Geschäftskonto Vergleich – Finde die passende Bank für dein Business!
Sobald du Freiberufler oder Selbstständiger bist oder ein Unternehmen führst, ist es sinnvoll, ein Geschäftskonto zu führen. Denn nur ein von deinen privaten Ausgaben getrenntes Konto ermöglicht es dir, deine Finanzen korrekt im Überblick zu behalten. Außerdem erleichtert dir ein separates Konto die Buchführung ungemein. Auch bei einer möglichen Steuerprüfung bist du klar im Vorteil – das Finanzamt hat somit keinen Einblick in deine privaten Buchungen, da es nur geschäftlich genutzte Konten prüfen darf. Bevor du ein Konto bei der Bank eröffnest, solltest du jedoch einen Geschäftskonto Vergleich vornehmen, um die beste Lösung für dich und dein Business zu finden.
Was ist ein Geschäftskonto?
Bei einem Geschäftskonto handelt es sich um ein Girokonto, das nicht für private, sondern für unternehmerische Zwecke genutzt wird. Die meisten Banken bieten für ihre freiberuflich und gewerblich tätigen Kunden spezielle Konditionen an. Geschäftskonten sind oft mit besonders flexiblen Dispositionskrediten ausgestattet, zudem kann eine große Zahl kontoführungsberechtigter Personen hinterlegt werden. Für größere Unternehmen unentbehrlich sind zudem die Schnittstellen mit verbreiteten ERP-Systemen, sodass ausgehende Zahlungen direkt über das unternehmenseigene System ausgelöst und eingehende Zahlungen automatisiert verarbeitet werden können.
Wann ist ein Geschäftskonto Pflicht?
Unternehmer sind nicht dazu verpflichtet ein Geschäftskonto zu haben. Insbesondere als Freiberufler oder selbstständige Einzelperson musst du kein separates Konto führen, du darfst aber selbstverständlich freiwillig eines oder sogar mehrere Geschäftskonten eröffnen. Auch für Kapitalgesellschaften wie UGs, AGs oder GmbHs besteht, anders als im Internet oft zu lesen, keine Rechtspflicht für die Eröffnung eines Girokontos. Das Stammkapital, das bei der Gründung aufgebracht werden muss, darf auch in die Barkasse der Gesellschaft eingezahlt werden. Bei UGs mit einem Stammkapital von 500 Euro oder weniger ist das sogar die naheliegende Lösung. Faktisch kommen diese Unternehmen aber dennoch um ein Geschäftskonto nicht herum, wenn sie am Zahlungsverkehr teilnehmen wollen, da Banken juristischen Personen schlicht kein Privatkonto anbieten.
Warum ist ein Geschäftskonto sinnvoll?
Ein Geschäftskonto ermöglicht eine strikte Trennung der privaten und der beruflichen Finanzen. Das ist aus vielerlei Gründen wichtig. Einzelunternehmer unterstützt diese Maßnahme bei der Selbstorganisation. Sie können so sehr leicht erkennen, ob sich ihr Geschäft finanziell trägt oder ob sie regelmäßig privat Geld zuschießen müssen.
Es erleichtert außerdem die Buchführung und schützt die Privatsphäre, sofern diese Arbeiten an Dritte delegiert werden. Das gleiche gilt auch für die nächste Steuerprüfung, bei der stets auch die Kontoauszüge eingesehen werden. Der Finanzbeamte muss schließlich nicht wissen, was du einkaufst oder wo du Urlaub machst.
Für Unternehmen mit mehreren Inhabern gibt es, sofern es sich nicht gerade um Ehegatten handelt, wohl ohnehin keine Alternative zu getrennten Konten.
Welche Vorteile bietet ein Geschäftskonto?
Der konkrete Nutzen eines Geschäftskontos natürlich davon ab, für welches Angebot du dich entscheidest. Im allgemeinen gehen diese Konten aber mit folgenden Vorteilen einher:
- mehrere Kontoführungsberechtigte möglich
- flexibler Kreditrahmen, günstige Zinskonditionen
- Unterkonten für Rücklagen und Rückstellungen
- Fremdwährungskonten
- Teilnahme am Lastschriftverfahren möglich
- professionelle Banking-Software
- Schnittstellen für ERP-Systeme
Unterschiede zwischen einem Geschäftskonto und einem Privatkonto
Ein Geschäftskonto unterscheidet sich in seiner Grundfunktion nicht von einem Privatkonto. Bei beiden kannst du unter anderem Überweisungen und Daueraufträge tätigen, EC-Karten nutzen oder gegebenenfalls auch eine Kreditkarte. Geschäftskonten bieten gegenüber Privatkonten lediglich einige zusätzliche Funktionen. Dazu zählt vor allem die Nutzung vom Lastschriftverfahren oder auch ein separates Konto für Fremdwährungen.
Modelle für Firmenkonten
Als Unternehmen hast du verschiedene Möglichkeiten, was für ein Konto du wählst. Hier fassen wir kurz die Optionen für dich zusammen:
- Klassisches Geschäftskonto einer Filialbank oder Direktbank. Die ist nur notwendig, wenn du eine UG, AG oder GmbH hast
- Privates Girokonto: Dies kannst du als Freiberufler oder selbstständige Einzelperson auch als Geschäftskonto nutzen, jedoch stellen sich hier häufig die Banken quer.
- Tagesgeldkonto: Es ist gesetzlich erlaubt, auch dieses als Geschäftskonto zu führen. Hier kommst du jedoch nicht spontan an dein Geld. Außerdem sind die Zinsen steuerrechtlich schwerer zu berücksichtigen.
Möglichkeit eines kostenlosen Geschäftskontos
Klassische Filialbanken bieten stets Geschäftskonten an, diese kosten jedoch meist relativ viel. Begründet werden diese Kosten häufig mit einer hohen zu erwartenden Anzahl an Buchungen. Dagegen bieten Direktbanken, die nur online zu erreichen sind, meist ein kostenloses Geschäftskonto an. Sie begründen dies mit den fehlenden Kosten für Filialen. Bei den Direktbanken findest du eine relativ große Bandbreite an verschiedenen kostenlosen Geschäftskonten.
So gelingt dir der Geschäftskonto Vergleich
Jedes Geschäftskonto bietet unterschiedliche Funktionen. Um das passende für dich auszuwählen, solltest du dir vorher einige wichtige Fragen beantworten:
- Benötigst du ein echtes Geschäftskonto oder reicht ein zweites Privatkonto aus?
- Wie viele Buchungen tätigst du im Monat?
- Hast du Buchungen mit Beleg?
- Tätigst du Bargeldeinzahlungen bzw. benötigst du häufig Bargeld?
- Ziehst du Geld per Lastschrift von deinen Kunden ein?
- Benötigst du eine Kreditkarte oder vielleicht sogar mehrere?
- Wünschst du einen Ansprechpartner vor Ort oder reicht dir der Online-Service?
Wenn du dir diese Fragen beantwortet hast, kennst du deine Ansprüche und kannst dann zielgerichtet die Geschäftskonten auf deine Anforderungen prüfen und eine für dich persönlich gute Entscheidung treffen.
Direktbank, Filialbank oder die Hausbank?
Jeder will das kostengünstigste und richtige Geschäftskonto haben, doch wer ist dafür der richtige Ansprechpartner? Gerade wenn du nicht verpflichtet bist, ein Geschäftskonto zu führen, lohnt sich der Gang zu deiner Hausbank. Diese bieten häufig so genannte Unterkonten an, die kostenlos geschäftlich genutzt werden können. Besonders kostengünstig sind Direktbanken, bei denen alle Angelegenheiten online geregelt werden. Lange hatten sie einen unseriösen Ruf, doch diese Zeiten sind vorbei. Die Gebühren fallen hier günstiger aus, weil auf Filialen verzichtet wird. Wer jedoch Wert auf einen persönlichen Ansprechpartner und eine individuelle Betreuung legt, ist am besten bei einer Filialbank aufgehoben, muss dafür jedoch meist höhere Gebühren in Kauf nehmen.
Wenn du als Unternehmer besonders viel Bargeld benötigst, solltest du bei der Wahl einer Direktbank darauf achten, an welchen Partnerbanken du dieses erhältst und ob diese für dich praktikabel sind.
Welche Kosten fallen für ein Geschäftskonto an?
Für manche Geschäftskonten fallen Basispreise an, andere erhältst du auch kostenfrei. Daneben können vor allem Kosten für eine Kreditkarte auf dich zukommen. Alle anderen möglichen anfallenden Kosten unterscheiden sich stark von Bank zu Bank. So können vor allem Kosten für Überweisungen und Bargeldabhebungen oder Bareinzahlungen anfallen. Ein weiterer hoher Kostenfaktor sind Überziehungsgebühren. Dies ist für dich jedoch nur von Relevanz, wenn du davon ausgehst, dass du dein Konto überziehen wirst.
Vergleichsportale für Geschäftskonten
Wenn du nicht die Zeit hast, alle angebotenen Geschäftskonten per Hand zu vergleichen, kannst du auch eins der reichhaltigen online Verlgeichsportale nutzen. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die dir eine Übersicht über verschiedene Geschäftskonten geben und die wichtigsten Faktoren zu Preisen vergleichen.
fuer-gruender.de
Unser Partner, die Plattform fuer-gruender.de ist zwar kein klassisches Vergleichsportal, bietet jedoch hochwertige Informationen, Tipps und Anleitungen für Selbstständige und alle, die es werden wollen. Natürlich ist das Thema Geschäftskonto auch für Neugründer relevant, daher hat die Plattform 80 Kontoanbieter getestet und anhand von 8 Kategorien und jeweils 150 Einzelkriterien einen detaillierten Vergleich erstellt. Schau einfach mal beim Geschäftskontovergleich von fuer-gruender.de vorbei und mache dir selbst ein Bild. (Gut zu wissen - den Vergleich gibt es auch zum herunterladen. Klicke einfach auf nachfolgenden Link: Download Geschäftskontovergleich als PDF)
Verivox
Verivox ist eines der führenden Vergleichsportale in Deutschland. Die Suchmaske für den Geschäftskontenvergleich ist sehr detailliert und erlaubt dir, das beste Angebot unter Berücksichtigung deines monatlichen Geldeingangs, deines Guthabens oder der Anzahl deiner Buchungen zu finden. Wenn du nicht viel Zeit investieren willst, kannst du bei Verivox dein neues Geschäftskonto aber mit Hilfe der drei Kategorien kostenfreies Basiskonto, kostenlose Kreditkarte und Zinsen suchen.
Financescout24
Financescout24 geht bei der Suche immer von deinem monatlichen Einkommen und dem Wunsch nach einer Kreditkarte aus. Danach kannst du deine Suche noch verfeinern und eingeben, was für ein Unternehmen du führst du wie viele beleglose Buchungen du pro Monat tätigst. Danach werden die Geschäftskonten nach Kosten für Buchungen und Gesamtkosten im Jahr bewertet. Über Zinsen wirst du hier nicht den ersten Blick informiert.
Junge Gründer
Das Vergleichsportal junge Gründer geht bei seinem Vergleich ähnlich vor. Positiv ist hier, dass du auch direkt wählen kannst, dass dir nur Filialbanken angezeigt werden. Dies ist entscheidend, wenn du sehr viel Wert auf eine persönliche Betreuung legst und eine Direktbank nicht für dich in Frage kommt.
Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest bietet auf ihrer Seite einen sehr umfassenden Überblick über das Angebot an Geschäftskonten für Freiberufler und Gewebetreibende. Allerdings erwartet dich hier keine Suchmaske, sondern eine tabellarische Zusammenstellung. Du musst also händisch suchen. Dafür kannst du dich aber sehr detailliert über die Kosten für das Basiskonto, die Kartengebühren, die Kosten für beleghafte und beleglose Buchungen sowie über die Konditionen für Kredite und Guthaben informieren.
Check24
Check24 bietet leider keinen Vergleich für Geschäftskonten, sondern nur für private Girokonten an. Wenn du als Kleinunternehmer ohnehin erwägst, einfach ein zweites Privatkonto zu eröffnen, um deine beruflichen bzw. gewerblichen Einnahmen dort zu empfangen, kannst du hier aber schnell und bequem nach einer kostengünstigen Alternative suchen.
Kontofinder
Das Vergleichsportal Kontofinder arbeitet mir einer komfortablen Suchmaske, in der du bereits eine Vorauswahl nach der Rechtsform deines Unternehmens treffen kannst. Außerdem hast du die Option in Abhängigkeit von deinen erwarteten Geldeingängen und deinem Transaktionsvolumen zu suchen. Das System ermittelt auf Basis dieser Angaben dann automatisch das Konto mit dem besten Jahrespreis für dich. Außerdem wirst du über die Zinskonditionen und das jeweilige Kartenangebot informiert.
Folgende Kosten und Zinsen können beim Geschäftskonto anfallen
Gerade bei Geschäftskonten variieren die Angebote stark. Daher vergleiche unbedingt die Preise der Banken und welche Leistungen für dich relevant sind. Je nachdem für welches Geschäftskonto du dich entscheidest, kann dies ein Unterschied von über 100 € im Jahr ausmachen. Neben den Kosten, die für das Geschäftskonto direkt anfallen, solltest du auch auf die Zinsen der ausgewählten Bank achten. Dabei geht es heutzutage schon lange nicht mehr ausschlaggebend um Zinsen, die auf Guthaben gezahlt werden, sondern um Zinsen, die für einen Kredit fällig werden. Sollte es absehbar sein, dass du hin und wieder den Dispokredit benötigst, achte besonders auf die Zinsen, die dafür anfallen, denn diese können mitunter sehr hoch ausfallen.
Wie sieht es aus mit Kreditkarten beim Geschäftskonto?
Nicht jedes Geschäftskonto bietet eine kostenfreie Kreditkarte an, teilweise beinhalten nur die Geschäftskonten mit Grundgebühr eine Kreditkarte. In kostenfreien Basistarifen kann aber häufig eine Kreditkarte für einen geringen Grundbetrag im Jahr dazu gebucht werden.
Zusätzlich solltest du auch darauf achten, was für eine Kreditkarte im Geschäftskonto beinhaltet ist. In der einfachsten Variante kann es sich womöglich nur um eine Debit-Kreditkarte (reine Guthabenkreditkarte) handeln, aber auch die Wahl zwischen Visa- oder Mastercard kann die Entscheidung beeinflussen. Daneben ist noch zwischen Standard– oder Goldkarten zu differenzieren. Letztere sind besonders interessant, wenn du häufig auf Geschäftsreise bist, denn sie beinhalten meist Versicherungsleistungen, wie Reiserücktrittsversicherungen für Geschäftsreisen oder Auslandskrankenversicherungen.
Solltest du einen SCHUFA-Eintrag haben, werden dir die meisten Banken keine Kreditkarte zur Verfügung stellen. Einige Banken jedoch bieten dir für diesen Fall die Möglichkeit, Debit-Kreditkarten zu nutzen.
Welches Konto eignet sich am besten für Selbstständige und Freiberufler
Als Freiberufler oder Selbstständiger bist du nicht verpflichtet, ein Geschäftskonto zu eröffnen und kannst ein gewöhnliches Girokonto für berufliche Zwecke nutzen. Viele Banken sehen dies allerdings nicht gern und verlangen, dass du ein wesentlich teureres Geschäftskundenkonto eröffnest. Begründet wird dies mit einer größeren Anzahl an zu erwartenden Buchungen, egal ob dieses zutrifft oder nicht. Du solltest dir über das Vorgehen der Banken unbedingt bewusst sein, denn so kannst du dich besser im Vorhinein über kostenfreie Geschäftskonten für Freiberufler und Selbstständige informieren, die von manchen Direktbanken angeboten werden, als später deine beruflichen Bankdaten wieder zu ändern, denn dies kann deine Kunden irritieren.
Diese Fragen solltest du dir vor Eröffnung eines Geschäftskontos stellen
Lohnt sich ein separates Geschäftskonto?
Zunächst solltest du abklären, ob du überhaupt ein separates Geschäftskonto brauchst. Wenn du jeden Monat nur vier oder fünf berufliche oder gewerbliche Zahlungseingänge verzeichnest und ohnehin bereits Gebühren für dein Privatkonto bezahlst, darfst du bei deiner Bank auf Kulanz hoffen. Bei einem kostenlosen Konto in Verbindung mit einem hohen Buchungsaufkommen musst du allerdings damit rechnen, dass sich dein Kundenberater bei dir meldet.
Erfahrungsgemäß ist es sinnvoller, vorher auf ein womöglich sogar kostenfreies Geschäftskonto zusetzen, als später deine Kontodaten ändern zu müssen.
Welche technischen Voraussetzungen muss das Geschäftskonto erfüllen?
Willst du langfristig als Einzelkämpfer tätig sein oder einen beständig wachsendes Unternehmen mit Mitarbeitern aufbauen? Machst du die Buchführung (mittelfristig) selbst oder delegierst du das an einen Steuerberater? Arbeitest du lieber am Rechner oder am Handy?
Als Einzelkämpfer mit überschaubarem Geschäftsaufkommen reicht es in der Regel, wenn du das Konto online verwalten kannst und dir eine Banking-App zur Verfügung steht, sofern du gerne zum Smartphone greifst.
Planst du aber ein Unternehmen, dessen Geschäftsvolumen und dessen Mitarbeiterzahl ständig wachsen soll, ist es wichtig, dass das Geschäftskonto über die nötigen technischen Schnittstellen für die gängigen ERP-Systeme verfügt, da es sonst den Anforderungen deines Betriebes bald nicht mehr genügt. Außerdem ist die Buchhaltung anders kaum zu bewältigen.
Filialbank oder Onlinebank?
Onlinebanken sind preisgünstiger, es nützt dir aber nichts ein paar Euro im Monat zu sparen, wenn du regelmäßig Unterstützung, zum Beispiel bei der Implementierung bargeldloser Zahlungssysteme oder bei der Aufnahme eines Firmenkredits brauchst, dir dann aber kein Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung steht.
Passen die Zins- und Kreditkonditionen zu deinem Geschäftsmodell?
Wenn du einen Geschäftskredit benötigst oder dies in absehbarer Zeit der Fall sein kann, sind die Kreditbedingungen und die Zinskonditionen das mit Abstand wichtigste Kriterium bei der Auswahl deines Geschäftskontos. Falls eine Bank hier deinen Bedürfnissen entspricht, spielt es wirklich keine Rolle, ob die Kosten für das Geschäftskonto ein paar Euro höher sind, als bei der Konkurrenz. Diese Gebühren sind dann gut investiert.
Geschäftskonto vergleichen und eröffnen
Vor der Eröffnung eines Geschäftskontos musst du dich zunächst für eines aus dem großen Angebot entscheiden und dann das Konto mit entsprechenden Unterlagen eröffnen. In diesem Kapitel leiten wir dich Schritt für Schritt durch die Wahl und Eröffnung deines Geschäftskontos.
Bedarf ermitteln – brauchst du ein Geschäftskonto?
Zunächst solltest du klären, ob du überhaupt ein Geschäftskonto benötigst. Dabei geht es nicht nur im die rechtlichen Vorgaben, sondern vor allem um deinen individuellen Bedarf. Da sich viele Banken quer stellen, wenn sie bemerken, dass ein Privatkonto geschäftlich genutzt wird, solltest du dir vor allem über die Anzahl der zu erwartenden Buchungen Gedanken machen.
Online Geschäftskonto Vergleich
Inzwischen gibt es verschiedene Portale, um Geschäftskonten miteinander zu vergleichen. Trotzdem ist es vor einem sinnvollen Vergleich notwendig, dir über einige Fragen bewusst zu sein. Dazu gehören auf jeden Fall die vorher angesprochenen Fragen. Sind diese Fragen einmal beantwortet, kannst du noch weiter ins Detail gehen. Folgende Aspekte kannst du dann bei den infrage kommenden Konten tabellenartig vergleichen:
- Bevorzugte Rechtsform
- Grundpreis
- Kosten für Buchungen
- Kreditkarte enthalten und potenzielle Gebühren
- Dispo und Zinsen (insbesondere Zinsen für eine Überziehung)
- Bargeld: Versorgung und Kosten
Wähle das passende Angebot für dich aus
Wenn du nun genau dein Bedürfnis kennst und weißt, auf welche Aspekte du achten musst, kannst du das passende Angebot für dich auswählen. Dabei kannst du auch auf Vergleichsportale, wie oben aufgelistet, zurückgreifen, die dir alle wichtigen Informationen über ein Geschäftskonto auf einen Blick verraten.
Das Konto, welches genau zu deinen individuellen Bedürfnissen passt, wird dich in Zukunft gut begleiten und dich optimal in deinem Unternehmen unterstützen.
Folgende Dokumente brauchst du zur Eröffnung deines Geschäftskontos
Um ein Firmenkonto zu eröffnen, musst du nachweisen, dass du Unternehmer, Freiberufler oder Selbstständiger bist. Benötigte Unterlagen können je nach Gesellschaftsform variieren. Die gängigsten benötigten Unterlagen sind Folgende:
- Ausgefüllte und unterschriebene Kontoverträge
- Personalausweis bzw. Kopie des Personalausweises
- Gewerbeanmeldung, Zulassung oder Anmeldung in einer Kammer
- Als Gesellschaft wird die Gründungsurkunde und ein Auszug aus dem Handelsregister benötigt
Mehr Unterlagen benötigst du, wenn du von der Bank einen Kontokorrentkredit erhalten willst, denn dann prüft diese deine Bonität. Dazu benötigst du folgende Unterlagen:
- Die Steuerunterlagen mindestens des letzten Jahres. Manche Banken verlangen auch den Nachweis mehrerer Jahre
- Aktueller Bescheid über die Vorauszahlungen der Vorsteuer
- Kontoauszug, der die Bezahlung der Vorauszahlungen bestätigt.
Solltest du ein Konto bei einer Direktbank wählen, musst du noch ein Identifikationsverfahren durchlaufen. Entweder geschieht dies klassisch per Post-Ident-Verfahren oder manchmal auch bereits per Video-Identifikationsverfahren.
So erfolgt die Prüfung durch die Bank
Nach der Einreichung aller erforderlichen Unterlagen, überprüft die Bank die Richtigkeit deiner Angaben. Eine SCHUFA-Abfrage erfolgt in fast jedem Fall. Eine Ausnahme bildet die Fidor Bank. Diese ermöglicht es dir, auch ohne SCHUFA-Auskunft ein Geschäftskonto zu eröffnen – jedoch nur auf Guthabenbasis. Wenn du mit deinem privaten Einkommen auch für dein Unternehmen haftest, werden vermutlich auch deine privaten Einkommensverhältnisse geprüft. Dies kann auch über einen geforderten Steuernachweis erfolgen.
Checkliste für die Wahl deines Geschäftskontos
12 Banken im Geschäftskonto-Vergleich
Wie bereits erwähnt, kann bei der richtigen Wahl des Geschäftskonto mehrere 100 € im Jahr gespart werden. Wir stellen euch im Folgenden einige Konten vor, die gute Geschäftskonten zu fairen Konditionen anbieten. Dabei soll es um die wichtigsten Punkte gehen:
- Gibt es einen kostenfreien Basistarif?
- Für wen bzw. welche Unternehmen sind die Konten ausgelegt?
- Gibt es eine kostenfreie Kreditkarte?
- Wie sind die Kosten für Zinsen und ähnliches?
- Was bieten die kostenpflichtigen Geschäftskonten für interessante Zusätze?
Fyrst
Fyrst ist eine Digitalbank für Gründer, Selbstständige und Freelancer, die zwei verschiedenen Konten anbietet. Zum einen das Geschäftskonto BASE und zum anderen das Konto COMPLETE. Beide unterstützen dich in deinem Business-Alltag. Das smarte Einsteiger-Geschäftskonto BASE erhältst du für 0,00 € im Monat. Das Geschäftskonto mit Addon COMPLETE hingegen, kostet dich 10,00 € monatlich.
N26 Business
Bei der N26–Bank kannst du als Selbstständiger und als Freiberufler, die Bank bezeichnet es mit „Freelancer“, kostenlos ein Geschäftskonto eröffnen. Dazu erhältst du, ebenfalls kostenfrei, eine Mastercard Business, mit der du weltweit gebührenfrei bezahlen kannst. In dem einfachsten angebotenen Paket kannst du jedoch kein Bargeld kostenfrei abheben. Die N26 bietet neben dem Basis-Konto aber noch zwei weitere Geschäftskonten an, die dann auch weitere Leistungen, wie beispielsweise kostenlose Abhebungen weltweit, ermöglichen. Die Versionen Black und Metal sind insbesondere für Kunden, die viel auf Geschäftsreise sind, ausgelegt, so beinhalten sie Versicherungspakete. Die Kosten belaufen sich hier auf 9,90 € bzw. 16,90 € pro Monat. Die Zinsen bei Überziehung belaufen sich bei allen Geschäftskonten der N26 auf 8,9% pro Jahr (auch als p.a. = pro anno bekannt)
Fidor Bank
Bei der Fidor-Bank kannst du sowohl als Selbstständiger, Freiberufler als auch als GmbH ein Geschäftskonto eröffnen. Das Geschäftskonto an sich ist auch hier kostenfrei. Für die Mastercard fällt hier ein Jahresbetrag von 24,95 € im Monat an. Bargeldabhebungen sowohl im In- als auch im Ausland kosten dich jedes Mal 3,00 €. Die Zinsen für den Speed Dispo belaufen sich auf 12,50% pro Jahr.
Holvi
Auch Holvi bietet ein kostenfreies Geschäftskonto inklusive Kreditkarte (Mastercard) an. Bei einer Barabholung zahlst du keinen festen Betrag, sondern stets 2,5% der abgehobenen Gebühr. Das heißt, dass zum Beispiel bei einem Betrag von 100 € Gebühren in Höhe von 2,50 € anfallen. Hier solltest du also überlegen, wie hoch deine Bargeldabhebungen ausfallen – bei seltenen und niedrigeren Abhebungen ist diese Variante sehr lohnenswert.
Der Nachteil der Holvi-Bank ist, dass sie wichtige Informationen, wie zum Beispiel die Nutzungsrichtlinien, auf ihrer Website nur auf Englisch zur Verfügung stellen. Außerdem ist nicht ersichtlich, welche Zinsen bei einer Kontoüberziehung anfallen.
Penta
Die Penta-Bank richtet sich vor allem an Unternehmen (GmbHs, GbRs und UGs). Einzelunternehmer und Freiberufler erhalten hier kein Geschäftskonto. Auch die Penta-Bank bietet im Basistarif ein kostenfreies Geschäftskonto inklusive Mastercard an. Pro Bargeld Abhebung fällt hier eine Gebühr von 1,50 € an. Die Höhe der fälligen Überziehungszinsen wird in den Konten leider nicht aufgeführt.
Die kostenpflichtigen Konten setzten gezielt darauf, dass in einem Unternehmen mehr Leute mit den Finanzen betraut sind. So erhältst du hier mehrere Mastercards und Online-Zugänge. Außerdem kannst du dein Konto mit der üblichen Buchhaltungssoftware verbinden. Die Kosten belaufen sich hier auf 9 € bzw. 19 € pro Monat.
Das Besondere ist, dass du bei der Penta-Bank trotz SCHUFA-Eintrag ein Geschäftskonto eröffnen kannst. Hierbei erhältst du eine Debit Mastercard und das gesamte Konto läuft rein auf Guthabenbasis.
Deutsche Skatbank
Bei der deutschen Skatbank handelt es sich um eine Zweigniederlassung der VR-Bank Altenburger Land eG. Auch hier hast du die Möglichkeit, ein kostenloses Geschäftskonto zu eröffnen, solange du keine UG bist. Auch ist die kostenlose Variante dran geknüpft, dass du pro Monat einen Habenumsatz von 500 € oder mehr hast, ansonsten ist es nicht mehr kostenfrei, sondern kostet 5 € pro Monat. Das heißt, wenn du nur nebenberuflich selbstständig bist und teilweise weniger als 500 € pro Monat verdienst, ist dies vielleicht nicht das Konto der Wahl. Eine Kreditkarte ist nicht mit im Geschäftskonto mit eingeschlossen. Es fällt auch auf, dass hier für viele Buchungsposten zusätzliche Kosten anfallen, so zum Beispiel 0,10 € pro Überweisung. Der Überziehungszins liegt bei 6,19 % und ist damit relativ gering.
Kontist
Auch Kontist bietet für alle ein kostenfreies Geschäftskonto im Basistarif. Mit dem Schwerpunkt auf Buchhaltung richten sie sich aber besonders an Freiberufler und kleine Start-ups. Es kann in Kombination mit Buchhaltungsprogrammen deine Einkommens- oder Umsatzsteuer berechnen und verschiebt diese direkt auf Unterkonten. Dies gibt dir immer einen ziemlich guten Überblick darüber, wieviel Geld dir tatsächlich zur Verfügung steht. Im Basistarif ist keine Mastercard beinhaltet, kann aber für 29 € im Jahr dazu gebucht werden. Sepa-Überweisungen können unbegrenzt getätigt werden.
Sparkasse
Die Sparkasse gibt es eigentlich gar nicht, es handelt sich hier um derzeit 413 regional ausgerichtete, unabhängige Institute, die zu einem Verband zusammengeschlossen sind und unter einer Marke auftreten. Jedes Institut bestimmt sein Angebot und seine Geschäftsbedingungen aber selbst. Viele Sparkassen bieten jedoch drei verschiedene Geschäftskonten – pur, komfort und plus – an, die allen Unternehmenstypen offen stehen. Bei der Berliner Sparkasse kostet das günstigste Konto 10 € pro Monat, das teuerste 35 €. Das ist nicht gerade billig, zumal selbst die teuerste Variante nur 75 Freiposten beinhaltet und alles, was darüber hinaus geht, extra bezahlt werden muss. Karten müssen gesondert beantragt werden und sind meist kostenpflichtig.
Die Sparkassen punkten allerdings mit einem sehr guten Service und individueller Betreuung vor Ort. Auch die Konditionen für den Kontokorrentkredit werden hier individuell festgelegt.
Volksbank
Für die Volks- und Raiffeisenbanken gilt das gleiche, wie für die Sparkassen. Auch diese Institute sind rechtlich unabhängig und als Verband organisiert. Da es sich hier um Genossenschaften handelt, kannst du dich aber einkaufen. Für Genossenschafter gibt es zahlreiche Sonderkonditionen, auch beim Geschäftskonto. Das Angebot ist aber nicht in jeder Region gleich.
In der Hauptstadt Berlin bietet die Volksbank, genau wie die Konkurrenz von der Sparkasse, drei Geschäftskonten – Aktiv, Komfort, Premium – für alle Rechtsformen an. Die Preise sind, zumindest für Mitglieder, etwas niedriger als bei der Sparkasse, die Leistungen sind sich sehr ähnlich. Bei der Volksbank sind drei Girokarten inklusive, die Kreditkarte gibt es für einer Gebühr von 3,90 € pro Monat. Kontokorrentkonditionen werden individuell festgelegt.
Wer als Händler einen hohen Mittelzufluss erwartet, sollte hier aber vorsichtig sein. Manche Volksbanken verlangen Strafzinsen, in Berlin wird bereits ab einem Guthaben von 500.000 € ein halbes Prozent fällig.
Postbank
Das Postbank Business Giro kann für alle Rechtsformen, einschließlich UG, online eröffnet werden. Die ersten sechs Monate ist es kostenlos, danach beträgt der Preis 5,90 € pro Monat ab einem Habensaldo von 5.000 € und 9,90 € bei einem geringeren Kontostand. Eine Debitkarte, mit der an allen Automaten der Postbank und ihrer Cash Group kostenlos Bargeld abgehoben werden kann, ist inklusive. Eine Kreditkarte kann, Bonität vorausgesetzt, ab 30 € pro Jahr dazugebucht werden. Der Kontokorrentzinssatz ist bonitätsabhängig, beträgt aber wenigstens 7,99% p. a.
Commerzbank
Bei der Commerzbank gibt es für neue Geschäftskunden einen Willkommensbonus von 100 €. Das Digital Banking wird per Web, App und Telefon angeboten, der CashRadar hilft bei der Liquiditätsplanung. In der günstigsten Version kostet das Konto 9,90 € pro Monat, eine Debitkarte inklusive, die Kreditkarte schlägt mit wenigstens 79,90 € pro Jahr zusätzlich zu Buche. Die Bedingungen für Kontokorrentkredite hängen von der Bonität ab.
Deutsche Bank
Auch die Deutsche Bank bietet gleich drei verschiedene Varianten ihres Business-Kontos an: Basic, Classic und Premium. Die Basic-Version kostet dich 9,90 € pro Monat inklusive Debitkarte. Das Konto punktet neben den Basisfunktionen mit zahlreichen innovativen Online- und Mobile-Banking-Services sowie SEPA-Echtzeitüberweisungen. Die Kreditkarte gibt es zwar nur gegen Aufpreis, dafür kannst du aber weltweit an über 50.000 Geldautomaten kostenfrei Bargeld abheben.
Wenn du dir nicht sicher bist, welches Geschäftskonto das richtige für dich ist und welche Zusatzfunktionen du brauchst, hilft dir der Kontofinder weiter, den die Bank auf ihrer Webseite bereitstellt.
Das richtige Geschäftskonto für jeden Unternehmenstyp
Kleingewerbe
Wenn du ein Kleingewerbe führst und nur ein geringes Geschäftsaufkommen hast, benötigst du aus rechtlicher Sicht kein separates Geschäftskonto. Aber auch hier raten wir dir, private und geschäftliche Buchungen strikt zu trennen um den Überblick über deine Firmenfinanzen zu haben. Da selbst bei einem Kleingewerbe schon relativ viele Buchungen anfallen können, werden es wohl einige Banken nicht zulassen, ein privates Girokonto als Geschäftskonto zu nutzen. Hier eignen sich häufig Direktbanken, die viele kostenlose Angebote für kleine Betriebe anbieten. Dazu gehören unter anderem die Fidor Bank, N26 oder die netbank.
GbR
Bei einer GbR ist ein Geschäftskonto schon alleine deshalb sinnvoll, um Streit zwischen den Geschäftspartnern zu vermeiden. Werden die Geschäfte der GbR über das Privatkonto eines der Gesellschafter abgewickelt, lässt sich oft nur schwer feststellen, welche Gelder dem Gesellschafter persönlich und welche Gelder der Gesellschaft gehören. Werden private Rechnungen mit Geldern der Gesellschaft beglichen, ist auch sehr schnell die Grenze zur Untreue oder Unterschlagung überschritten. Sofern das Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten nicht sehr eng ist, sollte für eine GbR immer ein eigenes Konto eingerichtet oder das bereits bestehende Privatkonto künftig zumindest ausschließlich für die Gesellschaft genutzt werden.
GmbH
Für eine GmbH ist ein Geschäftskonto unvermeidlich, weil die Banken juristischen Personen schlicht nichts anderes anbieten. Überlege dir vor der Eröffnung des Kontos genau, welche Leistungen du für dein Unternehmen wirklich benötigst. Wenn du nicht auf eine Filialbank angewiesen bist, z.B. weil du nicht häufig Bargeld benötigst, kannst du auch als GmbH eine Direktbanken in Betracht ziehen – hier lassen sich sogar kostenlose Angebote finden (z.B. bei der Fidor Bank).
Nebengewerbe
Wenn du nur ein Nebengewerbeführst, bist du nicht verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Trotzdem empfehlen wir dir dringend, für deine nebenberufliche Tätigkeit ein separates Konto zu führen. Nur so kannst du deine Einnahmen und Ausgaben wirklich im Blick behalten – auch die Steuererklärung und eine mögliche Steuerprüfung werden dir so deutlich erleichtert.
Gesetzlich ist es als Nebengewerbe möglich, ein zweites Girokonto für dein Geschäft zu nutzen. Hier stellen sich leider jedoch häufig die Banken quer – diese wollen schließlich mitverdienen und begründen dies oft damit, dass bei einem geschäftlich genutzten Konto durch wesentlich mehr getätigte Buchungen höhere Gebühren fällig werden. Dies ist jedoch zu prüfen. Manche Banken bieten auch aus Kulanz einen gewissen Spielraum an; so erlauben sie beispielsweise bis zu drei Zahlungseingänge im Monat und eine gewisse Anzahl an Ausgängen. Es ist also wichtig, dir am Besten im Vorhinein klar zu machen, wie viele Buchungen über dein Konto pro Monat stattfinden werden. Alternativ kannst du dich für ein kostenloses Geschäftskonto bei einer Direktbank entscheiden.
UG (haftungsbeschränkt)
Für die UG gilt das gleiche wie für ihre große Schwester, die GmbH. Da allerdings noch einige wenige Kreditinstitute Vorbehalte gegen die Rechtsform der UG haben, solltest du immer prüfen, ob dein Wunschkoto für dein Unternehmen auch erhältlich ist. Keine Probleme gibt es bei den Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken. Wenn du lieber ein unkompliziertes und kostengünstiges Online-Konto eröffnen möchtest, bieten sich N26 und die Fidor-Bank an.
Einzelunternehmer & Freiberufler
Wer hauptberuflich selbständig ist, egal ob als Freiberufler, Einzelunternehmer oder Gewerbetreibender, sollte in jedem Fall ein separates Geschäftskonto eröffnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es hier früher oder später zu einer Steuerprüfung kommt, ist sehr hoch, eine getrennte Kontoführung beugt in dieser Situation Missverständnissen vor und schützt die Privatsphäre. Außerdem wird die Buchführung und die Liquiditätsplanung so viel einfacher.
Falls du anfänglich kein Geld für ein Geschäftskonto ausgeben möchtest, kannst du dich für ein kostenloses Basis-Konten, zum Beispiel von Fyrst oder N26, entscheiden und bei Bedarf später upgraden. Deine Kontonummer behältst du in diesem Fall, du musst also nicht fürchten, deine Kunden zu irritieren.
Geschäftskonto wechseln
Die erste Wahl ist nicht immer die richtige, manchmal ändern sich aber auch die eignen Bedürfnisse und die alte Hausbank passt einfach nicht mehr zum Unternehmen. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wann es sinnvoll ist die Bank zu wechseln und wie du dabei am besten vorgehst.
Wann ist ein Wechsel sinnvoll?
Die häufigsten Gründe für einen Wechsel des Geschäftskontos sind
- zu hohe Gebühren
- schlechter Service
- inkompatible Banking-Software
- restriktive Kreditvergabe
- schlechte Kreditkonditionen
Neben den Klassikern für einen Kontowechsel gibt es aber auch noch andere Gründe, sich eine neues Kreditinstitut zu suchen. Expandierende Unternehmen brauchen oft Ansprechpartner vor Ort. Während Großbanken in allen Geschäftszentren auf dem Globus präsent sind oder dort zumindest Kooperationspartner haben, ist das bei der Sparkasse Kleinmusterstadt halt nicht der Fall. Sobald deine Bank nicht mehr zu den Bedürfnissen deines Unternehmens passt, solltest du sie wechseln, auch wenn dir vor der Bürokratie graut. Gut geplant ist der Wechsel des Geschäftskontos gar keine so große Herausforderung.
Wie kannst du dein bestehendes Geschäftskonto wechseln?
Wenn du nur eine überschaubare Anzahl an Geschäftspartnern hast, eröffnest du am besten einfach das neue Konto und weist deine Kunden im Rahmen der nächsten Rechnung darauf hin, dass sich deine Bankverbindung geändert hat. Vorsorglich solltest du das alte Konto behalten, bis du alle Kunden erfolgreich umgestellt hast.
Größere Betriebe sollten dagegen in jedem Fall auf den digitalen Wechselservice zurückgreifen, den viele Banken ihren Geschäftskunden zur Verfügung stellen. Eine Rechtspflicht, wie bei Privatkunden, gibt es hier zwar nicht, aber dafür sind Geschäftskunden eine begehrte Klientel, die meisten Institute strengen sich hier freiwillig an.
Auch bei dieser Methode musst du zuerst ein neues Geschäftskonto eröffnen. Die neue und die alte Bank tauschen dann Daten aus und informieren Kreditoren und Debitoren über die neue Bankverbindung. Auch Firmenkredite können so automatisch abgelöst werden.
Wenn du dein Geschäftskonto im Minus führst oder ein bestehender Kredit mit umziehen muss, solltest du den Wechsel in jedem Fall mit einem Berater deiner neuen Bank persönlich besprechen.
Außerdem ist es natürlich wichtig, dass du rechtzeitig die Bankangaben in deinen Rechnungen, deiner Geschäftskorrespondenz und auf deiner Homepage aktualisierst.
Geschäftskonto kündigen oder auflösen?
Die Begriffe kündigen und auflösen werden oft synonym gebraucht, dabei beschreiben sie aber unterschiedliche Phasen bei der Beendigung einer Geschäftsverbindung.
Mit der Kündigung beendest du das Vertragsverhältnis mit deiner Bank zu dem Zeitpunkt, den du im Kündigungsschreiben benennst. Oft ist das bei Geschäftskonten nur zum Ende eines Kalendermonats und unter Beachtung einer bestimmten Frist möglich. Du solltest außerdem darauf achten, ob vertraglich eine bestimmte Form, zum Beispiel Text- oder Schriftform, vereinbart worden ist. Wenn du keine Lust hast, stundenlang das Kleingedruckte zu studieren, erkundigst du dich am besten per E-Mail bei deiner Bank nach den Kündigungsmodalitäten.
Nach Ende des Kontoführungsvertrags wird das Konto abgewickelt und ein eventuell noch bestehender Saldo ausgeglichen, danach wird das Koto aufgelöst. Die Bankverbindung besteht dann nicht mehr. Sollten danach noch Gut- oder Lastschriften eingehen, werde diese zurückgebucht. Das kann für dich teurer werden, als die vorübergehende Parallelführung zweier Konten, weshalb du die Zusammenarbeit mit deiner alten Bank besser nicht zu früh beendest.
Fazit
Wenn du hauptberuflich selbständig bist, solltest du in jedem Fall ein Geschäftskonto eröffnen, da eine strikte Trennung zwischen privaten und betrieblichen Finanzen dann schon aus steuerlichen Gründen geboten ist. Darüber hinaus erleichtert dir die Trennung auch die Organisation deines Unternehmens, das Finanzmanagement und die Buchführung. Solange du keine Hausbank benötigst, die dir den Rücken stärkt und dir vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung steht, kannst du dich ruhig für ein günstiges Geschäftskonto bei einer der Direktbanken entscheiden.
Unternehmer, die einen sehr kleinen Betrieb führen oder nur einem selbständigen Nebenerwerb nachgehen, können notfalls auch ihr Privatkonto für geschäftliche Zwecke nutzen. Ein Basis-Geschäftskonto, das einige Onlinebanken sogar kostenlos anbieten, ist aber auch hier schon alleine aus steuerlichen Gründen die bessere Lösung.