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Formen der Nachfolgeregelung bei (Familien-)Unternehmen

Aktualisiert am
26
.
02
.
2025
Substitute in Spielsteinen ausgeschrieben

Du bist Unternehmer und möchtest dein Lebenswerk in gute Hände übergeben? Oder bereitest du dich als Nachfolger gerade auf die Übernahme vor? Vielleicht begleitest du den Übergabeprozess als Berater? In jedem Fall gilt: Eine durchdachte Nachfolgeplanung ist der Schlüssel zu einem reibungslosen und stressfreien Übergang.

Vor allem bei Familienunternehmen spielen Werte, Traditionen und persönliche Beziehungen eine zentrale Rolle. Aber welche Vorkehrungen sind bei dem Übergang wichtig? Welche Formen der Nachfolgeregelung gibt es und wie lässt sich die Übergabe bzw. Übernahme möglichst reibungslos und stressfrei gestalten? Genau das erfährst du in diesem Ratgeber.

Was ist eine Nachfolgeregelung und warum ist sie wichtig?

Lass uns ganz vorn anfangen und klären, warum eine Nachfolgeregelung überhaupt so wichtig ist. In einer Nachfolgeregelung wird festgelegt, wie die Führung und der Besitz nach der Übergabe eines Unternehmens strukturiert werden. Sie regelt die Auswahl eines passenden Nachfolgers sowie sämtliche rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen. Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, muss der Übergang eines Unternehmens sorgfältig geplant und organisiert sein. In der Nachfolgeregelung werden alle zentralen Aspekte festgelegt, die notwendig sind, um den Übergang des Unternehmens klar und strukturiert zu gestalten. 

Eine Nachfolgeregelung umfasst:

  • den genauen Zeitpunkt der Übergabe, Übernahme oder der Veräußerung, 
  • die finanziellen Modalitäten der Übertragung,
  • notwendige Anpassungen von unternehmerischen Strukturen,
  • das rechtliche und steuerliche Übergabekonzept und
  • die persönliche Zukunftsplanung für das Unternehmen.

Halten wir fest: Ein gut durchdachter Übergabeprozess sorgt dafür, dass der (familieninterne) Übergang strukturiert verläuft und alle Beteiligten optimal vorbereitet sind.

Welche Nachfolgeregelung passt zu deinem Unternehmen?

Jetzt möchtest du bestimmt wissen, welche Nachfolgeregelung für dich und dein Business passt. Zunächst solltest du wissen, dass diese Entscheidung langwierig sein kann. Schließlich organisierst du mit der Nachfolgeregelung die Zukunft des gesamten Unternehmens. Umso wichtiger ist es, dass du dich frühzeitig mit den verschiedenen Nachfolgeregelungen auseinandersetzt und diese sorgfältig miteinander vergleichst. Besonders bei Familienunternehmen spielen neben strategischen und unternehmerischen Aspekten vorwiegend emotionale Überlegungen und Herzblut eine große Rolle.

Bist du gerade erst dabei, dir erste Gedanken über eine Unternehmensübernahme zu machen? Dann können dir diese Fragen eine hilfreiche Orientierung bieten:

Als Inhaber:

  • Soll das Unternehmen an ein Familienmitglied oder einen externen Käufer übergeben werden?
  • Wäre eine Schenkung des Unternehmens an einen Familienangehörigen eine Option für dich? Wie könnte der Prozess der Schenkung aussehen? 
  • Welche Rolle möchtest du in der Übergangsphase einnehmen – und welche darüber hinaus? 
  • Möchtest du weiterhin beratend tätig sein oder dich vollständig aus deinem Business zurückziehen?
  • Welche Werte und Ziele sollen nach der Übergabe im Unternehmen weitergeführt werden?
  • Wie viel Zeit bleibt dir für den Nachfolgeprozess? In welchen Schritten soll die Übergabe abgewickelt werden?
  • Hast du einen Notfallplan für unerwartete Situationen, falls eine plötzliche Übergabe notwendig wird?

Als Nachfolger: 

  • Was sind meine langfristigen Ziele als Unternehmensnachfolger? 
  • Welche Fähigkeiten und Kenntnisse bringe ich dafür mit und welche muss ich noch erwerben?
  • Wie kann ich die bestehende Unternehmenskultur bewahren und gleichzeitig meine Ideen einbringen? 
  • Welche Unterstützung wünsche ich mir vom bisherigen Inhaber oder externen Beratern während des Übergangsprozesses? 

Kannst du diese Fragen schon klar für dich beantworten? Oder bist du dir in den meisten Punkten noch unsicher? Mit der Beantwortung dieser Fragen bekommst du eine erste Vorstellung davon, wie du die Übergabe als Unternehmer oder potenzieller Nachfolger gestalten möchtest. Je früher du dich mit dem Übergabeprozess auseinandersetzt, desto einfacher findest du eine Regelung, die zu deinen Werten, Zielen und Bedürfnissen passt.

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Formen der Nachfolgeregelung in der Übersicht

Egal, ob du dein Lebenswerk an Familienmitglieder abgibst, in die Hände deines bestehenden Teams legen willst oder einen Unternehmensverkauf in Erwägung ziehst: Jede Nachfolgeregelung hat Vorteile und Risiken, die du kennen solltest. Lass uns dafür einen genaueren Blick darauf werfen, welche Grundformen der Unternehmensnachfolge es gibt.

Familieninterne Nachfolge:

Bei einer familieninternen Nachfolge wird das Unternehmen an ein Familienmitglied übergeben. Oft übernimmt die nächste Generation die Führung und Verantwortung. Dadurch bleiben sowohl Eigentum sowie die Unternehmensführung innerhalb der Familie, was eine Weiterführung der Traditionen und Werte ermöglicht.

Auch Mischformen sind bei dieser Variante möglich. So können Unternehmensanteile weiterhin im Familienbesitz bleiben, während die Unternehmensführung teilweise oder vollständig von externen Führungskräften übernommen wird. Gerade in größeren Familienunternehmen wird diese Mischform der Nachfolgeregelung gerne gewählt. Zum Beispiel, wenn die nächste Generation bisher nicht bereit ist, die volle Verantwortung zu übernehmen. In solchen Fällen wird eine externe Geschäftsführung eingesetzt, bis das Familienmitglied die Leitung übernehmen kann.

Betriebsinterne Nachfolge:

Bei der betriebsinternen Nachfolge übernehmen ein oder mehrere Mitarbeiter das Unternehmen, entweder ganz oder teilweise. Diese Mitarbeiter sind erfahrungsgemäß bereits in verantwortlichen Positionen tätig und in die Entscheidungen eingebunden. Da sie mit den Abläufen und Herausforderungen des Unternehmens vertraut sind, gelingt die Übergabe meistens reibungslos. Sie kennen die Struktur und Kultur des Unternehmens und können leichter in die neue Rolle als Nachfolge hineinwachsen.

Formen der betriebsinternen Unternehmensnachfolge: 

Betriebsexterne Nachfolge:

Bei einer externen Nachfolge wird das Unternehmen in fremde Hände gegeben. Wie Führung und Vermögen aufgeteilt werden, kann ganz unterschiedlich gestaltet sein. Häufig übernehmen Existenzgründer den Betrieb als Einstieg in die Selbstständigkeit. Auch strategische Käufer wie Wettbewerber oder Partnerunternehmen können potenzielle Kandidaten sein. 

Formen der betriebsexternen Unternehmensnachfolge: 

Unser Tipp:

Fang früh an, dein Unternehmen für die Übergabe vorzubereiten – optimal sind drei bis zehn Jahre im Voraus. Suche spätestens drei Jahre vorher nach einem potenziellen Nachfolger. Spätestens ein Jahr vor der eigentlichen Übergabe sollte der Übergabeprozess starten.

Fang früh an, dein Unternehmen für die Übergabe vorzubereiten – optimal sind drei bis zehn Jahre im Voraus. Suche spätestens drei Jahre vorher nach einem potenziellen Nachfolger. Spätestens ein Jahr vor der eigentlichen Übergabe sollte der Übergabeprozess starten.

Familieninterne Nachfolgeregelung

Die familieninterne Nachfolge ist hauptsächlich in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eine gängige Variante. Viele Unternehmer möchten ihr Lebenswerk innerhalb der Familie weitergeben, um ihre Werte und Traditionen zu erhalten. 

Damit dieser Übergang reibungslos gelingt, solltest du die Familienmitglieder frühzeitig auf ihre neuen Rollen vorbereiten. Ein offenes Gespräch über Erwartungen und Verantwortlichkeiten kann helfen, Missverständnissen vorzubeugen und mögliche Konflikte zu vermeiden. Dein Unternehmen bleibt in vertrauten Händen und wird gleichzeitig mit frischen Impulsen weitergeführt. 

Vorteile der familieninternen Nachfolgeregelung Nachteile der familieninternen Nachfolgeregelung
  • Erhalt der Familientradition
  • emotionale Konflikte
  • hohe Identifikation und Vertrautheit
  • fehlende Qualifikation
  • einfache Kommunikation
  • fehlende Innovation

Unser Tipp: Du willst mehr zur familieninternen Nachfolge wissen? Ausführliche Details bietet dir unser Ratgeber zur Nachfolge im Familienunternehmen. 

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Familienexterne Nachfolgeregelung: Verkauf des Unternehmens

Gibt es keinen geeigneten Nachfolger innerhalb der Familie, ist eine familienexterne Nachfolgeregelung eine sinnvolle Option. Bei dieser Variante übergibst du dein Unternehmen an einen externen Käufer. Dieser Schritt kann für dich emotional herausfordernd sein. Allerdings bietet eine Veräußerung den Vorteil, dass du eher den gewünschten Gewinn erzielst.  

Beim Unternehmensverkauf stehen dir verschiedene Ansätze offen, die du je nach deinen finanziellen Zielen und Bedürfnissen auswählen kannst:

  1. Verkauf gegen Einmalzahlung
    Der gesamte Verkaufswert wird in einer Summe ausgezahlt. Das ist attraktiv, wenn du als Inhaber schnell Kapital generieren möchtest. Oder bei Zukunftsplänen, für die du ein hohes Kapital benötigst.
  2. Verkauf gegen wiederkehrende Leistungen
    Hier wird der Verkaufspreis über einen längeren Zeitraum in Form von Raten oder laufenden Zahlungen gestreckt. Diese Möglichkeit ist sinnvoll, wenn du dir eine kontinuierliche Einkommensquelle sichern möchtest. Oder auch, wenn du es dem Käufer erleichtern möchtest, den Kaufpreis zu finanzieren.
  3. Schrittweise Übertragung
    Bei dieser Verkaufsoption übergibst du das Unternehmen schrittweise über einen längeren Zeitraum, etwa durch den Verkauf von Anteilen oder eine schrittweise Veränderung der Unternehmensführung. So kannst du das Unternehmen weiterhin begleiten, während der Käufer allmählich die Kontrolle übernimmt.

Das sind deine Optionen für eine familienexterne Nachfolge:

Management-Buy-out (MBO): Firma an leitende Angestellte übergeben

Bei einem Management-Buy-out (MBO) übernimmt dein bestehendes Management dein Unternehmen. Du gibst dein Lebenswerk in die Verantwortung der Personen, die es am besten kennen. Voraussetzung ist, dass du ein engagiertes Management-Team an deiner Seite hast. Und das Team muss natürlich bereit sein, dein Unternehmen zu kaufen. Es besteht auch die Möglichkeit, nur bestimmte Teilbereiche zu übernehmen, die dann als eigenständiges Business weitergeführt werden.

Vorteile beim Management-Buy-out Nachteile beim Management-Buy-out
  • unkomplizierter Übergang
  • begrenzte Innovation
  • Vertrauen und Verlässlichkeit
  • Abhängigkeit vom Team
  • Kontinuität
  • Konfliktpotenzial

Unser Tipp: Du willst mehr Details? Dann findest du ausführliche Informationen in unserem Ratgeber zur Unternehmensnachfolge von Mitarbeitern.

Management-Buy-in (MBI): Unternehmensübergabe an externe Führungskraft

Bei dieser Nachfolgeregelung übernimmt eine externe Führung dein Lebenswerk. Das kann sinnvoll sein, wenn du zum Zeitpunkt des Verkaufs keine potenziellen Nachfolgekandidaten im Team hast. Die externe Führungskraft bringt durch den „fremden“ Blick frische Ideen ins Unternehmen. So können neue Ansätze mit bewährter Managementerfahrung kombiniert werden. 

Vorteile beim Management-Buy-in Nachteile beim Management-Buy-in
  • Chance auf neue Perspektiven und Strategien
  • Risiko für bestehende Unternehmenskultur
  • erfahrenes Management
  • hoher Bewerbungsaufwand
  • Potenzial für Wachstum
  • langwieriger Einarbeitungsprozess

Unser Tipp: Gerade beim Management-Buy-in solltest du nichts übers Knie brechen. Eine frühzeitige Planung und eine klare Übergangsstrategie sind wichtig, damit die neue Führungskraft reibungslos an deine Erfolge anknüpfen kann.

Plant-Buy-out (PBO): Verkauf des Unternehmens an Konkurrenten 

Der Plant-Buy-out (PBO) ist eine attraktive Option, wenn du dein Unternehmen in erfahrene Hände legen möchtest. Du verkaufst dein Unternehmen an einen Konkurrenten, der deine Branche kennt und dein Business versteht. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er an deine bisherigen Erfolge anknüpfen kann und dein „Baby“ deinen Wünschen entsprechend ausrichtet. Der Käufer verfügt über wertvolles Branchenwissen und ein bestehendes Netzwerk – ein Garant für Wachstum und Stabilität.

Plant-Buy-outs sind häufig mit guten Konditionen verbunden: Der Käufer ist bereit, einiges zu zahlen, um Synergien zu nutzen und seine Marktposition zu stärken. Das erhöht deine Chancen auf einen erfolgreichen und gewinnbringenden Verkauf.

Vorteile beim Plan-Buy-out Nachteile beim Plan-By-out
  • branchenspezifisches Wissen
  • Wettbewerbsvorteil
  • Nutzung von Synergien
  • Verlust der Kontrolle
  • attraktive Verkaufskonditionen
  • hohes Entlassungsrisiko

Bevor du dein Unternehmen zum Verkauf anbietest, solltest du unbedingt einen genauen Blick auf die Zahlen und Fakten werfen. Durch eine Due-Diligence-Prüfung stellst du sicher, dass alle wirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Aspekte gründlich geprüft werden. Damit schaffst du dir eine erfolgreiche Verhandlungsbasis und einen reibungslosen Übergang. Du willst mehr wissen? Dann schau dir unseren Lexikonartikel zur Due Diligence an.

Unser Tipp: Der Verkaufsprozess an sich erfordert eine umfassende Vorbereitung. In unserem Ratgeber zur Unternehmensnachfolge haben wir dir wertvolle Tipps zusammengestellt.

Institutional-Buy-out (IBO): Verkauf des Unternehmens an Investoren

Beim Insitutional-Buy-out (IBO) verkaufst du dein Unternehmen an einen potenziellen Investor. Das ist eine attraktive Option, wenn du auf der Suche nach einer starken finanziellen Basis und langfristigem Kapital für dein Unternehmen bist. Investoren bringen nicht nur Kapital mit, sondern auch ein umfangreiches Netzwerk und strategisches Know-how. Das hilft deinem Unternehmen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Ein Vorteil beim IBO: Du vermeidest einen langwierigen Nachfolgeprozess und kannst dein Unternehmen schnell und professionell übergeben.

Vorteile beim Institutional-Buy-out Nachteile beim Institutional-Buy-out
  • finanzielle Basis
  • Kontrollverlust
  • schnelle Übergabe
  • Änderung der Unternehmensvision
  • umfangreiche Expertise
  • Verlust von Entscheidungsfreiheit

Unser Tipp: Definiere im Vorfeld, wie viel Einfluss du nach dem Verkauf noch behalten möchtest und welche langfristigen Ziele du für das Unternehmen siehst. Du stellst sicher, dass der Verkauf nicht nur finanzielle Vorteile bringt, sondern die zukünftige Ausrichtung mit deinen Vorstellungen übereinstimmt. 

Wusstest du, dass du deine Gewerbeanmeldung ganz bequem online erledigen kannst?

Mit einer gut dokumentierten Gewerbeanmeldung legst du den Grundstein für dein Business und sorgst dafür, dass eine spätere Nachfolgeregelung reibungslos abläuft. Je klarer die Strukturen, desto einfacher die Übergabe.

Zur Online-Gewerbeanmeldung

Hybride Nachfolgeregelungen

Eine starre Nachfolgeregelung entspricht nicht deinen Vorstellungen, und am liebsten möchtest du verschiedene Optionen miteinander kombinieren? Auch das ist möglich. Mit hybriden Nachfolgeregelungen kannst du das Beste aus den verschiedenen Ansätzen verbinden, um einen maßgeschneiderten Übergang zu planen. 

Hier stellen wir dir drei hybride Nachfolgeregelungen vor, die du für deine Unternehmensübergabe nutzen kannst.

Buy-in-Management-Buy-out (BIMBO): Firmeninterne und externe Nachfolger

Diese Methode ist ein Mix aus Management-Buy-out und Management-Buy-in: Dein bestehendes Management bleibt im Lead und sorgt für Stabilität und Vertrauen, während externe Nachfolger frischen Wind und innovative Ideen einbringen. So kannst du beruhigt loslassen und sicher sein, dass dein Lebenswerk erhalten bleibt und gleichzeitig weiterentwickelt wird.

Owner-Buy-out (OBO): Unternehmensverkauf an den Eigentümer

Beim Owner-Buy-out verkaufst du das Unternehmen an dich selbst. Klingt erst einmal ungewöhnlich, oder? Der Clou dabei: Du behältst die Kontrolle, während du eine neue finanzielle Struktur nutzt. Oft wird für den Unternehmenskauf Fremdkapital aufgenommen, sodass du dein Unternehmen weiterführen kannst, ohne es vollständig an einen externen Käufer abzugeben. 

Du übernimmst weiterhin die Führung deines Unternehmens und schaffst gleichzeitig finanzielle Freiräume. Oft geschieht dies schrittweise, sodass du das Unternehmen weiterhin langfristig begleiten und beraten kannst. Ein OBO ist ideal, wenn du dein Unternehmen weiterführen möchtest, gleichzeitig aber einen Teil der Verantwortung abgeben willst, ohne es vollständig zu verkaufen.

Leveraged Buy-out (LBO): Unternehmensverkauf mit Fremdkapital

Bei einem Leveraged Buy-out wird Fremdkapital genutzt, um das Unternehmen zu kaufen. Die Nachfolge können sowohl interne als auch externe Führungskräfte übernehmen. Das Besondere beim LBO: Das Unternehmen selbst dient als Sicherheit für den Kredit. Der Käufer kann das Unternehmen mit minimalem Eigenkapital erwerben, während das Unternehmen die finanzielle Last des Kredits trägt. So lassen sich auch größere Unternehmen kaufen, ohne dass der Käufer ein hohes Eigenkapital einsetzen muss.

Weitere Optionen der Nachfolgeregelung

Neben den klassischen Regelungen gibt es weitere Alternativen. Wir stellen dir zwei alternative Optionen der Nachfolgeregelung vor, die zu dir und deinem Business passen könnten. 

Gründung einer Stiftung

In manchen Fällen ist es sinnvoll, das Unternehmen in eine Stiftung zu überführen. Das ergibt Sinn, wenn du sicherstellen willst, dass dein Unternehmen langfristig stabil bleibt. Eine Stiftung übernimmt die Verantwortung für die Unternehmensführung und sorgt dafür, dass dein Unternehmen auch in Zukunft nach deinen Vorstellungen geführt wird. Der Vorstand setzt sich meist aus einer Mischung von Familienmitgliedern und externen Experten zusammen.

Die Gründung einer Stiftung ist sinnvoll, wenn du das Unternehmen vor Übernahmen von außen schützen und weiterhin Einfluss haben möchtest – auch wenn du aktuell das Unternehmen nicht selbst weiterführen kannst. 

Initial Public Offering (IPO): Gang an die Börse

Beim Initial Public Offering (IPO), auf Deutsch Börsengang, verkaufst du Anteile deines Unternehmens an die Öffentlichkeit. Durch diesen Aktienverkauf machst du das Unternehmen börsennotiert und generierst so Kapital.

Ein IPO ist besonders dann sinnvoll, wenn du die Finanzierung des Unternehmens erweitern und gleichzeitig deinen Ausstieg planen möchtest. Dazu ein Beispiel: Ein Startup, das in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, nutzt den IPO, um weiteres Kapital für die Expansion zu erzielen. Gleichzeitig verkaufen die Gründer teilweise ihre Anteile und bleiben weiterhin in der Unternehmensführung. 

Vermietung bzw. Verpachtung des Unternehmens

Willst du bisher nicht so ganz loslassen? Dann ist die Vermietung bzw. Verpachtung möglicherweise eine interessante Option für dich. Du behältst deine Eigentümerrechte, während jemand anderes das Unternehmen oder bestimmte Bereiche davon betreibt. So kannst du weiterhin von den regelmäßigen Zahlungen profitieren, ohne die Kontrolle komplett abzugeben. 

Eine Vermietung oder Verpachtung sind eine gute Option, um dein Lebenswerk weiter zu sichern, ohne dich komplett daraus zurückzuziehen.

Darauf solltest du bei der Wahl der Nachfolgeregelung achten

Die Wahl der passenden Nachfolgeregelung ist ein entscheidender Schritt für alle Beteiligten. Sie beeinflusst nicht nur die Zukunft des Unternehmens, sondern auch die persönliche und finanzielle Absicherung aller Beteiligten. Eine gut durchdachte Nachfolgeplanung sorgt dafür, dass das Unternehmen auch nach dem Übergang erfolgreich bleibt und alle Parteien die gewünschten Ergebnisse erzielen.

Bevor du eine Entscheidung für eine Nachfolgeregelung triffst, solltest du die verschiedensten Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören die Wünsche des Unternehmensinhabers als auch die Bedürfnisse des Unternehmens, der Nachfolger und eventuell auch des Beraters. 

Dazu gehören: 

  • Die Unternehmensvision und -werte 
    Wie sieht die langfristige Vision deines Unternehmens aus? Die Nachfolgeregelung sollte mit der Vision deines Unternehmens übereinstimmen.
  • Die Verfügbarkeit von Nachfolgern 
    Gibt es interne Kandidaten, die die Führung übernehmen können, oder ist ein externer Nachfolger notwendig?
  • Die Fähigkeiten und Expertise
    Welche Fähigkeiten sind notwendig, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen?
  • Flexibilität bei der Übergabe
    Möchtest du deine Übergabe schrittweise durchführen oder bevorzugst du einen sofortigen Wechsel?
  • Finanzielle Aspekte
    Wie sieht der finanzielle Rahmen aus? Die Nachfolgeregelung sollte auch finanziell tragbar sein.
  • Rechtliche und steuerliche Fragen 
    Welche rechtlichen und steuerlichen Aspekte sind zu berücksichtigen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten?

Denke immer daran, dass eine gute Nachfolgeplanung für alle Beteiligten eine wichtige Grundlage ist. Sie sorgt dafür, dass alle Parteien ausreichend einbezogen werden und das Unternehmen in guten Händen bleibt.

Häufige Fehler bei der Nachfolgeregelung vermeiden

Die Nachfolgeregelung gehört zu den wichtigsten Entscheidungen, die du bei der Übergabe oder Übernahme eines Unternehmens treffen musst. Besonders die rechtlichen und steuerlichen Aspekte solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden: 

  • Übergang wird zu spät geplant:
    Wenn du als Person, die die Nachfolge übergibst, zu spät mit der Planung beginnst, kann der Übergang schwieriger werden – sei es bei der Auswahl des Nachfolgers oder der steuerlichen Gestaltung. Als Unternehmensnachfolger solltest du frühzeitig sicherstellen, dass du dich umfassend auf deine neue Rolle vorbereiten kannst.
  • Steuerliche Aspekte werden nicht berücksichtigt:
    Ob du das Unternehmen übergibst oder übernimmst – die steuerlichen Auswirkungen sind erheblich. Stelle sicher, dass du als Inhaber rechtzeitig einen Steuerberater einbeziehst, um Steuerfallen zu vermeiden. Auch als Übernehmer ist es wichtig, die steuerlichen Aspekte des Unternehmens und mögliche steuerliche Vorteile oder Belastungen zu verstehen.
  • Es gibt ungenaue Preisvorstellungen:
    Häufig wird der Unternehmenswert aus dem Bauchgefühl heraus geschätzt – und das gerne mal viel zu optimistisch. Um einen realistischen Verkaufswert für dein Unternehmen zu ermitteln, kannst du eine objektive Unternehmensbewertung durchführen lassen. Als Nachfolger des Unternehmens musst du den Wert des Unternehmens kennen, um nicht zu viel zu bezahlen. Ein unabhängiger Unternehmensberater kann dich hier unterstützen.
  • Das Loslassen fällt schwer:
    Auch emotionale und zwischenmenschliche Aspekte werden bei der Nachfolgeplanung gerne unterschätzt. Ganz besonders, wenn es sich um ein Familienunternehmen handelt. Schließlich endet mit der Unternehmensübergabe ein bedeutender Lebensabschnitt. Für dich als Unternehmensinhaber ist es wichtig, dass du dich emotional auf den Abschied des eigenen Lebenswerks vorbereitest. Für den Nachfolger ist es entscheidend, die Erwartungen und Wünsche des Inhabers zu verstehen. Unser Tipp: Mit einem offenen Gespräch und einer klaren Kommunikation über Erwartungen und Wünsche lässt sich Problemen vorbeugen. 
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Zusammenfassung zur Nachfolgeregelung

Machst du dir erste Gedanken über die Unternehmensnachfolge deines Lebenswerks? Oder planst du als Nachfolger in ein Unternehmen einzusteigen? In beiden Fällen gilt: Je früher du dich mit der Nachfolgeplanung beschäftigst, desto besser kannst du auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren. Ist alles klar geregelt, fällt es dir bei einem Unternehmensverkauf leichter, dich emotional von deinem Lebenswerk zu verabschieden. Oder dich als Nachfolger auf die Übernahme der Führung vorzubereiten.

Eine umfassende und passende Nachfolgeplanung sorgt dafür, dass dein Business auch in Zukunft erfolgreich ist und die Werte, die du über Jahre aufgebaut hast, erhalten bleiben. Wenn du die gängigen Fehler vermeidest, steht einer reibungslosen Übergabe oder Übernahme nichts mehr im Weg.

Indem du die rechtlichen und steuerlichen Aspekte frühzeitig klärst, kannst du einen reibungslosen Übergang für deine Nachfolge oder für dich als Nachfolger gewährleisten.  

Häufige Fragen zur Nachfolgeregelung (FAQ)

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