. Sie kümmern sich um Technik, Sicherheit und das Risiko bei Zahlungsausfällen. Vor allem große Shops setzen auf diese Lösung, weil sie einfach und sicher ist. Rückzahlungen werden automatisch abgebucht, was den Verwaltungsaufwand deutlich reduziert und die Buchhaltung erleichtert.

Wichtig: Nutzt dein Kunde BNPL und macht anschließend von seinem Rückgaberecht Gebrauch, läuft die Rückzahlung ebenfalls über den jeweiligen Anbieter. So bleiben Abwicklung und Buchhaltung sauber und übersichtlich.

Vor- und Nachteile von BNPL für Händler

Für Kunden ist BNPL verlockend: Sie erhalten die Ware sofort, ohne direkt zu bezahlen. Das kann deinem Shop einen echten Umsatzschub bringen. Gleichzeitig entstehen aber auch zusätzliche Aufgaben und Kosten.

Unsere kompakte Übersicht zeigt dir die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
mehr Umsatz Gebühren fallen an
besseres Kauferlebnis mehr Verwaltungsaufwand bei Rücksendungen
höhere Warenkorbwerte Mehraufwand in der Buchhaltung durch Ratenzahlungen, Stornos und Gebühren
verbesserte Liquidität Abhängigkeit von externem Zahlungsanbieter

Fazit: BNPL kann deinem Shop helfen, Umsatz, Warenkorbwerte und Kundenzufriedenheit zu steigern. Gleichzeitig entstehen Kosten und mehr Buchhaltungsaufwand. Prüfe daher vorher genau, ob BNPL zu deinem Shop passt.

Tipp

Zahlungsverzögerungen, Ausfälle oder Fehlbuchungen können deine Liquidität schnell gefährden. Mit einer guten Buchhaltungssoftware behältst du ganz entspannt den Überblick über Zahlungseingänge, offene Rechnungen und mögliche Risiken.

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Für wen lohnt sich das Zahlungsmodell „Buy Now, Pay Later“

Besonders beliebt ist BNPL bei der Generation Z und den Millennials. Laut Statista nutzen etwa 45 Prozent der Gen Z und 43 Prozent der Millennials am liebsten BNPL, bei der Generation X sind es 36 Prozent und bei den Baby-Boomern nur 28 Prozent.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Beträge und je jünger die Zielgruppe, desto attraktiver ist es für Kunden, später zahlen zu können. Hier eine Übersicht, wo BNPL erfolgreich eingesetzt wird:

BNPL eignet sich gut für BNPL eignet sich weniger für
E-Commerce-Shops mit mittleren bis hohen Warenkorbwerten. Shops mit sehr kleinen, günstigen Produkten, da sich der Mehraufwand kaum lohnt.
B2B-Shops, in denen Geschäftskunden flexibler zahlen möchten. Impulskäufe oder günstige Produkte, die Kunden sofort bezahlen würden.
Händler für Elektronik, Möbel, Heimwerkerbedarf oder weitere Produkte mit hohem Warenwert. Branchen mit kurzen und spontanen Kaufzyklen.
Mode- und Lifestyle-Shops mit wechselnden Kollektionen. Shops mit starkem Rabattfokus.
Abo-Modelle und wiederkehrende Bestellungen, weil Rückzahlungen flexibler laufen. Kunden mit erhöhtem Zahlungsausfallrisiko.

Halten wir fest: BNPL lohnt sich vor allem, wenn du jüngere Kunden ansprechen, den Warenkorbwert erhöhen und deinen Kunden mehr Flexibilität beim Bezahlen bieten willst. Bei günstigen Artikeln oder günstigen Spontankäufen könnte der Aufwand für dich höher sein als der Nutzen.

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Die Verbindung zwischen deinem Shopsystem und sevdesk macht die Buchhaltung im E-Commerce viel einfacher. Rechnungen, Zahlungen und Belege laufen automatisch zusammen. Du sparst Zeit und behältst den vollen Durchblick und das alles ohne großen Aufwand.

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Die wichtigsten BNPL-Anbieter im Überblick

Heute bestellen und später bezahlen: Kunden lieben diese Flexibilität. Für dich als Händler klingt das erst einmal nach Risiko. Mit einem passenden Zahlungsanbieter bist du aber auf der sicheren Seite.

Damit du schnell den richtigen Anbieter für deinen Shop findest, haben wir die größten BNPL-Anbieter übersichtlich für dich zusammengestellt.

Anbieter Zielgruppe Zahlungsmodell(e) Geeignet für Gebühren für Händler Auszahlung Besonderheiten
Klarna B2C
  • Rechnungskauf
  • Ratenzahlung
  • zinsfreie Teilzahlungen
Onlineshops mit Privatkunden

Rechnungskauf: 2,99 % + 0,35 Euro pro Transaktion

Ratenkauf: 2,99 % variabel

Klarna veröffentlicht keine festen Preise. Händler erhalten individuelle Konditionen, abhängig von Risikoprofil und technischer Anbindung.

direkt nach Bestellbestätigung
  • Marktführer in Europa
  • Full-Service-Angebot rund ums Einkaufen, Bezahlen und Verwalten von Finanzen
Ratepay B2C
  • Rechnungskauf
  • Ratenkauf
  • Lastschriftverfahren
E-Commerce-Shops mit hohen Warenkorbwerten oder Abo-Modellen Ratepay-Gebühren für BNPL sind nicht öffentlich. Die Gebühren setzen sich aus einer Transaktionsgebühr und einem Abschlag auf den Warenwert zusammen. nach Versand der Ware
  • Laufzeiten von bis zu 36 Monaten bei Ratenzahlung
  • White-Label-Option
PayPal (Pay Later) B2C
  • Rechnungskauf
  • Ratenkauf
  • Lastschrift
E-Commerce, digitale Produkte ca. 2,99 % + 0,39 Euro Festgebühr pro Transaktion direkt nach Bestellbestätigung
  • flexible Zahlungsoptionen über das bestehende PayPal-Konto
Unzer B2C/B2B
  • Rechnungskauf
  • Ratenzahlung
mittelständische Shops, Omni-Channel-Händler auf Anfrage (ca. 2-4%) je nach Modell
  • POS-Anbindung
  • umfassender Support
Riverty / Afterpay (in Deutschland unter Riverty bekannt, in den USA Afterpay) B2C
  • Rechnungskauf
  • Lastschriftverfahren
  • Zahlung in Raten
Mode, Kosmetik, E-Commerce ca. 1,5-3 % sofort
  • White-Label-Optionen
  • starke Retourenabwicklung
Billie B2B
  • Rechnungskauf mit Risikoübernahme
Online-B2B-Handel, Plattformen auf Anfrage (ca. 2-4 %) sofort
  • spezialisiert auf Rechnungskauf mit Risikoübernahme
  • Bonitätsprüfung für Geschäftskunden, einfache API

„Buy Now, Pay Later“ integrieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor du deinen Kunden BNPL als flexible Zahlungsmethode in deinem Shop anbietest, lohnt sich eine gute und vor allem rechtzeitige Vorbereitung.

Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du BNPL erfolgreich in deinen Shop integrierst.

Schritt 1: Zahlungsanbieter auswählen

Überlege dir zuerst, welcher BNPL-Anbieter am besten zu deinem Shop passt. Achte vor allem darauf, welche Zahlungsmodelle und Konditionen am besten zu deinen Kunden und den Warenkorbwerten passen.

Schritt 2: Geeignete Integrationsmethode für dein Shopsystem wählen

Jetzt geht es darum, wie du BNPL in deinem Shop zum Laufen bringst. Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Optionen: Plugin, API oder über einen Payment-Integrator.

Damit du den Überblick behältst, hier eine kompakte Tabelle der gängigsten Shopsysteme zusammengestellt.

Shopsystem Klarna Ratepay PayPal – Pay Later Unzer Billie Afterpay / Riverty
Shopify Plugin API Plugin API API API
WooCommerce Plugin Plugin/API Plugin API Plugin/API API
Shopware Plugin Plugin/API Plugin/API API API Plugin/API

Unser Tipp: Die Wahl der Integrationsmethode hängt von deinem spezifischen Shopsystem und deinen technischen Ressourcen ab. Während Plugins eine einfachere Implementierung ermöglichen, bieten APIs mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten.

Schritt 3: Einrichtung im Shop abschließen

Jetzt musst du die Einrichtung der Zahlungsmethode in deinem Shop abschließen. Die konkrete Umsetzung hängt von deinem Shopsystem ab. Grundsätzlich sind folgende Schritte notwendig:

  1. Registrierung beim BNPL-Anbieter (Afterpay / Riverty, Klarna, …)
  2. Zugangsdaten erhalten
  3. Plugins installieren und konfigurieren
  4. Zahlungsarten aktivieren
  5. Testumgebung prüfen
  6. Go-live und Monitoring
  7. BNPL als Zahlungsmethode im Check-out anzeigen und bewerben

So stellst du sicher, dass deine Kunden die neue Zahlungsmethode sofort und reibungslos nutzen können.

Schritt 4: Buchhalterische Integration vorbereiten

BNPL bringt deinen Kunden mehr Flexibilität. Gleichzeitig bedeutet diese Zahlungsmethode aber auch zusätzlichen Aufwand in deiner Buchhaltung.

Tipps für deine Buchhaltung:

  • Trenne deinen Bruttoumsatz und die Gebühren sauber voneinander!
  • Verbuche Zahlungseingänge korrekt, um spätere Korrekturen zu vermeiden.
  • Extra-Tipp: Nutze eine Buchhaltungssoftware, die BNPL-Zahlungen automatisch und transparent erfasst. Tools wie die Buchhaltungssoftware für E-Commerce sevdesk nehmen dir die Arbeit ab und verbuchen Umsätze und Gebühren korrekt. Mit sevdesk sicherst du dir eine einfache Buchhaltung für deinen Online-Shop.

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Worauf sollten Händler bei der „Buy Now, Pay Later“-Zahlungsmethode achten?

Bevor du BNPL in deinem Shop anbietest, lohnt es sich, ein paar Dinge genau unter die Lupe zu nehmen.

Überlege genau, ob BNPL wirklich zu deiner Zielgruppe passt. Kaufen deine Kunden eher teurere Produkte oder schätzen sie flexible Zahlungsoptionen? Dann kann diese Bezahlmethode deinen Umsatz ankurbeln und die Kundenbindung stärken.

Bei der Suche nach einem geeigneten Zahlungsdienstleister solltest du einen Blick auf Gebühren, Abrechnungsrhythmus und die Retourenabwicklung werfen. Schau dir auch die Lösungen für B2B-Kunden an: Einige Anbieter sind speziell auf Geschäftskunden zugeschnitten und bieten mehr Sicherheit und zusätzliche Features.  

Kosten und Gebühren von „Buy Now, Pay Later“

BNPL macht es deinen Kunden einfach, online zu bestellen, ohne sofort zu zahlen. Für dich als Händler bedeutet das zusätzlichen Service, der aber auch Kosten mit sich bringt. In unserer Tabelle „Die wichtigsten BNPL-Anbieter im Überblick“ haben wir bereits Anbieter-spezifische Gebühren zusammengefasst. Die Höhe hängt von Branche, Risikoprofil und Warenkorbwert ab.

Damit du schnell siehst, welche Ausgaben auf dich zukommen und was für deine Kunden relevant ist, haben wir die wichtigsten Punkte getrennt zusammengefasst.

Für dich als Händler:

Kostenart Beispiel
Transaktionsgebühren Prozentsatz vom Bestellwert oder fester Betrag pro Zahlung, z. B. 2–5 % oder 0,25 Euro pro Transaktion
Abwicklungs- und Risikogebühren Einige Anbieter berechnen zusätzliche Kosten für technische Integration oder das Risikomanagement.
Monatliche oder jährliche Grundgebühr Einige Anbieter verlangen eine feste Gebühr für die Nutzung ihrer Plattform, zum Beispiel 20–50 Euro pro Monat.
Retouren- & Rücklastschriftgebühren Fallen an, wenn Kunden Ware zurücksenden oder Zahlungen nicht klappen, variabel je nach Anbieter.

Für den Kunden:

Kostenart Beispiel
Zinsen bei Ratenzahlung Bei Ratenzahlungen oder aufgeschobener Zahlung können Zinsen anfallen, zum Beispiel 8–12 % p.a.
Gebühren bei verspäteter Zahlung Bei verspäteter Zahlung werden Mahngebühren fällig.

Halten wir fest: Die Gebühren für BNPL hängen insbesondere vom Anbieter, der Anzahl deiner Bestellungen und den durchschnittlichen Warenkorbwerten ab.
Dazu kommen bei einigen Anbietern feste Monats- oder Jahresgebühren zwischen 20 und 50 Euro.

Unser Tipp: Vergleiche vorab alle Kosten, inklusive Gebühren, Zinsen und Retouren, um die wirtschaftlich beste Lösung für deinen Shop zu finden.

Kunde zahlt nicht? Wie schützt dich ein BNPL-Anbieter vor Zahlungsausfällen?

Auch bei BNPL kann es vorkommen, dass dein Kunde nicht bezahlt. Die gute Nachricht: In diesem Fall übernehmen die meisten BNPL-Anbieter das komplette Forderungsmanagement, sodass du dich als Händler nicht um diese Zahlungsausfälle kümmern musst.

Diese Schritte übernimmt in der Regel der BNPL-Anbieter:

  • Überwachung der Zahlungen
  • Automatisches Mahnwesen
  • Inkasso
  • Risikomanagement

Der große Vorteil: Du bekommst in der Regel dein Geld, selbst wenn der Kunde nicht zahlt. Das Risiko des Zahlungsausfalls liegt komplett beim Anbieter.

Solltest du keinen BNPL nutzen, kommen diese Schritte auf dich zu:

  • Bonitätsprüfungen
    Durch Bonitätsprüfungen kannst du Infos über die Kreditwürdigkeit des Kunden einholen.
  • Automatische Zahlungserinnerung
    Lege Zahlungsfristen fest und richte ein automatisches Mahnwesen ein. Du solltest bis zu drei Mahnungen verschicken. Tipp: Mit einem guten Rechnungsprogramm läuft das komplett automatisch.
  • Beauftragung eines Inkassounternehmens
    Bleibt die Zahlung weiterhin aus, involviere ein Inkasso-Unternehmen. Dabei entstehen dir weitere Kosten.  
  • Risikomanagement
    Bei Zahlungsverzug musst du mit höheren Mahn- und Inkassokosten rechnen.

Tipp: Verkaufst du teure Waren oder willst auf Nummer sicher gehen, ist ein BNPL-Anbieter ideal, wenn er das Ausfallrisiko übernimmt. Einige Anbieter ermöglichen zudem, Maximalbeträge pro Kunde oder pro Bestellung festzulegen, um dein Risiko zu reduzieren.

Korrekte Rechnungsstellung für BNPL

Was jetzt noch wichtig ist: die korrekte Rechnungsstellung. Denn je nach Anbieter und Abwicklungsmodell unterscheiden sich Ablauf und Pflichten.

Es gibt drei Varianten:

  • Händlerrechnung (Standardfall)
    Hier stellst du die Rechnung direkt an deinen Kunden, der sie später bezahlt. Wichtig: Alle Pflichtangaben wie Rechnungsnummer, Datum, Leistungsbeschreibung und Steuerangaben müssen auf der Rechnung aufgeführt sein. Diese Variante eignet sich besonders für Shops, die Standardprozesse nutzen.
    Tipp: Alles zur rechtssicheren und korrekten Rechnungsstellung bietet dir unser Ratgeber „Rechnung schreiben.“
  • Händlerrechnung mit Abtretungsvermerk (Factoring-Modell)
    Hier trittst du die Forderung an einen Anbieter ab. Dieser zahlt dir deinen Betrag in der Regel sofort aus und übernimmt das Ausfallrisiko sowie den Einzug. Dabei ist ein Abtretungsvermerk auf der Rechnung erforderlich. Dieses Modell eignet sich für größere Shops oder bei hohen Warenkörben.
    Tipp: Unser Ratgeber zum Mahnwesen zeigt dir, wie du deine Forderungen richtig verwaltest.  
  • Fremdrechnung (selten)
    Hier stellt der Anbieter die Rechnung direkt an den Kunden. Er übernimmt die komplette Abwicklung und das Ausfallrisiko, während du die Auszahlung erhältst und dich nur teilweise um die Buchhaltung kümmern musst. Möglicherweise fallen Zinsen an, wenn Kunden Zahlungen verzögern oder Ratenkauf nutzen.
    Tipp: Behalte alle Zahlungen stets im Blick. Mit einer Buchhaltungssoftware wie sevdesk kannst du Rückzahlungen automatisch erfassen und offene Forderungen übersichtlich verwalten.

„Buy Now, Pay Later“-Zahlungen korrekt buchen

Damit deine Buchhaltung sauber läuft, musst du Umsatz, Gebühren und Steuern korrekt erfassen. Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Umsatzrealisierung
    Der Umsatz wird zum Zeitpunkt der Lieferung oder Leistung realisiert. Auch wenn der Kunde erst später über BNPL zahlt, zählt der Umsatz zum Leistungszeitpunkt. Das ist bei allen Rechnungen so üblich.
  • Zahlungseingang
    Der BNPL-Anbieter zahlt dir den Betrag meist direkt auf dein Debitorenkonto – abzüglich seiner Gebühren. Ein Beispiel: Verkauf über BNPL von 500 Euro abzüglich 2 % Gebühren = 490 Euro Eingang auf deinem Konto. Erfahrungsgemäß werden diese Gebühren monatlich oder jährlich vom Anbieter abgerechnet und eingezogen.
  • Gebühren korrekt erfassen
    Trenne den Bruttoumsatz von den Gebühren des Anbieters. So behältst du den Überblick über echte Einnahmen und Ausgaben.
  • Storno und Gutschriften
    Bei Rücksendungen oder Stornierungen buchst du die Gutschrift wie gewohnt. Achte darauf, dass der BNPL-Anbieter die Anpassung ebenfalls berücksichtigt.
  • Umsatzsteuer
    Die Umsatzsteuer ist immer zum Zeitpunkt der Leistung fällig, unabhängig von der Zahlung durch den Kunden. Für die USt-Voranmeldung solltest du das berücksichtigen.

Rechtliche Anforderungen – „Buy Now, Pay Later“ im Onlinehandel

Auch wenn BNPL flexibel abgewickelt wird, greifen hier klare rechtliche Pflichten: AGB, Datenschutz, Widerrufsrecht. Deine Kunden müssen jederzeit nachvollziehen können, wie Ratenzahlungen gezahlt werden können, welche Fristen gelten und welche Zinsen bei Zahlungsverzug anfallen. So stellst du ein rechtskonformes und vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis sicher.

Arbeitest du mit einem BNPL-Anbieter zusammen, übernimmt dieser die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen. Allerdings solltest du als Händler die üblichen Rahmenbedingungen ebenfalls kennen und kontrollieren.

Schuldenfalle BNPL – Was du als Händler beachten musst!

„Ich zahle einfach später, was soll schon passieren?“ Besonders die junge Zielgruppe lebt nach diesem Motto. BNPL klingt harmlos, kann aber schnell zur Schuldenfalle werden. Wer öfter Ratenzahlungen nutzt, verliert schnell den Überblick, vergisst offene Beträge oder Gebühren und riskiert seine Kreditwürdigkeit.

Die Verbraucherzentrale warnt deshalb ausdrücklich vor den Risiken dieser Zahlungsmethode. Beim Ratenkauf über „Buy Now, Pay Later“ solltest du als Händler klar ausweisen, welcher Jahreszins anfällt, damit deine Kunden die tatsächlichen Kosten jederzeit nachvollziehen können. Mache die Konditionen für deine Kunden transparent. So schützt du sie vor unangenehmen Überraschungen und ersparst dir Rückfragen und Probleme.

Weitere beliebte Zahlungsoptionen für den Onlineshop

Damit dein Onlineshop möglichst viele Kundenwünsche erfüllt, solltest du auf ein breites Zahlungsangebot setzen. Denn je einfacher die Bezahlung ist, desto höher ist die Chance auf einen erfolgreichen Kaufabschluss.

Wir haben dir die gängigsten Zahlungsmethoden übersichtlich zusammengestellt:

Zahlungsmethode Geeignet für Vorteile Nachteile Besonderheiten in der Buchhaltung
PayPal

Kunden, die Wert auf Schnelligkeit und Käuferschutz legen.

Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zu Paypal.

extrem einfache und schnelle Abwicklung hohe Gebühren
  • separates PayPal-Konto erforderlich
  • Umsätze müssen regelmäßig abgeglichen und Gebühren verbucht werden
SEPA-Überweisung

Kunden, die Sicherheit wollen und ungern Online-Zahlungsdienste nutzen.

Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zur SEPA-Überweisung.

keine zusätzlichen Kosten für Händler lange Wartezeit bis zum Zahlungseingang
  • Zahlungseingang muss manuell überprüft und zugeordnet werden
  • höherer Abstimmungsaufwand
SEPA-Lastschrift

Stammkunden oder Abo-Modelle, bei denen regelmäßig abgebucht wird.

Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zur SEPA-Lastschrift.

  • bequem für Kunden
  • Zahlung läuft automatisch
Rückbuchungsrisiko
  • Rücklastschriften müssen sauber dokumentiert und gebucht werden
  • Aufwand durch erneute Mahnung oder erneute Abbuchung
Barzahlung

Kunden, die eine schnelle und unkomplizierte Zahlungsmöglichkeit schätzen.

Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zur Barzahlung.

  • keine Transaktionskosten
  • direkter Zahlungseingang
  • Mehraufwand durch Kassenführung
  • erhöhtes Überfallrisiko
Sofort-Überweisung /Klarna B2C mit mittlerem bis hohem Warenkorbwert. Besonders beliebt bei Mode, Möbeln oder Technik. Kundenvertrauen durch Kauf auf Rechnung Gebühren und Zahlungsausfallrisiko
  • Händler erhält Sammelzahlungen von Klarna
  • Einzelzuordnung in der Buchhaltung kann aufwendig sein
  • Gebühren müssen getrennt als Aufwand erfasst werden
Rechnungskauf

Kunden, die erst die Ware prüfen möchten, bevor sie zahlen.

Tipp: Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber-Artikel zum Rechnungskauf.

hohe Kaufabschlussrate durch Kundenvertrauen hohes Risiko bei Nichtzahlung
  • Erfordert striktes Mahnwesen und ggf. Übergabe an Inkasso
  • Forderungen müssen bis zum Zahlungseingang offen in der Buchhaltung stehen

Zusammenfassung

Kunden lieben die Flexibilität, später zu zahlen. BNPL kann somit ein echter Game-Changer für deinen Shop sein. Bei „Buy Now, Pay Later“ wird der offene Rechnungsbetrag nicht sofort eingezogen, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt oder in Raten beglichen. Für dich als Händler bietet das viele Vorteile: mehr Verkäufe, zufriedene Kunden und höhere Warenkorbwerte.

Damit alles reibungslos läuft, ist die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Zahlungsdienstleister sinnvoll. Er übernimmt Bonitätsprüfungen, Risikomanagement und stellt sicher, dass du dein Geld schnell und zuverlässig erhältst.

Achte außerdem auf die Vorgaben der Verbraucherzentrale: Deine Zahlungsbedingungen müssen klar und transparent sein. Bei BNPL gilt: Kunden sollten immer wissen, welcher Jahreszins bei Ratenzahlungen anfällt, damit es keine bösen Überraschungen gibt. So bist du rechtlich auf der sicheren Seite und stärkst gleichzeitig das Vertrauen deiner Kunden.

Unser Tipp: Mit einer Buchhaltungssoftware wie sevdesk behältst du automatisch den Überblick über deine BNPL-Rechnungen und sparst dir jede Menge Arbeit.

„Buy Now, Pay Later“ (BNPL) – Häufige Fragen und Antworten

Die Buchhaltungslösung, mit der du Zeit sparst
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