Lagerdauer berechnen
Was ist die Lagerdauer?
Die Lagerdauer ist eine Kennzahl, die angibt, wie lange ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um seine Lagerbestände zu verkaufen oder zu verbrauchen. Sie zeigt also die Zeitspanne zwischen dem Eingang der Waren ins Lager und deren Verkauf oder Verbrauch.
Für wen ist die Lagerdauer relevant?
Die Lagerdauer ist besonders für Unternehmen relevant, die physische Waren auf Lager halten, wie Einzelhändler, Hersteller oder Großhändler. Sie hilft dabei, die Effizienz des Lagermanagements zu beurteilen und Engpässe in der Lagerhaltung zu identifizieren. Eine niedrige Lagerumschlagshäufigkeit weist auf eine hohe Kapitalbindung in den Lagerbeständen hin, was zu höheren Lagerkosten und einem erhöhten Lagerzinssatz führen kann.
Lagerdauer: Die Formel und ihre Erklärung
Die Lagerdauer wird wie folgt berechnet:
Die Formel teilt die durchschnittlichen Lagerbestände durch die Kosten der verkauften Güter pro Tag. Sie gibt somit an, wie viele Tage es dauert, bis die Lagerbestände aufgebraucht sind. Eine kurze Umschlagsdauer bedeutet eine geringere Kapitalbindung und niedrigere Lagerkosten.
Details zur Berechnung der Lagerdauer
Um die Lagerdauer zu berechnen, müssen Sie zuerst die durchschnittlichen Lagerbestände ermitteln. Dazu addieren Sie den Anfangsbestand und den Endbestand eines bestimmten Zeitraums und teilen das Ergebnis durch 2. Anschließend dividieren Sie die durchschnittlichen Lagerbestände durch die Kosten der verkauften Güter pro Tag, um die Lagerdauer zu ermitteln. Diese Zeitspanne gibt an, wie lange die Lagerbestände voraussichtlich ausreichen, basierend auf dem Jahresverbrauch.
Beispielhafte Berechnung von Lagerdauer
Angenommen, ein Unternehmen hat durchschnittliche Lagerbestände von 50.000 Euro und verkauft Güter im Wert von 500 Euro pro Tag. Die Lagerdauer beträgt dann:
Lagerdauer = 50.000 / 500 = 100 Tage
Bewertung der Lagerdauer
Eine niedrige Lagerdauer ist in der Regel positiv, da sie darauf hinweist, dass Lagerbestände effizient verwaltet werden und das Unternehmen weniger Kapital im Lager gebunden hat. Richtwerte variieren je nach Branche, aber im Allgemeinen wird eine Lagerdauer von weniger als 90 Tagen als gut betrachtet.
Maßnahmen zur Verbesserung der Lagerdauer
- Optimierung der Bestellmenge: Durch die Überprüfung und Anpassung der Bestellmenge können Sie Überbestände vermeiden und die Lagerdauer verkürzen.
- Einführung eines Lagermanagementsystems: Die Implementierung einer Software zur Bestandsverwaltung kann helfen, Lagerbestände effizienter zu verfolgen und Engpässe zu identifizieren.
- Just-in-Time-Lieferungen: Durch die Koordination von Lieferungen mit dem tatsächlichen Bedarf können Sie Lagerbestände reduzieren und die Lagerdauer verkürzen.
- Verkaufsaktionen und Sonderangebote: Durch gezielte Aktionen können Sie Lagerbestände schneller abbauen und die Lagerdauer senken.
- Schulung des Personals: Durch Schulungen können Mitarbeiter für die Bedeutung einer effizienten Lagerhaltung sensibilisiert werden und dazu beitragen, Prozesse zu optimieren. Eine regelmäßige Überprüfung der Entnahmepraktiken kann ebenfalls dazu beitragen, die Lagerdauer zu verbessern.
Verwandte Kennzahlen zur Lagerdauer
Andere relevante Kennzahlen im Zusammenhang mit der Lagerdauer sind die Umschlagshäufigkeit des Lagers und die durchschnittliche Lagerhaltungskosten. Diese Kennzahlen können zusätzliche Einblicke in die Effizienz des Lagermanagements bieten.