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Krankenversicherung für Selbstständige – Privat oder gesetzlich versichern?

Krankenversicherung für Selbstständige – Privat oder gesetzlich versichern?

Aktualisiert am
26
.
06
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2024

Eine Krankenversicherung ist eine Versicherung gegen Kosten, die durch Krankheit auftreten können. Damit du richtig in das Leben eines Selbstständigen eintauchen kannst und zusätzlich auch noch richtig abgesichert bist, haben wir für dich diesen Artikel verfasst. Hier erfährst du also alles, was du über Krankenversicherungen für Selbstständige wissen und beachten musst.

Krankenversicherung für Selbstständige – Privat oder gesetzlich versichern?

Brauchst du als Selbstständiger eine Krankenversicherung?

Grundsätzlich gilt, dass du dich als Selbstständiger selbst um deine Krankenversicherung kümmern musst. Hierbei kannst du dich dann jedoch zwischen der gesetzlichen und der privaten Variante entscheiden .

Leider gibt es jedoch auf die Frage „Welche Krankenversicherungsart ist besser?“ jedoch keine allgemeingültige Antwort. Ob du dich lieber privat oder gesetzlich versichern solltest, ist im Wesentlichen von deiner beruflichen Situation abhängig. Auch deine familiäre Situation kann eine wichtige Rolle mit Hinblick auf die richtige Entscheidung spielen.

Fest steht, dass dir sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung Vor- und Nachteile bieten.

Übrigens: bei der Krankenversicherungspflicht für Selbstständige handelt es sich um eine vergleichsweise neue Regelung. Sie wurde 2007 eingeführt und bewirkte, dass jeder ab dem 01. September 2009 versichert sein musste.

sevdesk Krankenversicherung_Selbständige
 Krankenversicherung für Selbständige

Versicherungsfreiheit bei der Krankenversicherung für Selbstständige

Es gibt einige Personen, die frei in der Entscheidung sind, wie sie sich krankenversichern. Hier dürfen diese Personen zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung auswählen. Wie es so oft ist, bringt auch hier jede Krankenversicherung seine Vor- und auch Nachteile mit sich. Allerdings können sich nur Personen privat krankenversichern, die nicht versicherungspflichtig in der gesetzlichen Krankenversicherung und damit versicherungsfrei sind.

Dazu gehören meist Selbstständige, Freiberufler , Beamte und andere Personen mit Anspruch auf Beihilfe. Auch Arbeitnehmer, die ein Einkommen haben, welches oberhalb der Versicherungspflichtgrenze von 59.400€ liegen. Personen ohne eigenes Einkommen oder mit einem Einkommen unter der Geringfügigkeitsgrenze von 450€ im Monat und Studierende, die sich von der Versicherungspflicht befreien lassen sind ebenfalls versicherungsfrei.

Ausnahme: Du bist nebenberuflich selbstständig

Eine gute Nachricht für diejenigen, die „nur“ eine nebenberufliche Selbstständigkeit ausüben: hier werden in den meisten Fällen keine weiteren Kosten für die Sozialversicherung fällig. Denn die jeweilige Summe wird über den Lohn des Arbeitgebers schon abgezogen.

Dies bleibt so, solange die Einnahmen der Nebentätigkeit nicht die Einnahme des Hauptberufs übersteigen. Dies hat den Hintergrund, dass der Arbeitgeber die Hälfte des Beitrags zahlt. Komplett Selbstständige müssen den Beitrag selbst zahlen. Verdienst du also mehr, als in deinem Hauptberuf, dann wäre es ungerechtfertigt, wenn der Arbeitgeber die Hälfte deines Beitrags zahlt. Im Endeffekt bist du also, wenn du neben dem Hauptberuf einer selbstständigen Nebentätigkeit nachgehst, gesetzlich krankenversichert.

Wie so oft gibt es jedoch auch Ausnahmen, so dass manchmal dennoch zusätzliche Summen gezahlt werden müssen. Um hier rechtlich gesehen auf der sicheren Seite zu sein, ist es wichtig, die jeweilige Krankenkasse über die nebenberufliche Selbstständigkeit (und natürlich auch über etwaige Änderungen) zu informieren. So kann unter Umständen auch höheren Nachzahlungen vorgebeugt werden.

Die meisten Krankenkassen versenden übrigens ohnehin entsprechende Dokumente an ihre Mitglieder, in denen sie sich nach dem aktuellen Stand der Einnahmen und eventuellen Veränderungen erkundigen.

Ist die private Krankenversicherung oder die gesetzliche Krankenversicherung günstiger?

Welche Krankenversicherung am Ende wirklich günstiger ist, ist nicht immer so einfach zu bestimmen. Grundsätzlich ist es so, dass der Beitrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung, durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber geteilt wird. Über diese Teilung hinaus zahlen die Versicherten hier einen sogenannten kassenindividuellen Zusatzbeitrag , welcher 2018 im Schnitt bei 1 % lag. Allerdings ist es so, dass Beamte und auch Selbstständige den Beitrag komplett selber zahlen müssen.

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt die Abrechnung nach dem Sachleistungsprinzip . Derjenige, der die Leistung erbringt (zum Beispiel ein Arzt) rechnet dann die anfallenden Kosten direkt mit der Krankenkasse ab und nicht mit dem Versicherten selbst.

In der privaten Krankenversicherung ist dies aber anders, denn dort ist es so, dass der Versicherte erst einmal in Vorkasse treten muss und somit die Rechnung direkt beim Arzt zahlt. Im Nachhinein reicht er die Rechnung bei seiner Versicherung ein und erhält den Betrag zurück. In der privaten Krankenversicherung richtet sich der Beitrag nicht nach dem Einkommen, aber nach dem Alter und dem Gesundheitszustand. Diese Dinge spielen hier eine große Rolle.

Was kostet die gesetzliche Krankenkasse für Selbstständige?

Es ist natürlich ratsam, dass man sich immer einen Überblick über die möglich anfallenden Kosten verschafft. Allerdings ist das in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ganz einfach herauszufinden. Hier spielt das Einkommen eine große Rolle, denn meistens wird der Beitrag an dem Einkommen bemessen und kommt somit zustande. Aber auch andere Daten und Fakten spielen beim Ermitteln des Beitrags eine Rolle. So kommt es zum Beispiel darauf an, ob du Kinder hast und ob du einen Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit erhalten hast. Die Krankenkassen nehmen zusätzlich einen Zusatzbeitrag von 0,9% – dabei liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 4537,50€ . Normalerweise sind die Beiträge in den gesetzlichen Krankenkassen einheitlich, aber dadurch, dass der Beitrag am Einkommen und an den möglichen Kindern berechnet wird, ergeben sich hier teilweise sehr große Spannen.

Einkommensgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung für Selbstständige

Innerhalb der Versicherungen gibt es eine sogenannte Beitragsbemessungsgrenze . Diese Grenze ist sehr wichtig für die, die mehr als diese Grenze verdienen. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt derzeit bei 4.687,50€ . Bis zu dieser Grenze werden die Einnahmen des Versicherten berücksichtigt. Somit wird der Beitrag für die Krankenkasse nie höher ausfallen, wenn du mehr als diese 4687,50€ verdienst.

Mindestbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherung für Selbstständige

Bisher war es für viele Personen, die sich selbstständig machen wollten, ein Dorn im Auge, wenn es um die Beiträge zur Krankenversicherung ging. Hier gibt es nämlich einen Mindestbetrag, der zur Berechnung des Beitrages für die Krankenkasse, dient. Es wurde also ein Wert vorgegeben, der aussagte wie viel ein Selbstständiger im Monat verdient hat – unabhängig davon, ob er diesen Betrag wirklich verdient hat oder auch nicht.

Die Ausnahme bildet hier auch ein Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Dieser Zuschuss dient im Allgemeinen dazu, eine finanzielle Entlastung zu schaffen, allerdings bringt dieser gleichzeitig höhere Beiträge mit sich. Seit 2019 wurde der Mindestbeitrag um ca. die Hälfte gesenkt. Bisher ist bei einem Selbstständigen davon ausgegangen worden, dass dieser 2284€ im Monat verdient – danach wurden dann auch die Beiträge für die Krankenversicherung berechnet. Seit 2019 wurde der Mindestbetrag auf 1038,33€ herabgesenkt. Das bedeutet im Großen und Ganzen, dass Selbstständige mit geringem Einkommen nur noch ca. 160-190€ anstatt 400€ zahlen müssen.

Seit 2018 – Nachzahlung bei der gesetzlichen Krankenversicherung für Selbstständige

Seit Anfang 2018 müssen freiwillig, gesetzlich versicherte Selbstständige damit rechnen, dass ihre Krankenkassen Nachzahlung von ihnen fordern werden. Diese Nachforderungen können die Krankenkassen dann geltend machen, wenn die tatsächlichen Einnahmen über den Einnahmen liegen, auf deren Basis der vorläufige Beitragsbescheid beruht. Im Endeffekt ähneln diese Forderungen dem, was die Selbstständigen bereits von der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer kennen. Auch da ist es so, dass sie über das ganze Jahr Vorauszahlungen leisten und eventuell noch etwas nachzahlen müssen, wenn die tatsächlichen Einkommen berechnet wurden. Hat man also zu wenig an seine Krankenkasse bezahlt, dann muss man nachzahlen. Wenn jedoch mehr bezahlt wurde, als eigentlich nötig war, dann bekommst du dieses Geld wiedererstattet.

Was kostet eine private Krankenversicherung für Selbstständige?

Spielst du mit dem Gedanken, dich selbstständig zu machen, dann fragst du dich eventuell, ob du dich nicht doch einfach privat versicherst und natürlich, was dies dann kosten würde. Wir haben bereits erwähnt, dass der Beitrag für die private Krankenversicherung anders berechnet wird, als der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung. Ein positiver Punkt ist, dass sich der Beitrag hier nicht nach dem Einkommen berechnet, sondern nach anderen Dingen, wie den Leistungen , dem Gesundheitszustand und nach dem Alter . Auch hier ist es also schwer genau zu sagen, wie viel du für die private Krankenversicherung zahlen musst. Es hängt auch hier von verschiedenen Faktoren ab, die dabei eine große Rolle spielen.

Ab wann sollte ich mich privat krankenversichern?

Seit 2009 gilt in Deutschland eine allgemeine Krankenversicherungspflicht . Das bedeutet, dass jeder eine Krankenversicherung haben muss. Die Mehrzahl der Menschen wird den gesetzlichen Krankenversicherungen zugeordnet. Allerdings gibt es einige Menschen, die nicht in eine gesetzliche Krankenversicherung eintreten können. Darunter zählen zuletzt privat Versicherte, die trotz Versicherungspflicht keinen Versicherungsschutz haben. Personen, die in Deutschland bisher weder gesetzlich, noch privat versichert waren und Deutsche, die ihren ständigen Wohnsitz im Ausland hatten.

Bist du selbstständig, dann hast du Versicherungsfreiheit – kannst dir also aussuchen, ob du gesetzlich oder privat versichert sein möchtest. Allgemein gilt, dass Beamte, Selbstständige, Studenten und Angestellte mit einem Bruttojahreseinkommen von mehr als 60750€ , in die private Krankenversicherung eintreten dürfen.

Wirklich ratsam ist es, wenn du folgende Punkte beachtest:

  • Du solltest jünger als 40 Jahre alt sein.
  • Du musst im Großen und Ganzen gesund sein – es gibt bestimmte Krankheiten, die die private Versicherung für einen Menschen ausschließen.
  • Außerdem sollte deine Familienplanung bereits feststehen, denn möchtest du keine Kinder und auch keine Ehefrau haben, dann sollte die Entscheidung relativ einfach fallen.
  • Du musst beachten, dass du deine späteren Kinder ebenfalls privat versichern musst, was bedeutet, dass du viel mehr Beiträge im Monat zahlen musst.
  • Eine kostenlose Familienversicherung , wie in der gesetzlichen Versicherung, gibt es in der privaten nicht.

Du solltest gut verdienen, oder ein Vermögen besitzen. Es gibt zwar Möglichkeiten, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren, aber dies ist meist nicht ganz so einfach, wie es sich in der Theorie anhört. Du musst also wirklich darauf achten, dass du dir eine private Versicherung auch wirklich auf langer Sicht leisten kannst. Und zum Schluss solltest du in keinem riskanten Beruf arbeiten. Denn Personen, die einen riskanten Beruf ausüben, haben es oftmals schwer sich privat zu versichern. Hier können dann, je nach Berufsgruppe, relativ hohe Risikozuschläge fällig werden.

Für welche Krankenversicherung sollten sich Selbstständige mit geringem Einkommen entscheiden?

Gerade, wenn du noch am Anfang mit deiner Selbstständigkeit stehst, dann solltest du dir genau Gedanken darüber machen, welche Krankenversicherung du wirklich in Anspruch nehmen möchtest. Es wird sich lohnen, wenn du dir die Zeit nimmst und einmal darüber nachdenkst, welche Versicherung wirklich günstiger für dich ist. Du solltest dabei auf die verschiedenste Punkte achten. Solche Punkte wären zum Beispiel:

  • dein Alter
  • deine Familienplanung
  • dein allgemeiner Gesundheitszustand,

denn du musst immer daran denken, dass in der privaten Krankenversicherung die Kinder einzeln mitversichert werden müssen und, dass in der privaten Versicherung keine kostenlose Familienversicherung verfügbar ist.

Gerade in der Gründungsphase solltest du diese Punkte berücksichtigen, sodass dir noch genügend Kapital für die Gründungskosten zur Verfügung steht.

Beitrag berechnen – Tarifrechner für die selbständigen Krankenversicherung

In den Zeiten des Internets hast du die Möglichkeit, dir deinen Krankenkassenbeitrag selbst auszurechnen. Hierfür genügt meistens das einfache Suchen mit Hilfe von einer Suchmaschine. Du kannst dort einfach etwas eingeben wie „Tarifrechner Krankenkasse“ und schon werden dir einige Rechner angezeigt.

Tarifrechner für Krankenkassen
   Tarifrechner für Krankenkassen – Krankenkassen Vergleichsrechner von Krankenkassen.Deutschland

Du musst dann verschiedene Daten eintragen, die für die Berechnung eines Tarifs ausschlaggebend sind. Oftmals bieten auch die Krankenkassen selbst solch einen Rechner an. Solltest du bei der Eingabe der Daten einmal nicht weiterwissen, dann findest du Fragezeichen neben den Kästen. Wenn du dort drauf klickst, werden dir Hilfestellungen und Erklärungen geliefert.

Beitragssatz mit oder ohne Krankengeld

Wer als Selbstständiger krankenversichert ist, hat keinen Anspruch auf Krankengeld . Um sich hier zusätzlich abzusichern und vielleicht einem etwas längeren Ausfall ein wenig entspannter entgegentreten zu können, braucht es daher eine gesonderte Absicherung.

Diese bewirkt dann, dass ab dem 43. Tag der jeweiligen Krankschreibung das besagte Krankengeld ausgezahlt wird. Um dies gewährleisten zu können, musst du bei deiner gesetzlichen Krankenversicherung eine Wahlerklärung abgeben. Dein Beitrag von aktuell 14,6 Prozent (bezogen auf das Bruttoeinkommen) erhöht sich dann um einen entsprechenden Zusatzbeitrag. Danach gibt es genaugenommen keine Unterschiede mehr zum Krankheitsfall eines Arbeitnehmers. Denn ab dem 43. Tag profitierst du von dieser zusätzlichen Absicherung. Bitte behalte hierbei jedoch auch immer im Hinterkopf, dass deine jeweilige Entscheidung für drei Jahre bindend ist und du diese auch im Falle eines Wechsels zur neuen Krankenkasse „mitnimmst“.

Eine weitere Alternative ist, dass du dich für eine private Krankentagegeld-Versicherung entscheidest und separat festlegst, ab wann du wie viel Krankentagegeld erhalten möchtest. Aufgrund der Vielzahl der Anbieter kann es sich hier lohnen, die einzelnen Tarife miteinander zu vergleichen.

Natürlich kannst du dich auch als Selbstständiger dazu entschließen, auf die zusätzliche Absicherung zu verzichten. Bedenke jedoch immer, dass eine längere Krankheit immer auch dein Unternehmen gefährden kann.

Lohnt sich für Privatunternehmer das gesetzliche System?

Viele Privatunternehmer fragen sich, inwieweit es sich lohnt, in die Leistungen der GKV zu investieren. Natürlich spielt hierbei auch immer die Frage nach den Beiträgen eine entscheidende Rolle. Diese passen sich an den jeweiligen Bruttolohn an und könnten somit in gewisser Weise als „absehbar“ eingestuft werden.

Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang natürlich auch die Zahlen, die sich auf die aktuelle Beitragsbemessungsgrenze beziehen. Diese wurden 2019 neu angepasst und dürften hier für viel Gesprächsstoff gesorgt haben. Hier galt es immerhin einmal mehr, die höheren Beiträge für die Private Krankenkasse mit deren Vorteilen abzuwägen und sich die Frage zu stellen, wie viel Geld ein wenig mehr „Luxus“ denn tatsächlich wert ist.

Neue Beitragsbemessungsgrenze ab 2019

Die Beitragsbemessungsgrenze, also die Summe, die mit Hinblick auf die Beitragsberechnung interessant ist, wurde 2019 angepasst. Der entsprechende Wert liegt nun bei 54,450 Euro im Jahr. Schon jetzt ist allerdings auch bekannt, dass sich die Summe im Jahre 2020 auf 56.250 Euro erhöhen wird.

Werden diese Werte „geknackt“, ist die Summe darüber für dich beitragsfrei und wird entsprechend nicht berücksichtigt. Wer mehr verdient, profitiert entsprechend von der Gewissheit, einen festgelegten Höchstsatz nicht übersteigen zu können.

Auch wenn du dich als Selbstständiger für eine private Krankenversicherung entscheidest, ist die jeweils aktuelle Beitragsbemessungsgrenze für dich von Belang. Denn von dem jeweiligen Wert ist unter anderem auch der maximale Betrag zum PKV-Tarif (Basis) abhängig.

Anspruch auf Krankengeld

Selbstständige haben – wie bereits im Abschnitt weiter oben dargestellt – keinen gesetzlichen Anspruch auf Krankentagegeld. Wer hier von den gleichen Vorteilen wie Arbeitnehmer profitieren und dementsprechend ab dem 43. Tag seiner Krankschreibung Krankentagegeld erhalten möchte, muss sich zusätzlich absichern und monatlich einen Zusatzbeitrag leisten.

Vergleich der Krankenversicherungen für Selbstständige

Im Folgenden werden die private und die gesetzliche Krankenversicherung verglichen. So kannst du dir einen Überblick verschaffen. Eventuell hilft dir dieser Vergleich auch dabei, dich für eine der beiden Versicherungen zu entscheiden.

Tipp!

In der Selbstständigkeit kommen einige neue Themen auf dich zu. Nicht nur die Rentenversicherung, auch die Buchhaltung ist von jetzt an ein großes Thema für dich. Wenn du keinen Plan davon hast, zeigen wir dir in unserem Blogbeitrag die einfache Buchhaltung für Selbstständige.

Welche Vor- und Nachteile hat die PKV gegenüber der GKV für Selbstständige?

Mit einer Krankenversicherung für Selbstständige ist es wie mit den meisten anderen Dingen im Leben auch: Sie hat Vor- und Nachteile. Und auch in diesem Fall sollten Interessenten und Versicherte wissen, welche das konkret sind, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Vorteile der PKV Nachteile der PKV
niedrigere Einstiegstarife, im Gegensatz zu den gesetzlichen Versicherungen Günstige Einstiegstarife können sich in der PKV rasant zu teuren Beiträgen entwickeln
Leistungen, die dir einmal vertraglich zugesichert wurden, bleiben erhalten Du musst Arztrechnungen sofort vorstrecken und kannst sie dir erst hinterher wieder zurückholen
kein Einmischen der Politik Es kann vorkommen, dass du Ärger mit Ärzten bekommst, wenn sie aus Sicht der Versicherung, zu hohe Rechnungen ausstellen.
Individuelle Gestaltung des Leistungskatalogs. Du kannst Einbettzimmer oder auch Chefarztbehandlungen verlangen. Es erfolgt eine Gesundheitsprüfung – wenn du nicht gesund bist, wirst du Schwierigkeiten haben, die richtige Versicherung zu finden.
Du kannst deinen monatlichen Beitrag, durch Optimierung des Leistungskataloges, senken Kinder und auch Ehegatten sind nicht automatisch mitversichert
Erhalt von Beitragsrückerstattungen Einige Kataloginhalte aus der GKV sind nicht ohne höheren Zuschlag in der PKV verfügbar
Um die steigenden Kosten im Alter auffangen zu können, gibt es sogenannte Altersrückstellungen PKV Versicherte gelten oft als überversorgt
keine Solidargemeinschaften

Vorteile der GKV Nachteile der GKV
Solidargemeinschaft von Alten, Jungen, Gesunden und Kranken. So werden Risiken ständig gemischt. Die Politik bestimmt den Leistungskatalog
Kinder und Ehegatten, die nicht berufstätig sind, sind kostenlos mitversichert. Monatliche Beiträge werden ebenfalls von der Politik festgelegt
Oft sind Leistungen für Kinder vorgeschrieben, die in der PKV mehr Beitrag kosten Politik bremst Kassen aus, die neue Ideen bei Kooperationen oder im Management des Krankenhauses umsetzen wollen
Ärzte und Kliniken bekommen feste Honorarsätze, sie können hier nicht mehrfach abrechnen Das Geld wird ausgegeben, wie es eingenommen wird

Brauchst du eine Krankenzusatzversicherung?

Ob eine Krankenzusatzversicherung im Einzelfall sinnvoll ist, ist im Wesentlichen vom persönlichen Anspruch des Versicherten abhängig. Grundsätzlich gilt, dass sich die entsprechenden Angebote vor allem an die Menschen richten, die sich für eine gesetzliche Krankenversicherung entschieden haben. Denn mit Hilfe der Krankenzusatzversicherung lassen sich Leistungen in Anspruch nehmen, die oft mit denen der PKV vergleichbar sind.

Je nach Anbieter ist hier beispielsweise eine Zahnzusatzversicherung oder eine Auslandsreisekrankenversicherung enthalten.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der ausschlaggebend dafür ist, sich für oder gegen eine Krankenzusatzversicherung zu entscheiden, ist natürlich der Preis. Die Beiträge werden unter anderem auf Grundlage deines Alters und deines Gesundheitszustandes berechnet. Auch hier lohnt sich ein eingehender Vergleich, da sich die verschiedenen Tarife teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Manchmal müssen auch – bis die jeweiligen Leistungen abgerufen werden können – mehr oder weniger lange Wartezeiten überbrückt werden.

Eine Krankenzusatzversicherung kann dir unter anderem dabei helfen, einen Krankenhausaufenthalt ein wenig „komfortabler“ werden zu lassen oder hohen Kosten mit Hinblick auf aufwendige Zahnbehandlungen vorzubeugen. Ob sie sich jedoch im Einzelfall lohnt und wie viel Wert du beispielsweise auf Chefarztbehandlung und Co. legst, entscheidest du natürlich selbst.

Wann kannst du dich über die Künstlersozialkasse versichern?

Die Künstlersozialkasse , kurz „KSK“, wirkt auf viele Selbstständige besonders attraktiv. Denn diese übernimmt mit Hinblick auf deine Rentenversicherung – vereinfacht ausgedrückt – den „Arbeitgeberanteil“.

Fest steht jedoch auch, dass sich nicht jeder über die KSK versichern kann, bzw. muss. Als Grundvoraussetzung gilt hier, laut § 1 Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG), dass du dauerhaft einer künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit erwerbsmäßig nachgehen musst. Dies musst du anhand einschlägiger Belege (zum Beispiel Rechnungen) nachweisen. Auch dein voraussichtliches Jahreseinkommen ist für die Frage „KSK oder nicht?“ relevant. Aktuell gilt, dass du hierbei mindestens 3.900 Euro jährlich bzw. 325 Euro verdienen musst. Liegst du darunter, bist du versicherungsfrei.

Gibt es eine Familienversicherung für Selbstständige?

Wie bereits erwähnt, kommt es darauf an für welche Krankenversicherung du dich entscheidest. Hast du dich für eine private Krankenversicherung entschieden, dann wirst du hier zwar eine Familienversicherung bekommen, aber keine, die kostenlos ist. Hier musst du einen extra Beitrag für jedes Kind und auch für den Ehegatten zahlen. Entscheidest du dich aber für die gesetzliche Krankenversicherung, dann sind sowohl deine Kinder, als auch dein Ehegatte mitversichert. Die einzige Voraussetzung ist, dass dein Ehegatte nicht berufstätig ist.

Was zählt zu den beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenversicherung für Selbstständige?

Als beitragspflichtiges Einkommen werden alle Einkommensarten angerechnet, die du zum Lebensunterhalt verbrauchen kannst. Solche Einkommen sind zum Beispiel: Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit, Pensionen, Witwenrenten, Beamtenbezüge, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und Unterhaltszahlungen vom getrennt lebenden oder geschiedenen Ehegatten.

Was passiert, wenn ich insolvent werde und privat versichert bin?

Selbst wenn du in die Insolvenz geraten solltest und deine Beiträge in der privaten Krankenversicherung nicht mehr zahlen kannst, darf die Versicherung dich nicht rausschmeißen. Ein Problem ist aber, dass dich die Ärzte nur noch im absoluten Notfall behandeln dürfen. Die Krankenkasse bezahlt dann nur noch die Rechnungen, die aufgrund eines Notfalls entstanden sind. Hast du also zum Beispiel eine einfache Grippe und gehst zum Arzt, dann dürfen die Ärzte dich theoretisch nicht behandeln, da die Gefahr besteht, dass du die folgende Rechnung nicht bezahlen kannst oder wirst. Die Beitragsschulden, die vor der Insolvenz entstehen sollten, können ohne weitere Maßnahmen mit in die Insolvenz einfließen.

Fazit

Viele Menschen, die planen, in eine hauptberufliche Selbstständigkeit zu starten, sehen der Frage nach der richtigen Form der Krankenversicherung skeptisch entgegen. Und tatsächlich: gerade als Start Up kann die finanzielle Belastung hier als durchaus belastend empfunden werden.

Um hier die richtigen Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, die eigene Geschäftssituation und natürlich auch die individuellen Ansprüche gut einschätzen zu können. Daher: nimm dir ein wenig Zeit, um dir über deine Erwartungen, deine finanzielle Situation und die Gesetzeslage klar zu werden. Auch Fragen wie „Wieviel Vorsorge kann ich mir überhaupt leisten?“ spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Fest steht jedoch auch: wenn du einzelne Angebote miteinander vergleichst und deine individuelle Situation einschätzt, kannst du einem entsprechenden Ausfall manchmal ein wenig entspannter gegenübertreten. Auch wenn klassische Arbeitnehmer hier sicherlich – per Gesetz – von einem etwas verlässlicheren „Auffangnetz“ profitieren, sollten Sorgen um den Fortbestand deines Unternehmens dir nicht die Freude an deiner Selbstständigkeit nehmen.

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