Unternehmensbewertung – Die wichtigsten Methoden & Formeln im Überblick
Eine Firma steht zum Verkauf oder ein Gesellschafter tritt aus dem Unternehmen aus. Das sind nur zwei Beispiele, um eine Unternehmensbewertung auf den Plan zu rufen. Nicht nur die realen Werte müssen bei einer Firmenbewertung ermittelt werden, es geht auch um die immateriellen Dinge. Dazu gehören zum Beispiel die Stellung des Unternehmens am Markt, die Erfahrung der Mitarbeiter oder den Ruf in der Branche. Vor einem geplanten Kauf ist eine sogenannte Unternehmensbewertung deshalb ausgesprochen nützlich.
Unternehmensbewertung Definition
Die Unternehmens- oder auch Firmenbewertung ist eine Aussage über den finanziellen Wert des Unternehmens und damit Verhandlungsgrundlage – sowohl für den Eigentümer als auch für die potenziellen Käufer. Dabei, und das solltest Du wissen, ermittelt die Unternehmensbewertung keinen objektiver Wert, sondern ist mit hohen Ermessensspielräumen verbunden.
Unterschiedliche Unternehmensbewertungsverfahren
Unternehmer überschätzen den Wert ihrer Firma häufig. Das ist ganz normal, schließlich wissen sie nur zu gut, wie viel Mühe sie in der Vergangenheit in ihre Firma gesteckt haben. Während sie ihre Firma verständlicherweise zu einem guten Preis verkaufen möchte, wollen die Nachfolger meistens einen möglichst geringen Kaufpreis zahlen. Oft ist das eine schwierige Situation, die für das Unternehmen auch zur Gefahr werden kann: Hat ein Firmeninhaber sein Unternehmen erfolgreich zu einem hohen Preis verkaufen können, besteht die Gefahr, dass sich der Nachfolger damit wirtschaftlich übernimmt und die Kapitaldienstfähigkeit überschritten wird. Viele Firmenpleiten lassen sich auf einen erhöhten Kaufpreis zurückführen.
Viele Methoden, noch mehr Ergebnisse
Eine Unternehmensbewertung kann ein Weg für beide Seiten sein. Einen objektiven Firmenwert gibt es allerdings nicht. Dafür aber verschiedene Methoden, die helfen sollen, diesen zu ermitteln. Jedoch kommen diese nicht zwingend zu dem gleichen Ergebnis. Je nach angewendetem Verfahren sind große Differenzen mit einer Abweichung von bis zu 50 Prozent des Kaufpreises möglich.
Weil die Berechnung für die Firmenbewertung keine Kleinigkeit ist und für alle Beteiligten nachvollziehbar sein muss, ist es wichtig, sich dabei von Unternehmensberatern, der zuständigen Kammer oder von Wirtschaftsprüfern unter die Arme greifen zu lassen. Denn nicht nur objektiven Kriterien zählen. Vielmehr spielen dabei auch subjektive Werte eine Rolle. Zum Beispiel die finanzielle Lage des Verkäufers, das Alters des Erwerbers oder auch die Risikobereitschaft des Interessenten.
Im diesem Video haben wir dir alles zur Unternehmensbewertung zusammengefasst:
Im Folgenden werden wir Dir die verschiedenen Methoden für eine Unternehmensbewertung näher erklären.
Unternehmenswert berechnen – Verschiedene Methoden & Formeln
Als klassische Verfahren gelten zunächst das Substanzwertverfahren, das Kapitalwertorientierte Verfahren und das sogenannte Ertragswertverfahren. Wurde ein Firmenwert in den 60er Jahren nur auf Grundlage der Gewinne nach Steuern ermittelt, setzte sich in den 70ern das Substanzwertverfahren durch. In den 80er Jahren gesellte sich noch das Ertragswertverfahren hinzu.
1. Substanzwertverfahren
Diese Methode berechnet, welchen Kaufpreis der Nachfolger eines Unternehmens für die Reproduktion des kompletten Unternehmens zahlen müsste. Dafür werden zunächst alle vorhandenen Vermögenswerte beziffert. Damit sind die materiellen Güter wie etwa Maschinen, Gebäude, Technologie oder auch Fuhrpark gemeint. Diese Vermögenswerte werden in einer Inventarliste zusammengefasst. Als Grundlage für die Berechnungen dient dabei der jeweilige Wiederbeschaffungswert.
Der ermittelte Wert wiederum bildet die Basis für alle laufenden Firmenschulden. Unterm Strich ergibt sich auf diese Weise der benötigte Teilreproduktionswert. Zu beachten wäre darüber hinaus auch der Kundenstamm, das Image, der Markenname und weitere immaterielle Güter. Diese Werte können nur auf Grundlage von Schätzungen ermittelt werden, anerkannte Methoden gibt es nicht. Nun werden die berechneten Werte (Teilreproduktionswert, immaterielle Güter) addiert. Ergebnis ist der Vollreproduktionswert.
Fazit
- Die Vorteile des Substanzwertverfahrens: Es ist relativ leicht anwendbar, außerdem sind Zukunftsprognosen hier nicht von Bedeutung.
- Die Nachteile: Die Bewertung der materiellen Güter in ihrer Gesamtheit findet hier keine Anwendung. Darüber hinaus wird keine Aussage über die Gewinnträchtigkeit getroffen. Hinzu kommt, dass die immateriellen Werte lediglich aufgrund von Schätzungen berechnet werden. Im Ergebnis besteht hier die Gefahr, dass der Unternehmenswert mit dem Substanzwertverfahren verfälscht werden kann. Deshalb kommt diese Methode nur selten zur Anwendung.
2. Kapitalwertverfahren
Die Kapitalwertmethode ist eine dynamische Investitionsberechnung und wird häufig praktiziert. Vereinfacht gesagt, ist dieses Verfahren eine finanzmathematische Methode für die Investitionsrechnung. Mit ihr werden alle Zahlungen, die in Zusammenhang mit dem möglichen Ankauf einer Firma stehen, zeitlich differenziert berücksichtigt. Die sogenannte Vorteilhaftigkeit wird dabei in einem Wert gemessen, dem Kapitalwert. Dieser beinhaltet alle Ein- und Auszahlungen bezügliches des Investitionsobjekts.
Diese Erfassung erfolgt abgezinst auf einen Zeitpunkt hin. Dabei zählen sowohl die eigentlichen Investitionsausgaben als auch ein möglicher Liquiditätserlös zu den Ein- und Auszahlungen. Der sich ergebende Kapitalwert ist nichts anderes als der Barwert, der die Vermögensveränderung bei einem Diskontierungssatz angibt. Um die Vorteilhaftigkeit von Investitionen zu ermitteln, werden unter einem gedanklichen Strich alle Zahlungen auf einen gemeinsamen Zeitpunkt bezogen. Das ist normalerweise der Anfangszeitpunkt der eigentlichen Investition, der auch als Kalkulationszeitpunkt bezeichnet wird.
Eine Abzinsung für diesen Kalkulationszeitpunkt ergibt schlussendlich den Kapitalwert der Investition. Bei diesem Verfahren erfolgt die Abzinsung zu Zinsen (Zinssatz), die auch Kalkulationszinsfußgenannt werden. Dieser Zinssatz kann individuell festgelegt und sollte dabei allerdings sehr sorgfältig gewählt werden.
Ertragswertverfahren
Diese Methode ist weit verbreitet. Grundlage für dieses Verfahren ist die Annahme, dass sich der Firmenwert aus dem Potenzial zukünftiger Gewinne des Unternehmens ergibt. Hier steht zunächst das Interesse des Käufers im Vordergrund, in welchem Zeitraum das Unternehmen den Kaufpreis erwirtschaften kann. Der Fokus liegt dabei auf den zukünftigen Gewinnen.
Basis für die Berechnungen ist eine geschätzte Gewinn- und Verlustrechnung. Die Abzinsung der prognostizierten Vertragsüberschüsse wiederum ist wiederum die Grundlage für die Berechnung des Eigenkapitals bezogen auf einen bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft.
Gemeint ist damit ein Rechenmodell, mit dem der aktuelle Barwert einer erst später folgenden Zahlung ermittelt wird. In die Kalkulation wird sowohl miteinbezogen, dass der Firmennachfolger aus künftigen Erträgen Investitionen tätigen muss, als auch Zinsen gezahlt und Kredittilgungen bedient werden müssen. Zum Schluss untersucht der Kaufinteressent meistens über den fiktiven Zeitraum von drei Jahren, ob sein Geld dort gut angelegt wäre, oder ob sich Alternativen besser rechnen würden. So wird die Verzinsung aus möglichen Unternehmensgewinnen mit einer Rendite aus anderen Geldanlagen (Kapitalisierungszinssatz) miteinander verglichen.
Der Ertragswert ergibt sich dann aus der Differenz zukünftiger Überschüsse und dem Kapitalisierungszins (der sich wiederum aus Basiszins und Risikozuschlag ergibt). Basiszins meint dabei den Gewinn aus einer risikofreien Geldanlage. Der Risikozuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen der Rendite einer Geldanlage mit hohem Risiko und dem Basiszins.
Fazit
Je höher also der Kapitalisierungszins bei der Berechnung ausfällt, desto niedriger ist der Unternehmenswert für den Kaufinteressenten. Weil der Kapitalisierungszins eine große Rolle bei dieser Methode spielt, muss das Verfahren sehr sorgfältig angegangen werden. Letztlich aber bietet dieser Weg am Ende einen guten Orientierungswert, der wiederum eine solide Grundlage für die Verhandlungen darstellt.
Discounted-Cash-Flow-Methode
Die Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF), in Deutschland auch als Kapitalwert-Methode bekannt, ist mittlerweile zum prominentesten Verfahren zur Unternehmensbewertung aufgestiegen. Diese Methode stützt sich auf der Abzinsung von vermuteten – und an die Anteilseigner ausschüttbaren Finanzflüssen (Free Cash Flows). Um diese Zahlen ermitteln zu können, bedarf es sorgfältiger Planungszahlen.
Üblich für die Ermittlung ist, zunächst einen fiktiven Zeitraum abzustecken, der gemeinhin bei drei bis fünf Jahren liegt. Hinzu kommt die geplante Gewinn- und Verlustrechnung, außerdem sind Planbilanzen zukünftiger Geschäftsjahre notwendig. Miteinbezogen werden müssen auch Größen wie Personal, Working Capital und Material. Auf dieser Grundlage werden die Free-Cash-Flows mithilfe der Diskontierungsrate errechnet. Diese umfasst die sogenannten Kapitalkosten – genauso wie beim Kapitalisierungszins. Um die Diskontierungsrate bestimmen zu können, werden Vergleichszahlen am Markt herangezogen und auch ein Risikozuschlag aufaddiert.
Diese Methode ähnelt dem deutschen Ertragswertverfahren: Hier, beim DCF, stellen die Kapitalkosten schlussendlich den Gewinn dar, der dem Kaufinteressenten mit vergleichbaren Geldanlagemöglichkeiten entgeht, weil sein Kapital im Unternehmen steckt. Die weiteren Berechnungen stützen sich auf die geschätzten Finanzflüsse der nächsten Jahre, die dann um die Kapitalkosten vermindert werden. Das deshalb, weil der Investor theoretisch diese Gelder erwirtschaften könnte, wenn sein Kapital nicht im Unternehmen angelegt worden wäre. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Cash-Flows relativ unverfälscht in Hinblick auf die Ertragskraft einer Firma berechnet werden können.
Marktwertorientierte Bewertungsverfahren
Doch damit sind die Möglichkeiten, den Wert eines Unternehmens zu ermitteln, noch lange nicht erschöpft. Zu nennen sind an dieser Stelle auch sogenannte Marktwertverfahren wie die Venture Capital Methode sowie das Multiplikator-Verfahren. Diese marktwertorientierten Bewertungsverfahren haben sich im Laufe der 90er Jahre durchgesetzt. Grundlage hier ist die Überlegung, dass Unternehmen, die veräußert werden, nicht nur durch die an diesem Prozess beteiligten Parteien charakterisiert sind – sondern bei der Wertermittlung auch auf Erkenntnisse der Portfolio und Kapitalmarkttheorie sowie auf Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Finanzierung eingegangen wird.
Berechnung mithilfe von Multiplikatoren
Beim Multiplikator-Verfahren helfen sogenannte Verhältniszahlen, den Wert des Unternehmens zu ermitteln. Diese Methode ist besonders praxisnah, weil hier branchenähnliche Unternehmen zur Bewertung herangezogen werden. Außerdem ist sie leicht anwendbar, weil nur Umsatz, Gewinn und ein entsprechender Multiplikator als Größen benötigt werden. Dabei gibt der Multiplikator das Verhältnis zweier Größen an: Dem realisierten Marktwert (damit ist der Verkaufspreis eines vergleichbaren Unternehmens gemeint) und der gewählten Betriebskennzahl einer Firma (Umsatz oder Gewinn).
- Schritt 1: Zunächst wird die zum Verkauf stehende Firma genau unter die Lupe genommen. Bei dieser Analyse werden aktuelle und geschätzte Finanzkennzahlen (Kundenzahl, Umsatz pro Mitarbeiter, künftige Cashflows) betrachtet und daraus ein Erfolgspotenzial abgeleitet.
- Schritt 2: Nach der Bestimmung verschiedener Plangrößen, die wiederum der Bestimmung des Unternehmens dienen, wird im nächsten Schritt ein passender Multiplikator ausgewählt. Dieser wird nach der Betriebskennzahl benannt, auf welche er sich bezieht (beispielsweise Umsatz, EBIT, EBITDA-Multiplikator). Dabei sind drei Arten von Multiplikatoren zu unterscheiden.
- Schritt 3: Dieser widmet sich der Bestimmung einer Vergleichsgruppe. Diese sollte aus vergleichbaren Unternehmen bestehen. Auf dieser Basis ergibt sich schließlich der Unternehmenswert.
Fazit
Ein Nachteil dieser Methode besteht allerdings darin, dass die Rentabilität, die Ertragskraft und das Wachstumspotenzial der Firma nicht zur Bewertung herangezogen werden.
Venture Capital-Modell
Beim Venture Capital-Modell geht es in erster Linie um junge Firmen, vielversprechende Startups mit einer innovativen Geschäftsidee mit geringem Kapital. Diese zeichnen sich meistens durch eine hohe Dynamik aus. Allerdings gibt es auch viele Unsicherheiten.
Normalerweise prägen vier Phasen den Aufbau des Startups:
- Seed-Phase
- Startup-Phase
- Wachstumsphase
- Reifephase
Mit Renditen ist erst in der Wachstumsphase zu rechnen. Ab diesem Zeitpunkt kann die Firma also entweder mit dem Ertragswertverfahren oder mit der DCF-Methode bewertet werden. Vorher, in den ersten beiden Phasen, kommen häufig sowohl die Venture Capital Methode oder das Multiplikator-Verfahren zur Anwendung. Die Venture Capital Methode, die am häufigsten zur Unternehmensbewertung von Startups herangezogen wird, vereint also das Multiplikator-Verfahren und die DCF-Methode miteinander.
Hier bildet bei der Berechnung des Unternehmenswerts der fiktive Verkauf/Exit die Grundlage. Aus diesem Grund wird ein möglicher Preis für eine Veräußerung geschätzt. Daraus folgt eine Bewertung nach dem Ankauf durch einen Investor oder eine VC-Gesellschaft errechnet (Zeitpunkt ist der Bewertungsstichtag, Methode ist das Multiplikationsverfahren). Dabei werden die Dauer und das Risiko des Investments miteinbezogen. Wichtig bei dieser Methode sind insbesondere Aussagen zum Liquiditätsbedarf, zur Renditeerwartung des Investors und zur benötigten Zeit für den fiktiven Exit.
Fazit
Das Verfahren an sich ist schnell und einfach, nachteilig ist jedoch, dass diese Methode zunächst nur erste Vorstellungen über den Unternehmenswert liefert und viele Informationen über die Firma vernachlässigt werden. Darüber hinaus stellen die Multiplikationen eine fragliche Größe dar, weil sie sich nur auf Exits aus der Vergangenheit beziehen.
3. Die Checklist-Methode
Eine weitere Möglichkeit zur Beurteilung eines Unternehmens ist die Checklistenmethode. Hier wird ein Startup nach festen Kriterien unter die Lupe genommen, die jeder für sich festlegt. Trotzdem aber gibt es Gesichtspunkte, die bei keiner Checkliste fehlen sollten. Zum Beispiel Kriterien zum Produkt:
- Hat es ein Alleinstellungsmerkmal?
- Besteht Markenschutz?
- Aussagen zum Markt, zum Team, zum Potenzial, Skalierbarkeit, Gewinnträchtigkeit und vieles mehr.
- Fragen nach der herrschenden Konkurrenz am Markt, der Management-Fähigkeit oder der Nachhaltigkeit
4. Die Equidam-Methode
Zuletzt noch die Equidam-Methode, von einem niederländischen Unternehmen entwickelt, die aus einer Mischung von verschiedenen anderen Verfahren besteht. Die ausgewählten Verfahren fließen dabei in unterschiedlicher Gewichtung ein. Ein Verfahren, das sich gerade für Unternehmen in der Frühphase eignet, die noch keine nennenswerten Gewinne erbracht haben.
Equidam nutzt fünf anerkannte Methoden für die Ermittlung des Firmenwerts: Zunächst die Scorecard-Methode, bei der es unter anderem um die Stärke des Unternehmers und des Managements, die Erfolgsaussichten, das Wettbewerbsumfeld und die benötigte Investition geht. Außerdem kommt auch die Checklisten-Methode zum Einsatz, ebenso wie die Venture Capital Methode und der Discounted Cash Flow in zwei Varianten.
Firmenkultur nicht unterschätzen
Keineswegs zu vernachlässigen bei der Firmenbewertung ist auch die Unternehmenskultur. Sie ist ein wichtiger, weil sie die Gemeinschaft innerhalb der Firma repräsentiert. Hier finden sich die Maßstäbe über Werte und Normen wie zum Beispiel:
- Arbeitsmoral
- Fairness
- Offenheit
- Loyalität
- Kritik
Diese und viele weitere Aspekte definieren die Unternehmenskultur. Von ihr ist in hohem Maße abhängig, ob und wie eine Firma funktioniert und sie hat maßgeblichen Einfluss auf den langfristigen Erfolg. Wenn sich die Beschäftigten im Unternehmen wohlfühlen, werden sie sich mit den Werten identifizieren.
Wirtschaftliche Erfolg & Unternehmenskultur
Der wirtschaftliche Erfolg ist eng mit der Unternehmenskultur verbunden. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Kultur stark gewandelt. Sei es, dass es Flexibilität für Mitarbeiter notwendig wird (Möglichkeiten des Home-Office) oder auch, dass Angestellte immer stärkere Wünsche in Bezug auf Teilhabe an der Gemeinschaft, Selbstständigkeit und Freiheiten innerhalb des Unternehmens äußern.
Unternehmenswert vom Fachmann berechnen lassen
In den meisten Fällen werden Unternehmensbewertungen veranlasst, weil eine Firma den Besitzer wechseln soll. Allerdings gibt es auch andere, zahlreiche Gründe für diese Maßnahme. Zum Beispiel das Ausscheiden von Gesellschaftern, der Börsengang, Fusionen und Sanierungen, Verpachtungen, auch Ehescheidungen und nicht zuletzt Kreditwürdigkeitsüberprüfungen.
Wer bewertet Unternehmen?
Durchgeführt werden Unternehmensbewertungen von M&A-Beratern, von Rechtsanwaltskanzleien, Steuerberatern oder auch Wirtschaftsprüfern. Wichtig für den Auftraggeber ist dabei, wie groß die Erfahrung der Beauftragten im Bereich von Bewertungen ist, ebenso die Expertise über die Marktsituation von Unternehmen in dieser speziellen Branche.
Richtwerte für die Kosten
Die Kosten für eine Firmenbewertung sind unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise die Komplexität der Firmenstruktur, die betriebswirtschaftliche Transparenz der Geschäftszahlen oder die Aussagefähigkeit der Geschäftsunterlagen.
Einen ersten Überblick kann man sich bereits online verschaffen. Zu rechnen ist mit Kosten in Höhe zwischen 3500 und 8000 Euro (Richtwert). Bei größeren Firmen kalkulieren Fachleute 250 bis 350 Euro pro Stunde, für kleinere gelten Richtwerte von 150 bis 250 Euro pro Stunde.
Fazit zu Unternehmensbewertung
Wie du siehst, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Unternehmen zu Bewertungen. „Der Preis ist das Maß aller Dinge und ihr Wert ist das Maß aller Nützlichkeit“ – dieses Zitat von David Ricardo, britischer Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, bringt auf den Punkt, worauf es bei einer Unternehmensbewertung ankommt. Doch immer sind dabei zwei Seiten zu beachten: Der Firmeninhaber als Verkäufer, der mit viel Herzblut sein Geschäft aufgebaut und weiterentwickelt hat Verkäufer hat, und der mögliche Käufer, der Interessent, der eher nüchtern kalkuliert und auf einen möglichst niedrigen Kaufpreis setzt. In dieser Lage benötigt er professionelle Unterstützung, die realistisch und für beide Seiten gerecht den Unternehmenswert ermittelt.