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Liquiditätsplanung – So erstellst du deinen Liquiditätsplan

Aktualisiert am
05
.
08
.
2024
Person zählt Geldscheine in der Hand

Eine solide Liquiditätsplanung ist für jedes Unternehmen ein Muss. Wenn du ein Unternehmen gründen willst, ist der Liquiditätsplan besonders wichtig. Dieser gehört zu den Finanzplänen und ist ein grundlegender Bestandteil deines Businessplans. In diesem Beitrag erfährst du, was Liquiditätsplanung ist, wie du einen Liquiditätsplan erstellst – und was du dabei alles beachten solltest. Darüber hinaus findest du viele nützliche Tipps rund um deine Liquiditätsplanung. 

Liquiditätsplanung: Definition und Erklärung

Warum ist eine gute Liquiditätsplanung so wichtig? In deinem Unternehmen fallen regelmäßig Kosten und somit auch entsprechende Zahlungsausgänge an. Diesen stehen deine Zahlungseingänge gegenüber. Jedoch sind diese im Regelfall nicht immer gleich hoch. In einem Monat nimmst du vielleicht viel ein, im nächsten Monat weniger. 

Möglicherweise willst du auch mal eine größere Investition tätigen – die finanziellen Mittel dafür hast du jedoch erst einige Wochen oder gar Monate später. Ebenso kann es sein, dass du auf eine größere Zahlung eines Kunden warten musst. Die Personalkosten für deine Mitarbeiter oder Kosten für Freelancer fallen hingegen sofort an. Damit du trotz allem liquide bleibst, brauchst du deinen Liquiditätsplan

Die Liquiditätsplanung fasst alle erwarteten Zahlungsströme innerhalb eines festgelegten Zeitraums zusammen. Mit ihr stellst du deine voraussichtlichen Zahlungseingänge deinen Zahlungsausgängen gegenüber. Dadurch kannst du die Liquiditätsentwicklung deines Unternehmens besser einschätzen und Liquiditätsengpässe vermeiden.

Der Liquiditätsplan soll die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens sicherstellen – und eine mögliche Insolvenz von vornherein vermeiden. Die Begriffe Liquiditätsplanung und Liquiditätsplan werden dabei synonym verwendet. 

Auch für die Unternehmensgründung ist ein Liquiditätsplan wichtig – beispielsweise um Geldgeber für dein Vorhaben zu gewinnen. Die Liquiditätsplanung ist wichtiger Bestandteil deines Businessplans und gehört zu deiner Finanzplanung – wie auch:

Einen kleinen Gesamtüberblick zur Liquiditätsplanung findest du kurz und einfach erklärt in diesem Video:

Was gehört in den Liquiditätsplan?

Da dein Liquiditätsplan alle Zahlungsströme erfasst, gehören in diesen alle deine Zahlungseingänge (erhaltenen Einzahlungen) sowie deine Zahlungsausgänge (getätigten Auszahlungen)

Bei der Liquiditätsplanung spielt der Zeitpunkt eine wichtige Rolle. Es zählt immer der Zeitpunkt, zu dem das Geld real zu- oder abfließt. Besonders relevant ist dies, wenn du überwiegend auf Rechnung verkaufst. Jedes Mal, wenn du mit deinem Unternehmen eine Rechnung stellst, bekommst du das Geld nicht zwangsläufig sofort.

Es kann sein, dass du Wochen auf deine Einzahlungen warten musstinzwischen jedoch Auszahlungen tätigen musst. Für deinen Liquiditätsplan ist hier also der Zeitpunkt relevant, an dem die Einzahlung voraussichtlich bei dir eingeht. Gleiches gilt für Lieferungen und Leistungen, die du beziehst – oder Kosten, die du hast. Auch hier kommt der Zeitpunkt in deine Liquiditätsplanung, zu dem die Auszahlung erfolgt – und das Geld aus deinem Unternehmen abfließt.

Ziel der Liquiditätsplanung

Deine Liquiditätsplanung dient dem Ziel, deine voraussichtlichen liquiden Finanzmittel für einen konkreten Planungszeitraum zu ermitteln. So kannst du die Liquiditätsentwicklung deines Unternehmens überblicken, mögliche Liquiditätsengpässe vermeiden – und die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens gewährleisten. 

Dadurch kannst du bei Bedarf schnell handeln – und bei eventuellen Liquiditätsengpässen frühzeitig passende Gegenmaßnahmen ergreifen. Ebenso hilft dir deine Liquiditätsplanung dabei, einzuschätzen, wann du am besten Investitionen tätigst.

So ist der Liquiditätsplan aufgebaut

Wenn du deinen Liquiditätsplan erstellst, solltest du zuerst den Planungszeitraum (zum Beispiel 1 Monat oder 1 Jahr) festlegen. Danach erfasst du deinen Anfangsbestand an liquiden Mitteln – also alle Kassen- und Bankbestände (Kontostände). Als Nächstes listest du deine erwarteten Einzahlungen und Auszahlungen für deine Planungsperiode auf. Hierfür kannst du auf bestehende Erfahrungswerte zurückgreifen, recherchieren oder dich beraten lassen.

Der Anfangsbestand zuzüglich der Einzahlungen abzüglich der Auszahlungen ergibt dann deinen Endbestand an liquiden Mitteln. Für Liquiditätspläne gibt es einen typischen schematischen Aufbau.

Der schematische Aufbau eines Liquiditätsplans 

Der typische schematische Aufbau eines Liquiditätsplans sieht wie folgt aus:

Beispiel für den schematischen Aufbau eines Liquiditätsplans Planungszeitraum (z. B. Monat)
Anfangsbestand an allen liquiden Mitteln (Bank / Kontostand und Kasse)

+

Alle Einzahlungen innerhalb des Planungszeitraums, wie:

  • Erzielte Umsätze
  • Pacht- und Lizenzerlöse
  • Erlöse aus Vermögensverkäufen
  • Darlehensauszahlungen (entsprechen einer Einzahlung)
  • Einzahlungen von Gesellschaftern
  • Privateinlagen (nur bei Einzelunternehmern)
  • Einzahlungen aus Miet-, Zins- oder Dividendenerträgen
  • Steuererstattungen

=

verfügbare Mittel

-

alle Auszahlungen innerhalb des Planungszeitraums, wie:

  • Jegliche Kosten wie Personalkosten, Betriebskosten, Kosten für Einkäufe, Marketing etc. (exkl. Abschreibungen)
  • Investitionen
  • Kredittilgungen und Zinszahlungen
  • Entnahmen durch Gesellschafter
  • Privatentnahmen (nur bei Einzelunternehmern)
  • Steuervorauszahlungen oder -nachzahlungen
  • Relevante Steuern (z. B. zu zahlende Umsatzsteuer)
  • Pacht- und Lizenzzahlungen
  • Leasingraten

=

kumulative Liquidität
bzw. Endbestand an liquiden Mitteln (Bank / Kontostand und Kasse)

Die Positionen für die Erstellung des Liquiditätsplans

Die einzelnen Positionen deines Liquiditätsplans ergeben sich aus deinen Einzahlungen (Zahlungseingängen) und deinen Auszahlungen (Zahlungsausgängen). Konkret sind dies:

Zu den Einzahlungen zählen beispielsweise:

  • Erzielte Umsätze
  • Pacht- und Lizenzerlöse
  • Erlöse aus Vermögensverkäufen
  • Darlehensauszahlungen (entsprechen einer Einzahlung)
  • Einzahlungen von Gesellschaftern 
  • Privateinlagen (nur bei Einzelunternehmern)
  • Einzahlungen aus Miet-, Zins- oder Dividendenerträgen
  • Steuererstattungen

Zu den klassischen Auszahlungen gehören zum Beispiel:

  • Einkäufe von Waren und Dienstleistungen
  • Personalkosten
  • Reisekosten
  • Mietkosten
  • Marketing- und Vertriebskosten 
  • Werbekosten
  • Investitionen
  • Kredittilgungen und Zinszahlungen
  • Entnahmen durch Gesellschafter
  • Privatentnahmen (nur bei Einzelunternehmern)
  • Steuervorauszahlungen oder -nachzahlungen
  • Relevante Steuern (z. B. zu zahlende Umsatzsteuer)
  • Pacht- und Lizenzzahlungen
  • Leasingraten
  • sowie ggf. weitere Betriebsausgaben.
Gut zu wissen: Was hat eine Kreditlinie mit deinem Liquiditätsplan zu tun?

Bei einer Kreditlinie handelt es sich um einen bestimmten Betrag, den eine Bank deinem Unternehmen als jederzeit verfügbares Darlehen gewährt. Eine Kreditlinie dient der Liquiditätssicherung, wenn du beispielsweise Lieferantenrechnungen oder Personalkosten anfallen, bevor deine gestellten Rechnungen bereits beglichen sind.

Liquiditätsplanung für Unternehmen: Vor- und Nachteile

Wie erwähnt, ist ein Liquiditätsplan für ein Unternehmen im Regelfall unverzichtbar. Hier für dich die Vorteile und Nachteile der Liquiditätsplanung im Überblick.

Die Vorteile der Liquiditätsplanung Die Nachteile der Liquiditätsplanung
  • Ein Liquiditätsplan stellt die voraussichtliche Liquiditätsentwicklung deines Unternehmens dar. Als Teil deines Businessplans kann er dir dabei helfen, Investoren zu gewinnen.
  • Die Liquiditätsplanung zeigt dir frühzeitig mögliche Liquiditätsengpässe auf – und hilft somit dabei, die die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens sicherzustellen. 
  • Mit einem Liquiditätsplan beugst du einer möglichen Insolvenz vor. 
  • Ein Liquiditätsplan ermöglicht keine 100 % sichere Prognose der zu erwartenden Liquiditätsentwicklung und entsprechenden Zahlungsfähigkeit. Es handelt sich nur um eine Einschätzung basierend auf Erfahrungswerten etc. 
  • Damit deine Liquiditätsplanung stets aktuell ist, bedarf es regelmäßigen Anpassungen – mit entsprechendem Aufwand. 

Liquiditätsplan mit Excel und anderen Tools erstellen

Um deine Liquiditätsplanung zu realisieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kannst du deinen Liquiditätsplan zum Beispiel ganz einfach mit Excel erstellen – und ihn immer wieder aktualisieren. Auch die verschiedenen Planungszeiträume (Monat, Jahr etc.) kannst du so jedes Mal entsprechend anpassen. 

Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Softwarelösungen, mit denen du deine Liquiditätsplanung vornehmen kannst. Diese haben gegenüber Excel den Vorteil, dass du auch bei komplexeren Fällen den Überblick behältst. Zudem kannst du mit diesen Tools besonders einfach verschiedene Liquiditätsszenarien durchspielen.

Liquiditätsszenarien durchrechnen 

Deine erwartete Liquidität hängt von diversen Faktoren ab. Änderst du einen davon, so kann sich auch deine erwartete Liquiditätsentwicklung deutlich ändern. Daher ist es oft nützlich, unterschiedliche Szenarien auszuprobieren. Hierfür gibt es in dem Programm Excel den sogenannten Szenario-Manager.

Mit diesem kannst du wunderbar verschiedene Szenarien entwickeln. Zum Vergleich dieser untereinander kannst du anschließend alle von dir entworfenen Szenarien in einer Tabelle übersichtlich darstellen. Wie erwähnt bieten dir auch die speziellen Softwarelösungen zur Liquiditätsplanung passende Optionen, um diverse Liquiditätsszenarien durchzurechnen.

Verschiedene Szenarien deines Liquiditätsplans auszuprobieren, hilft dir dabei, das beste Szenario für deine Liquiditätsplanung zu finden. 

Vorlage für den Liquiditätsplan

Deine Liquiditätsplanung hilft dir dabei, Liquiditätsengpässe zu vermeiden und die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens aufrechtzuerhalten. Hier findest du eine passende Vorlage für einen Liquiditätsplan, mit der du direkt loslegen kannst. 

Tipps: Liquiditätsengpässe vermeiden und Liquidität verbessern

Mit deinem Liquiditätsplan überblickst du deine Einzahlungen und Auszahlungen – und kannst so mögliche Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen und diesen entgegenwirken. Hier findest du die besten Lösungen und Tipps, um deine Zahlungsfähigkeit zu verbessern. 

  1. Tipps zur Optimierung bei den Einzahlungen: 
    • Stelle deine Rechnungen zeitnah und mit kürzerem Zahlungsziel – oder gewähre Skonto bei schneller Zahlung.
    • Betreibe konsequentes Mahnwesen bei offenen Forderungen.
    • Suche dir bei Bedarf passende Investoren oder andere Geldgeber. 
    • Nimm gegebenenfalls neue Kredite auf.
    • Verkaufe oder vermiete nicht zwingend benötigtes Anlagevermögen.
       
  2. Tipps zur Optimierung bei den Auszahlungen:
    • Reduziere deine Ausgaben und entsprechende Auszahlungen auf das Nötigste.
    • Verhandle bei bestehenden Krediten mit der Bank über eine Senkung der Kreditraten.
    • Handle mit deinen Gläubigern neue Zahlungsziele aus.
    • Prüfe oder verhandle Skontomöglichkeiten bei eingehenden Rechnungen von Lieferanten etc.
    • Verhandle kritische Zahlungsziele bei deinen Lieferanten etc. neu.
    • Verschiebe nicht zwingend notwendige Investitionen auf später.

Darüber hinaus kannst du:

  • deine Lagerbestände und Vorräte abbauen
  • stille Reserven aufdecken
  • eine Umschuldung vornehmen.

Liquidität mit Buchhaltungssoftware im Blick behalten

Mit einer Buchhaltungssoftware wie sevdesk behältst du jederzeit den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben! Besonders einfach wird es, wenn du dein Online Banking mit sevdesk verbindest. Dann kannst du Zahlungen direkt aus sevdesk tätigen und Transaktionen direkt deinen Belegen und Rechnungen zuweisen. So hast du auch deine Ein- und Auszahlungen direkt im Blick. Zudem sparst du viel Zeit und vermeidest Doppelarbeiten zwischen deinem Banking und dem sevdesk-Account.

Darüber hinaus bietet dir sevdesk viele weitere hilfreiche Funktionen. So kannst du zum Beispiel damit deine Rechnungen ganz leicht schreiben oder ebenso einfach Kassenbons und andere Belege erfassen

Zusammenfassung zur Liquiditätsplanung

Mit deiner Liquiditätsplanung erfasst du alle erwarteten Zahlungsströme innerhalb deines Planungszeitraums (zum Beispiel Monat oder Jahr). Die Liquiditätsplanung ist für Unternehmen existenziell, um die Liquiditätsentwicklung einzuschätzen – und Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken. So stellst du die Zahlungsfähigkeit deines Unternehmens sicher und beugst einer potenziellen Insolvenz aktiv vor. Besonders wichtig ist die Liquiditätsplanung bei der Unternehmensgründung und gehört zu den Finanzplänen in deinem Businessplan. Die Begriffe Liquiditätsplan und Liquiditätsplanung sind gleichbedeutend.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Liquiditätsplanung

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