Online Bezahlsysteme – PayPal, Stripe & Co. für dich im Überblick
Transaktionen im Internet sind längst Teil unseres Alltags. Auf dem Markt stehen dir viele verschiedene Systeme für die Online Bezahlung zur Verfügung. So stellt sich die Frage, welches bietet dir den höchsten Komfort und überzeugt auf ganzer Linie.
Rund 34 Prozent aller Transaktionen im Internet wickeln wir inzwischen über Online Bezahlsysteme ab. Damit bilden sie eine echte Konkurrenz für den Kauf auf Rechnung und die klassische Bezahlung per Lastschrift. Die große Auswahl an unterschiedlichen Systemen wirft derweil bei Verbrauchern und Shopbetreibern gleichermaßen Fragen auf.
Was sind eigentlich Online Bezahlsysteme?
Online Bezahlsysteme bieten Händlern und ihren Kunden die Möglichkeit, den Kauf von Waren und Dienstleistungen im Internet leicht zu verrechnen. Häufig kannst du den Kauf direkt über den jeweiligen Dienstleister bezahlen. Da du dort das registrierte Konto mit einem Girokonto oder einer Kreditkarte verknüpft musst, erfolgt die Abbuchung automatisch.
Andere Online Bezahlsysteme nutzen die Schnittstelle des Online Bankings. Käufer können sich beim Bezahlvorgang direkt in ihrem Bankaccount einloggen und die Zahlung wiederum dort tätigen. Weniger bedeutend sind derzeit Prepaid-Kreditkarten. Einmal aufgeladen bietet die Kreditkarte die Gelegenheit, bei den teilnehmenden Shops einzukaufen.
Als Händler solltest du dir auf jeden Fall Gedanken machen, welche Form der Zahlung du anbietest. Aus aktuellen Untersuchungen wird deutlich, dass rund 70 Prozent der potenziellen Käufer ihre Entscheidung überdenken, falls der Händler die von ihnen gewünschte Zahlungsart nicht anbietet. Ein breit gefächertes Portfolio an unterschiedlichen Möglichkeiten sichert Händlern demnach den Zugriff auf eine große Zielgruppe.
Online Bezahlsysteme – Übersicht & Vergleich
Derzeit konkurrieren viele Unternehmen in der wachsenden Branche der Zahlungsdienstleister. Der folgende Überblick soll dir verdeutlichen, welche Optionen derzeit für Online Händler zur Verfügung stehen und wo ihre Stärken und Schwächen liegen.
PayPal
Als kostenloses Zahlungsmittel stellt PayPal für Transaktionen im World Wide Web eine beliebte Alternative dar. Der amerikanische Dienstleister bietet die Möglichkeit, unter der Angabe weniger Informationen, eine Zahlung durchzuführen. Dafür musst du bei der Eröffnung eines Kontos Bankverbindung oder Kreditkartennummer hinterlegen. Dadurch reicht es aus, die E-Mail-Adresse an den Verkäufer zu übermitteln, um die Transaktion durchführen zu können.
Die Sicherheit wird zudem durch den Käuferschutz erhöht, den PayPal seinen Kunden darüber hinaus anbietet. Für Verbraucher handelt es sich deshalb noch immer um ein besonders wichtiges E-Wallet. Allein in Deutschland verfügen mehr als sieben Millionen Menschen über ein Konto.
Während PayPal für Käufer kostenlos ist, gibt es sogenannte Händler-Gebühren. Diese umfassen den Pauschalbetrag von 35 Cent pro Transaktion und die variable Gebühr von 1,79 Prozent der Kaufsumme. Vorteilhaft ist das Zahlungsmittel vor allem aufgrund seines Renommees und der hohen technischen Sicherheit, die der Anbieter in vielen Jahren Erfahrung unter Beweis stellt.
Entdecke den einfachsten Weg, PayPal Gebühren zu berechnen. Mit unserem PayPal Gebührenrechner erledigst du das übersichtlich und mit nur wenigen Klicks. Den Rechner kannst du beliebig oft nutzen - kostenfrei und ohne Angabe deiner Kontaktdaten!
Stripe
Bereits seit dem Jahr 2009 hält Stripe ein passendes Angebot im Mobile Payment bereit. Als Händler hast du die Möglichkeit, den betreffenden Link mit einfachen Mitteln auf deiner Seite einzubetten. Du schließt ein Abonnement ab und entrichtest monatlich eine Gebühr an das Unternehmen. Für die meisten Zahlungsarten fällt zudem eine Gebühr von 0,25 Euro an, welche sich bei Kreditkarten auf 0,35 Euro erhöht. Dafür kannst du alle Modalitäten der Zahlung in der Übersicht steuern. Zudem profitierst du von der Gelegenheit, den Überblick über alle Zahlungen zu behalten, da Stripe diese an zentraler Stelle erfasst.
Nicht zuletzt stellt die Zertifizierung als PCI Level 1 Service Provider die Sicherheit eindrucksvoll unter Beweis. Die leistungsstarke Zahlungsplattform vereinfacht den Zahlungsverkehr dauerhaft und übernimmt die Zusammenarbeit mit den Finanzinstituten. Unternehmer profitieren in erster Linie von der Vereinfachung des Zahlungsverkehrs, die dadurch entstehen kann.
Pay One
Pay One macht mit einem übersichtlichen Interface und einem breit gefächerten Angebot an unterschiedlichen Zahlungsarten auf sich aufmerksam. So ist das Unternehmen dazu in der Lage, seinen Kunden, bei über die Website abgewickelten Käufen oder bei der Abrechnung im Ladengeschäft, die ersehnte Unterstützung zu bieten. Hervorzuheben ist die Aktualität der Plattform, mit der alle wichtigen neuen Zahlungsarten genutzt werden können.
Für eine einzelne elektronische Transaktion entsteht bei Pay One ein Entgelt von 0,35 Prozent der Kaufsumme. Die Kosten hängen zudem davon ab, welche individuellen Beratungs- und Serviceleistungen du in Anspruch nimmst. Diese erhöhen die Kosten unter Umständen. Der wichtige Grundservice, welcher Hotline- und Depotwartung umfasst, schlägt etwa monatlich mit zehn Euro zu Buche.
Skrill
Skrill zählt neben PayPal zu den bekanntesten E-Wallets am Markt. Deutliche Parallelen lassen sich hinsichtlich der Funktionsweise erkennen. Für die Nutzung von Skrill werden im Rahmen der Registrierung Bankverbindung oder Kreditkartennummer hinterlegt. Nach der erfolgreichen Verifizierung des Kontos sind Transaktionen binnen weniger Minuten für die Verbraucher möglich. Während Skrill aus technischer Sicht in vielen Belangen mit PayPal mithalten kann, ist es bislang nicht gelungen, eine ähnlich hohe Zahl an Kunden für sich zu gewinnen.
Legst du bei Skrill ein Händlerkonto an, fällt beim Empfang von Zahlungen eine Gebühr von 2,9% des Betrages an. Andere Transaktionen kosten dich 25 Cent plus 2,9% des Betrages.
Klarna
Klarna ist heute einer der wichtigsten Payment-Service-Provider, auf den Unternehmer zurückgreifen können. Eine einfache Integration in die Webseite und die sichere Identifikation wiederkehrender Kunden sind wichtige Vorteile der Plattform. Viele verfügbare Zahlungsoptionen können auf der Website dynamisch an die Präferenzen des Kunden angepasst werden. Insgesamt bedient Klarna demnach in vielerlei Hinsicht die Ansprüche seiner Kunden. Diese haben zudem Zugriff auf die Klarna App und können offene Rechnungen dadurch mobil bezahlen.
Für Händler ist auch das Mahnverfahren ein Vorteil, welches Klarna bei Zahlungsverzug unmittelbar einleitet. Säumige Kunden werden dadurch schneller auf ihren Zahlungsrückstand aufmerksam. Verbraucher klagen derweil über Mahngebühren bei nicht erhaltenen Artikeln. Diese entsprechen mit fünf Euro jedoch dem Durchschnitt der Branche. Shopbetreiber müssen eine monatliche Grundgebühr von 29 Euro bezahlen. Bei einem Rechnungskauf kommt ein Grundbetrag von 1,69 Euro hinzu, welcher durch eine Transaktionsgebühr von 3,25 Prozent der Kaufsumme erweitert wird.
GiroPay
GiroPay wurde einst als Projekt der deutschen Kreditwirtschaft auf den Markt gebracht. Folglich basiert die Anwendung auf den Girokonten der teilnehmenden Banken. Wer über einen Zugang zum Online Banking der Postbank, der Sparkassen oder der Volks- und Raiffeisenbanken verfügt, kann damit auf den Dienstleister zugreifen. Eine gesonderte Registrierung ist dabei nicht erforderlich.
Die große Anzahl an Verbrauchern, die in Deutschland auf GiroPay zurückgreifen können, ohne eine separate Registrierung vornehmen zu müssen, kann als wesentlicher Vorteil des Dienstleisters gewertet werden. Zudem wurde in den vergangenen Jahren stark an der Sicherheit gearbeitet. Die Bankdaten werden etwa nicht an den Händler weitergegeben.
Die Einrichtung von GiroPay schlägt einmalig mit 99 Euro zu Buche. Die Kosten pro Transaktion liegen bei maximal 0,89 Prozent des Umsatzes, mindestens jedoch 0,33 Euro. Im monatlichen Entgelt von 5,90 Euro, welches ebenfalls vom Händler zu bezahlen ist, sind bereits 100 Transaktionen enthalten.
Paydirekt
Um Paydirekt nutzen zu können, ist ebenfalls ein Konto bei den teilnehmenden Banken erforderlich. Danach haben Kunden die Möglichkeit, ihre Einkäufe über die Schnittstelle zu bezahlen. Die hohe Sicherheit der Transaktion, deren zügige Durchführung und die schnelle Einrichtung der Zahlungsart machen dieses Online Bezahlsystem attraktiv.
In den vergangenen Jahren ist es Paydirekt nicht gelungen, in die Riege der Marktführer aufzusteigen. Die geringe Verbreitung geht nicht zuletzt darauf zurück, dass die Nutzung nur mithilfe eines kompatiblen Girokontos möglich ist. Doch für Händler fehlt es bereits an der notwendigen Transparenz. Die Kostenstruktur ist variabel, bereits die fixen Transaktionsgebühren schwanken je nach Bank zwischen 0,30 und 0,35 Euro. Die variablen Gebühren liegen abhängig vom Kreditinstitut zwischen 1 und 1,5 Prozent des Umsatzes.
Mollie
Mollie zählt zu jenen Unternehmen, welche die Integration aller wichtiger Zahlungsanbieter möglich machen. Nach der Registrierung bei Mollie übernimmt der Anbieter die Einbindung aller gewünschten Zahlungsarten. Visa, MasterCard, PayPal und die SEPA-Lastschrift sind nur einige Beispiele. Da ein Zahlungsverkehr bereits nach nur 15 Minuten möglich ist, reduziert sich der Arbeitsaufwand für den einzelnen Händler.
Die Kosten von Mollie sind sowohl vom Standort des Händlers, als auch von der genutzten Zahlungsmethode abhängig. Pro Transaktion entstehen einerseits Fixkosten zwischen 0,25 und 1 Euro. Diese werden erweitert um 0,9 bis 2,8 Prozent des Umsatzes der Transaktion. Damit ist es für Shopbetreiber notwendig, sich im individuellen Fall zunächst einen Eindruck von der Preisstruktur zu verschaffen. Diese kannst du bei vielen Transaktionen zudem in einen Volumenpreis umwandeln, der für besonders aktive Händler zumeist eine Ersparnis mit sich bringt.
Was steckt hinter Mobile Payment?
Ein immer größer werdender Anteil der getätigten Transaktionen entfällt auf Online Bezahlsysteme, die Mobile Payment anbieten. Der Begriff beschreibt einerseits die über das Smartphone abgewickelte Zahlung im Ladengeschäft. Doch auch die mobile Bezahlung im Onlineshop kann darunter verstanden werden. Mit den Anbietern des Mobile Payments hast du die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen und selbst in den Wachstumsmarkt einzusteigen.
Um mobil mit dem Smartphone bezahlen zu können, muss das Smartphone NFC-fähig sein. Diese Near Field Communication erlaubt eine sichere Übertragung der Daten ohne einen direkten Kontakt des Smartphones. Zudem ist die App des favorisierten Dienstleisters hierfür erforderlich. Neben den Banking-Apps einiger Hausbanken verfügen Google und Apple über eigene Systeme, die nach erfolgreicher Registrierung genutzt werden können.
Vor- & Nachteile der Online Bezahlsysteme
Die Vorteile von Online Bezahlsystemen
Online Bezahlsysteme bieten Verbrauchern die Möglichkeit, die sichere Bezahlung eines gekauften Produkts einzuleiten, ohne dem Händler hierfür die Bankverbindung oder Kreditkartennummer mitteilen zu müssen. Durch die seriöse Schnittstelle des Zahlungsdienstleisters entsteht eine zusätzliche Absicherung, die den Einkauf im Internet mit einem guten Gewissen ermöglicht.
Derweil hast du als Händler die Möglichkeit, durch die Einbindung der Online Bezahlsysteme neue Zielgruppen zu erschließen. Bereits das bloße Angebot hinterlässt einen Ausdruck von Seriosität und stärkt damit den ersten Eindruck. Die Unternehmen vereinfachen zudem die Übersicht über alle Transaktionen. Ein reduzierter Arbeitsaufwand für Unternehmer im E-Commerce entsteht nicht nur durch die automatisierte Abwicklung. Auch Mahnungen werden bei Bedarf automatisch gesendet. So sichern die Online Bezahlsysteme den Erwerb letztlich von beiden Seiten ab.
Gibt es Nachteile von Online Bezahlsystemen?
Da die Bezahlsysteme häufig zur Schnittstelle werden, an der entscheidende finanzielle Daten ausgetauscht werden, ist stets eine latente Phishing-Gefahr vorhanden. Aktualisieren die Anbieter ihren technischen Schutz nicht regelmäßig, so wird die Transaktion zum Risiko. Die direkte Verknüpfung mit Girokonten und Kreditkarten erlaubt den Tätern Zugriff auf einen höchst sensiblen Bereich. Deshalb ist es bei deiner Entscheidung für einen Anbieter umso wichtiger, den Aspekt der Sicherheit einfließen zu lassen.
Für dich als Unternehmer ist es zudem notwendig, einen Blick auf die Gebühren der Bezahlsysteme zu werfen. Diese variieren nicht nur zwischen den Unternehmen, sondern hängen auch von der jeweiligen Bankverbindung und dem Volumen der Transaktion ab. Um am Ende die hart erarbeiteten Gewinne des Shops nicht zu gefährden, lohnt sich ein Blick auf die Kostenstruktur eines jeden Anbieters. Das Verhältnis von Preis und Leistung kann dadurch vor der Einbindung einer jeden Schnittstelle genau abgewogen werden.
Fazit
Die aktuell verfügbaren Online Bezahlsysteme überzeugen mit einer immer größeren Zahl an Nutzern, die sie hinter sich versammeln. Im E-Commerce ist mit der Auswahl die Chance verbunden, neue Zielgruppen zu erschließen und die Wahrnehmung des Shops zu verbessern. Dies entbindet nicht von der Verantwortung, die Vor- und Nachteile eines jeden Unternehmens abzuwägen, was aufgrund der großen Fülle an Offerten keine leichte Aufgabe ist.