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Liquiditätsplanung

Liquiditätsplanung

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Was ist ein Liquiditätsplan, was eine Liquiditätsplanung? In allen seriös geführten Unternehmen ist eine umfassende Liquiditätsplanung erforderlich. Diese hat einen besonderen Stellenwert in Firmen, die gerade neu gegründet werden. Unternehmensgründer müssen für Banken und Geldgeber einen Businessplan erstellen, der Liquiditätsplan ist ein Teil dieses Businessplanes.

Ein Liquiditätsplan ist ein Teilbudget des Finanzplans, der alle ein- und ausgehenden Zahlungsströme des Gesamtbudgets innerhalb der betreffenden Budgetperiode zusammenfasst, und die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherstellen soll. – Quelle: Wikipedia

Zeitfaktor im Fokus des Liquiditätsplans

Als Unternehmer musst du zu jeder Zeit ausreichend liquide Mittel zur Verfügung haben. Fällige Verbindlichkeiten müssen fristgerecht bezahlt werden um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben und die Existenz nicht zu gefährden. Wichtig bei der Erstellung deiner Liquiditätsplanung ist, dass du nicht die Ein- oder Ausgaben in den Vordergrund stellst, sondern genau auf die Zeiten achtest, wann Zahlungen geleistet werden müssen oder wenn Zahlungseingänge anstehen. Wie detailliert solch ein Liquiditätsplan sein muss, hängt auch davon ab, welche Art von Unternehmen du hast und wie hoch deine Liquidität ist. Wenn du als Kleinunternehmer oder als Freiberufler einen Liquiditätsplan erstellst, solltest du mindestens für ein Jahr in die Zukunft planen.

Ziel der Liquiditätsplanung

Ziel der Liquiditätsplanung ist die Ermittlung des voraussichtlichen Bestandes liquider Finanzmittel. Der Liquiditätsplan ist ein wichtiges Controlling-Instrument für die rechtzeitige Einschätzung von Risiken. Bei der Liquiditätsplanung werden alle zu erwartenden Zahlungseingänge innerhalb einer Planungsperiode erfasst, im Vordergrund steht die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens.

Werden finanzielle Schwierigkeiten erkannt, kann ein Unternehmen die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. So können beispielsweise Produkte, die keinen Gewinn erwirtschaften, aus dem Sortiment genommen oder verlustbringende Sparten geschlossen werden. Es kann auch Fremdkapital in Form von Krediten aufgenommen werden, wenn die ausreichende Liquidität nicht mehr gewährleistet ist. Außerdem können Außenstände nachdrücklicher eingefordert oder per Factoring abgetreten werden. So lässt sich die Liquidität nochmals erhöhen.

Aufbau des Liquiditätsplans

Bei deiner Liquiditätsplanung solltest du zu Beginn immer den anfänglichen Bestand deiner liquiden Mittel erfassen. Das bedeutet, dass du wirklich alle Kassen- und Bankbestände ermittelst. Im nächsten Schritt musst du eine Auflistung erstellen, aus dem die Einnahmen und Ausgaben einer Periode ersichtlich sind. Diese beiden ersten Schritte ergeben für dich den Endbestand deiner liquiden Mittel. Eine Periode kann dabei von einem Tag bis hin zu einem Jahr gehen. Als Kleinunternehmer oder Freiberufler solltest du als Periode einen Monat wählen.

Der schematische Aufbau von einem Liquiditätsplan

Für einen Liquiditätsplan gibt es immer einen typischen schematischen Aufbau. Dieser sieht wie folgt aus.

Anfangsbestand von allen liquiden Mittel aus Bank und Kasse
+ alle Einzahlungen innerhalb von einer Periode, wie beispielsweise Ausgangsrechnungen
= verfügbare Mittel
alle Auszahlungen, die innerhalb von einer Periode anfallen (z.B. Gehälter, Mieten, Kredite etc.)
= kumulative Liquidität

Positionen für die Erstellung des Liquiditätsplans

Die Positionen in deinem Liquiditätsplan ergeben sich aus Einzahungen (Geldmittezuflüssen) und Auszahlungen (Geldmittelabflüssen). Welche das genau sind zeigen wir in der folgenden Auflistung.

Einzahlungen
Barbestand und Kassenbestand alle Geldmittelbestände in Bar in deiner Kasse
Voraussichtliche Eingänge von
Zahlungen
– Einzahlungen die aus Verkäufen stammen
– Umsatzsteuereinzahlungen
Sonstige Einzahlungen – Anlagenabgänge
– Kreditaufnahmen
– Zinseinzahlungen
– Steuererstattungen und sonstige Erstattungen
– private Einlagen (dies gilt nur für Einzelunternehmer)
Auszahlungen
Wareneinkauf alle Abflüsse durch de Einkauf von Waren
Personalkosten,
Sozialversicherungsbeiträge,
Sonderzahlungen
Dauerfristverträge – bspw. Abos
Sonstige betriebliche Auszahlungen – Tilgung für Kredite
– Mietzahlungen
– Leasingraten
– Kfz
– Käufe von Anlagen
– Kosten für Werbung
– Kosten für Telekommunikation
– Vorsteuer
– Beratungskosten
– Reisekosten
– Kosten für Weiterbildung
– Kosten für Instandsetzung
– private Entnahmen bei Einzelunternehmern

Beispiel: detaillierter Liquiditätsplan

Liquiditätsplan Januar Februar März April Mai
1.) Bestände Bank und Kasse 16.620€ 25.970€ 24.410€ 22.610€ 22.256€
2.) Einzahlungen und sonstige Geldzuflüsse 10.875€ 827€ 2.042€ 3.013€ 2.656€
2a) Einzahlungen aus operativem Geschäft 375€ 827€ 2.042€ 3.013€ 3.156€
2b) Vorauszahlung durch Kunden 500€ 500€
2c) Zahlungs-eingänge aus dem Bereich Finanzen
2d) Aufnahme Kredite, private Einlagen etc. 10.000€
Summe aller verfügbaren Mittel der Periode 27.495€ 26.797€ 26.452€ 25.623€ 24.912€
3.) Auszahlungen und sonstige Geldabflüsse 1.525€ 2.387€ 3.842€ 3.367€ 3.200€
3a) fixe Auszahlungen operatives Geschäft 980€ 600€ 600€ 740€ 650€
3b) variable Auszahlungen operatives Geschäft (möglicherweise auch UST abhängig) 402€ 1.009€ 1.448€ 1.742€ 1.849€
3c) Zahlungsausgänge aus dem Bereich Finanzen 340€ 385€ 590€ 340€
3d) Zahlungsausgänge aus Investitionen 200€ 1.200€
3e) Steuern 143€ 238€ 209€ 295€ 361€
Saldo aller Einzahlungen und Auszahlungen 9.350€ 1.560€ 1.800€ 354€ 544 €

Dieses Beispiel für einen Liquiditätsplan zeigt dir, dass deine Liquidität stetig abnimmt. Nach der Aufnahme von einem Kredit im Januar ist der Saldo in den Monaten danach negativ. Du bist zwar noch nicht akut von einem Verlust der Liquidität bedroht, musst aber eine neue Liquidität schaffen. Es besteht also Grund dazu, dass du nun erste Maßnahmen einleitest.

Tipp:

Eine tagesaktuelle Übersicht über deine Unternehmenszahlen hast du mit den Auswertungen der Buchhaltungssoftware sevdesk! Wichtige Kennzahlen und vieles mehr sind dabei auf dem Dashboard zu sehen!

Mehr zu den Funktionen

Liquiditätsengpässe vermeiden

Stellst du deinen Liquiditätsplan unter Berücksichtigung der Einnahmen und Ausgaben auf, so kannst du schon sehr früh merken, wenn es zu Engpässen kommen kann. Zeichnen sich kritische Situationen ab, musst du so früh wie möglich Gegenmaßnahmen ergreifen. Dafür hast du einige Optionen, welche du treffen kannst.

  • Aufnahme von neuen Krediten
  • Mit der Bank verhandeln, um die Höhe von Kreditraten bei der Bank zu senken
  • Mit deinen Gläubigern über neue Zahlungsziele verhandeln
  • Prüfung von Skontomöglichkeiten
  • Alle offenen Forderungen durch Mahnwesen eintreiben
  • Nicht zwingend notwendige Investitionen verschieben
  • Anlagevermögen verkaufen
  • Überprüfung von allen Ausgaben
  • Kosten für Unterhalt für den Betriebsablauf mininieren (Telefonkosten senken, Mietzahlungen reduzieren etc.)
  • Mögliche Investoren oder Geschäftspartner suchen

Liquiditätsszenarien durchrechnen

Mit dem Programm Excel und dem sogenannten Szenario-Manager kannst du ganz hervorragend verschiedene Szenarien entwickeln. Um diese zu berechnen musst du in der gesamten Tabelle nicht alle variablen Größen verändern. Du kannst diese auch in einem einzigen Bereich zusammenfassen. Alle entwickelten Szenarien kannst du dann in einer Tabelle übersichtlich darstellen. Diese Szenarien zu entwickeln und zu berechnen ist für dich ganz wichtig. Nur so kannst du sehen, welche möglichen Ergebnisse auftreten können und welche Entscheidungen du wann treffen musst.

Tools für einen Liquiditätsplan

Die Liquiditätsplanung ist mit verschiedenen Computersystemen ganz einfach möglich. Die Positionen sind vorgegeben, sie müssen nur noch entsprechend ergänzt werden. Das Programm berechnet von selbst die verfügbaren Mittel und die liquiden Mittel. Auch Excel hält Tools für die Liquiditätsplanung bereit. So kann der Liquidätsplan immer wieder für andere Perioden erstellt werden, Unternehmen sparen sich die erneute Auflistung aller Positionen, da sie nur noch die entsprechenden Zahlen eintragen müssen.

Solche Softwaretools ermöglichen vor allem Einzelunternehmen und Freiberuflern die Erstellung von detaillierten Liquiditätsplänen. Neben der betrieblichen Kalkulation kann mit dem Tool von Excel auch die private Liquiditätsplanung vorgenommen werden. Mit dem Tool für die detaillierte Liquiditätsplanung können Material, Mitarbeiter und weitere betriebliche Auszahlungen geplant werden. Hierzu gibt es auch kostenlose Excel-Vorlagen für Liquiditätsplanungen.

Allerdings ist eine Liquiditätsplanung in Excel nicht ohne seine Tücken. Gerade wenn viele Transaktionen, wiederkehrende Ein- und Ausgaben und mehrere Geschäftskonten ins Spiel kommen, verlieren Nutzer schnell die Übersicht. Mit steigender Komplexität bieten sich Softwarelösungen wie beispielsweise Agicap an, die durch Anbindungen zu Banken und Rechnungstools einen Echtzeit-Blick auf die Liquidität des Unternehmens ermöglichen. Ebenso wird eine automatische Kategorisierung der Geldströme und vorausschauende Entscheidungsfindung dank detaillierter Liquiditätsszenarien erlaubt.

Geht auch mit Excel: Liquiditätsplanung und Liquiditätsplan

Liquiditätsplan als Managementwerkzeug

Ein Liquiditätsplan kann für ein ganzes Jahr erstellt werden, indem er nach Monaten aufgeschlüsselt wird. Der Liquiditätsplan zeigt auf, ob ein Unternehmen finanzielle Reserven hat oder ob finanzielle Engpässe drohen. Unternehmen sollten immer für ausreichende Liquiditätsreserven verfügen. Als Faustregel gilt, dass die Liquiditätsreserve mindestens für drei Monate ausreichen muss. Doch auch hier gilt: Fähige Unternehmenslenker steuern den Geldfluss im Unternehmen bedarfsgerecht. Schließlich müssen nur so viel liquide Mittel im Unternehmen verbleiben wie nötig. Überschüsse in der Barreserve leisten bessere Dienste, indem sie in das Unternehmen investiert oder gewinnbringend angelegt werden.

Denn – das muss man verinnerlichen – zu wenige Geldmittel im Unternehmen sind riskant, zu viel ist aber auch schlecht und kann die Weiterentwicklung des Unternehmens beeinträchtigen.

Tipps zur Sicherstellung der Liquidität

Es ist durchaus möglich, schon in kurzer Zeit deine Liquidität zu verbessern und sicher zu stellen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen.

  • Richtige und zeitnahe Rechnungsstellung
  • Zahlungseingang beschleunigen beispielsweise durch Reduzierung von Zahlungszielen oder Gewährung von Skonto bei schnellem Bezahlen
  • Treibe deine Forderungen konsequent ein
  • Beuge Zahlungsausfällen oder Zahlungsverzögerungen vor
  • Verhandle deine Zahlungsziele neu mit deinen Lieferanten
  • Baue deine Lagerbestände oder Vorräte ab
  • Decke stille Reserven auf
  • Vermiete dein Anlagevermögen
  • Hinterfrage geplante Investitionen
  • Nimm eine Umschuldung vor

In diesem Video sind nochmal allen wichtigen Informationen zur Liquiditätsplanung:

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