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Bilanz lesen: Was dir die Bilanzierung verrät

Aktualisiert am
04
.
03
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2024

Hast du von deiner Steuerberaterin oder deinem Steuerberater deine Bilanz bekommen und möchtest die Zahlen genau verstehen? Ganz ohne Vorkenntnisse kann es etwas knifflig sein, bei all den Bilanzposten durchzublicken. In diesem Beitrag geben wir dir einen Einblick in die Bilanzanalyse und verraten dir, welche nützlichen Informationen du aus deiner Bilanz lesen kannst.

Definition: Was ist eine Bilanz?

Eine Bilanz ist die Aufstellung der Vermögenswerte eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. Es handelt sich im Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung um eine Momentaufnahme. Die Bilanz untergliedert sich in zwei Bereiche:

  • Die Aktivseite informiert über die Mittelverwendung und zeigt, worin dein Kapital investiert ist (z. B. Maschinen, Vorräte, Bankguthaben, Forderungen).
  • Die Passivseite informiert über die Mittelherkunft und unterteilt sich in dein Reinvermögen sowie aufgenommenes Fremdkapital (Schulden).

Beide Seiten jeweils für sich addiert ergeben die Bilanzsumme, die auf beiden Seiten der Bilanz gleich ist.

Es gibt verschiedene Arten von Bilanzen mit verschiedenen Zielen. Welche das sind, erklären wir dir in der Übersicht der Bilanzarten.

Bilanz dank unserer Vorlage besser verstehen

Möchtest du wissen, wie eine Bilanz im Detail aufgebaut ist? Lade dir unsere kostenlose Bilanz-Vorlage herunter und lerne alle Bilanzposten kennen.

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Warum es wichtig ist, deine Bilanz lesen und verstehen zu können

Wenn du weißt, was du aus deiner Bilanz ablesen kannst, wird sie zu einem wertvollen Kontroll- und Steuerungsinstrument. Du kannst auf diese Weise nämlich nicht nur unternehmerische Entscheidungen mit Fakten untermauern, sondern auch drohende Risiken oder Krisen frühzeitig erkennen und gegensteuern. Verstehst du die Aussagen deiner Bilanz, kennst du die aktuelle Situation deines Unternehmens und kannst Prognosen für die Zukunft anstellen.

Die wichtigsten Informationen in deiner Bilanz

Verschaffe dir zunächst einen Überblick über die Bilanzierung. Dazu kannst du ein wenig in deiner Bilanz lesen, die Gewinn- und Verlustrechnung studieren und, soweit vorhanden, auch einen Blick in den Geschäftsbericht und den Lagebericht werfen. Hier werden dir wahrscheinlich bereits einige größere Zahlen über den Weg laufen, die wir uns genauer ansehen sollten.

Die Bilanzsumme

Die Bilanzsumme findest du jeweils auf der Aktivseite und Passivseite deiner Bilanz ganz unten. Sie ist auf beiden Seiten identisch und spiegelt das Bilanzvolumen wider. Sie zeigt dir an, wie viel Kapital in deinem Unternehmen investiert ist bzw. welche Vermögenswerte du angesammelt hast. Im Vergleich mehrerer Jahre verrät dir das Gesamtkapital, ob und wie stark dein Unternehmen gewachsen ist.

Du brauchst mehr Details zu dieser Kennzahl? Dann lies dir gleich unseren Artikel zur Bilanzsumme durch.

Der EBITDA

EBITDA steht für „Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization”. Übersetzt bedeutet das „Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände“. In deiner Bilanz ist diese Kennzahl vielleicht auch als Rohergebnis oder Bruttoergebnis ausgewiesen. Dabei wird aus dem endgültigen Ergebnis alles herausgerechnet, was nichts mit deinem eigentlichen Unternehmenszweck zu tun hat (eben beispielsweise Zinsen).

Dieses Ergebnis der reinen Firmenaktivitäten kannst du nun für Vergleiche mit anderen Unternehmen nutzen, auch auf internationaler Ebene. Denn wenn man zum Beispiel die Steuern außen vor lässt (die ja in jedem Land unterschiedlich gehandhabt werden), erhält man viel besser vergleichbare Werte.

Wenn du mehr zum EBITDA wissen willst, schau am besten bei unserem Artikel zu EBITDA vorbei.

Der Vorjahresvergleich

Teil deiner Bilanzanalyse sollte immer auch ein Vergleich der Bilanz mit dem Jahresabschluss des Vorjahres oder sogar mehrerer Jahre sein. So kannst du im Zeitverlauf sehen, wie sich beispielsweise deine Kapitalstruktur, dein Anlagevermögen oder das Gesamtkapital entwickelt haben.

Interessant kann auch der Vergleich mit anderen Unternehmen sein. Nutze dafür am besten Branchenkennzahlen und keine allgemeinen Benchmarks. Denn die Bilanzkennzahlen der verschiedenen Wirtschaftszweige können stark voneinander abweichen.

Die Current-Ratio (Liquidität)

Die Current-Ratio ist eine der wichtigsten Kennzahlen der Bilanzanalyse. Du brauchst sie, um die Liquidität, also die Zahlungsfähigkeit, deines Unternehmens auszuwerten. Dazu teilst du das Umlaufvermögen durch deine kurzfristigen Schulden. So verstehst du deine Liquidität richtig:

  • Kleiner als 1: Es könnte zu Liquiditätsengpässen kommen. Je kleiner die Zahl ist, desto häufiger muss das Unternehmen wahrscheinlich kurzfristige Kredite oder Lieferantenkredite nutzen.
  • Größer als 1: Dies ist optimal, die kurzfristigen Schulden sind vollständig mit kurzfristigen Vermögenswerten finanziert.
  • Größer als 3: Ein hoher Wert ist für die Liquidität zwar als positiv zu bewerten. Er bedeutet allerdings auch, dass das Umlaufvermögen ineffizient eingesetzt wird.

Gut zu wissen: Neben dem Current-Ratio (auch: Liquidität 3. Grades) gibt es noch zwei weitere Liquiditätsgrade. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zur Liquidität.

Tipp: Jahresabschluss richtig vorbereiten

Auch ohne langjährige Vorkenntnisse kannst du deinen Jahresabschluss und deine Bilanzierung bereits gut für deine Steuerberaterin oder deinen Steuerberater vorbereiten. Verwende dafür einfach eine professionelle Buchhaltungssoftware wie sevdesk. Während des Jahres erfasst du deine Einnahmen und Ausgaben ganz einfach mithilfe automatischer Verbuchungen korrekt. Die Auswertungsmöglichkeiten helfen dir später, die wichtigsten Informationen für deine GuV und den Jahresabschluss zusammenzutragen.

Teste jetzt kostenfrei die sevdesk Jahresabschluss-Software.

Aktiva einer Bilanz beurteilen

Die Aktiva trifft bei der Bilanzierung Aussagen darüber, wie du dein Kapital investiert hast. Anlagevermögen und Umlaufvermögen sind Basis einiger interessanter Bilanzkennzahlen.

Entwicklung des Lagers

Wie sich dein Lager entwickelt, kann Hinweise auf Probleme im Unternehmen geben. Wächst das Lagervolumen stetig an, während die Umsätze gleich bleiben oder sinken? Dann bestehen möglicherweise Absatzschwierigkeiten oder Überkapazitäten in der Produktion. Sinkende Lagerbestände sind grundsätzlich positiv zu bewerten. Sie könnten allerdings auch bedeuten, dass dir Lieferengpässe ins Haus stehen. Um die Vorräte zu betrachten, kannst du beispielsweise die durchschnittliche Lagerdauer bzw. die Lagerumschlagshäufigkeit errechnen.

Eine spezielle Software zur Lagerverwaltung kann dir einfach und verlässlich Auskunft über deine Bestände geben. Als Buchhaltungssoftware hat sevdesk ebenfalls eine Lösung zur Lagerverwaltung, die du zusammen mit der Buchhaltungssoftware nutzen kannst.

Anlagendeckung

Die Berechnung der Anlagendeckung trifft eine Aussage darüber, wie solide dein Unternehmen finanziert ist. Dazu teilst du das Reinvermögen durch das Anlagevermögen und multiplizierst das Ergebnis mit 100. Im Idealfall geht das Ergebnis in Richtung der 100 Prozent. Dann ist dein langfristiges Vermögen überwiegend mit Eigenkapital finanziert.

Überprüfe ruhig einmal, ob die sogenannte „goldene Bilanzregel“ erfüllt ist. Sie besagt, dass langfristige Vermögenswerte auch langfristig finanziert sein sollen. Dafür berechnest du den Anlagendeckungsgrad II. Teile dafür die Summe aus Reinvermögen und langfristigen Schulden durch das Anlagevermögen und multipliziere das Ergebnis mit 100.

Passiva einer Bilanz beurteilen

Auf der Passivseite kannst du das Kapital deines Unternehmens analysieren. Das Eigenkapital wird auch als Reinvermögen bezeichnet und zeigt an, welche Vermögenswerte deinem Unternehmen gehören. Das ist auch durchaus interessant, denn ein Gesamtkapital von einer Million macht dich nicht reich, wenn das Eigenkapital nur bei 10.000 Euro liegt.

Eigenkapital

Rund um das Eigenkapital gibt es eine ganze Reihe von Bilanzkennzahlen mit hoher Aussagekraft im Hinblick auf die Unternehmensentwicklung, darunter:

  • Eigenkapitalquote: Teile das Eigenkapital durch das Gesamtkapital. Im Idealfall liegt der Wert über 50 Prozent, aber bereits ab 30 Prozent gelten Unternehmen als solide finanziert. Eine niedrige Eigenkapitalquote bedeutet einen hohen Anteil an Fremdkapital und in der Folge ein höheres Risiko in herausfordernden Phasen.
  • Eigenkapitalrendite: Die Rentabilität des Eigenkapitals verrät, wie gut dein im Unternehmen investiertes Eigenkapital sich verzinst. Optimalerweise ist diese Rendite höher als die Zinsen am Kapitalmarkt. Du berechnest die Rendite, indem du das Eigenkapital durch die Bilanzsumme teilst. Aber Vorsicht: Je höher das Fremdkapital ist, desto höher fällt die Rentabilität des Eigenkapitals aus – aber auch das Risiko für Verluste ist dann höher.

Fremdkapital

Auch die Entwicklung des Fremdkapitals solltest du bei der Bilanzierung im Auge behalten. Steigt der Anteil, fällt er? Eine reine Finanzierung über Eigenkapital ist ebenso wenig sinnvoll wie die ausschließliche Konzentration auf Fremdkapital. Der Verschuldungsgrad (Verhältnis zwischen Fremdkapital und Eigenkapital) sollte ausgewogen sein, um eine zu starke Abhängigkeit von externen Investoren zu vermeiden.

Rückstellungen

Auf der Passivseite findest du die Rückstellungen, die du für bestimmte Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft bilden musst (z. B. für an deine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu zahlende Pensionen). Je langfristiger die Rückstellungen angelegt sind, desto besser kannst du dein im Unternehmen investiertes Kapital verzinsen.

Mehr Details dazu, wofür die Rückstellungen bilden musst, erfährst du hier: "Rückstellungen bilden"

Häufig gestellte Fragen zum Thema

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