Das Corona-Virus hat viele Unternehmer in eine tiefe Krise gestürzt. Vor allem Kleinunternehmer, Solo-Selbstständige und Künstler müssen stark um ihre Existenz bangen. Betroffen von dieser Krise sind auch sehr stark Fotografen. Hochzeiten werden abgesagt oder verschoben, Veranstaltungen dürfen nicht mehr stattfinden und schon fast sicher geglaubte oder gebuchte Aufträge gehen verloren. Viele Fotografen haben alle ihre Aufträge verloren und leben von Rücklagen. Kosten müssen an jeder Stelle eingespart werden. Längst ist jedem bewusst geworden, dass sich die Corona-Krise nicht nur zu einer Gesundheitsgefahr entwickelt hat. Aus der Corona-Krise ist eine handfeste und sehr bedrohliche Wirtschaftskrise geworden. Aber was kannst du als freiberuflicher Fotograf dagegen tun?
Auch für dich als Fotografen gibt es einige Möglichkeiten, wie du deine finanzielle Not minimieren kannst, um diese schwierige Phase zu überstehen. Dafür solltest du jede erdenkliche Hilfe annehmen und deine Existenz absichern. Wir haben deshalb ein paar Tipps für dich zusammengestellt.
Die Bundesregierung hat weitere besondere Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht, die in erster Linie für kleine Unternehmen, für Solo-Selbstständige und Angehörige der freien Berufe gelten. Hier geht es um Sofortmaßnahmen, welche dir helfen, deine Liquidität sicherzustellen. Diese lauten wie folgt:
Diese Einmalzahlungen sollen dabei helfen, dass du akute Engpässe in der Liquidität überbrücken kannst und laufende Betriebskosten gedeckt werden können. Diese Hilfen musst du nicht zurückzahlen.
Hilfspakete und Sofortmaßnahmen werden sowohl von Bund und Ländern angeboten. Wo du was beantragen kannst bzw. musst, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Wir haben für dich in einem Beitrag eine Übersicht über alle Antragsformulare und Corona-Hilfen der einzelnen Bundesländer zusammengestellt.
Einen ganz wichtigen Punkt solltest du in der derzeitigen Situation auch noch beachten. In dem Moment, wo du als Fotograf gebucht wirst, beispielsweise für eine Hochzeit oder sonstige Aufnahmen, so wird zwischen dir und dem Auftraggeber ein sogenannter Werkvertrag geschlossen. Das bedeutet, dass beide Vertragspartner ihren Pflichten nachkommen müssen.
Es gilt hier also für dich zu prüfen, ob der Auftraggeber diesen Auftrag so einfach stornieren kann. Es ist für dich deshalb wichtig zu prüfen, was in den AGB steht. Es ist zwar nachvollziehbar, dass die Gesundheit im Vordergrund steht, aber es ist durchaus möglich, dass dir für den Auftragsentzug eine Entschädigung zusteht. Also akzeptiere so eine Vertragskündigung nicht einfach, ohne vorher nachzuprüfen, ob dies so einfach möglich ist. Schließlich steht deine Existenz auf dem Spiel.
Bleiben die Aufträge aus oder werden storniert, kannst du auf die oben genannten Hilfspakete zugreifen. Doch es wäre für dich der falsche Weg, sich jetzt nur darauf zu konzentrieren. Da keiner abschätzen kann, wie lange diese Corona-Krise andauert und wie es danach weitergeht, solltest du selbst auch die Initiative ergreifen und vielleicht neue Wege gehen. Dazu ein paar Tipps.
Wir haben den selbstständigen Fotografen Marcel Lehner aus Österreich, Inhaber des Fotostudios Marcel Lehner – Film & Photography ,zur aktuellen Situation und seinen Umgang mit der Corona-Krise befragt.
Ich bin Berufsfotograf und betreibe das (Foto-) Studio Lehner für professionelle Werbe- und Produktfotografie im Herzen von Wien. Ich bin meinen Kunden aus Wirtschaft, Politik und Kultur sehr verbunden und helfen Ihnen dabei individuell zugeschnittene Werbebotschaft in Bildern oder Bewegtbildern in Form von Imagefilmen zu transportieren. Dabei setze ich bereits seit mehr als 10 Jahren auf ein erstklassiges Services – vom Fotokonzept bis zur digitalen Nachbearbeitung.
Ich bin als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) tätig. Dennoch habe ich ein großartiges Kernteam aus Fotografen, Kameramännern und Make-Up-Artists, welche als freie Mitarbeiter bei einer Vielzahl meiner Projekte mitwirken.
Als Betreibers eines Fotostudios mit personenbezogenen Dienstleistungen und Produktfotografie bin ich teilweise von der Corona Krise betroffen. Laut der Verordnung des Sozialministeriums ist das Betreten meiner Betriebsstätte für Kunden vorerst untersagt. Die Produktfotografie kann dennoch weiterhin durchgeführt werden.
Meine primäre Anlaufstelle ist das Info-Service der Wirtschaftskammer Wien sowie das des Fachverbands der Berufsfotografen.
Bestehende Kundentermine habe ich, wo möglich, zeitnahe verschoben. Für Aufträge, bei welchen eine Verschiebung nicht möglich war, habe ich meinen Kunden eine kostenfreie Stornierung angeboten.
Einen Großteil meiner Fixkosten macht die Miete meines Fotostudios aus. Wegen des behördlich verhängten Betretungsverbots bin ich im Augenblick mit meinem Vermieter in Gesprächen wegen einer Mietzinsminderung. Andere Ausgaben sind tragbar und müssen im Augenblick nicht reduziert werden.
Der Digitalisierungsgrad der Geschäftsprozess bei Marcel Lehner – Film & Photography war bereits vor Corona hoch. Nun habe ich aber die gesamte Kommunikation auf Telefon, Skype und andere Online-Konferenz-Systeme wie z. B. Zoom umgestellt. Abstimmungsprozesse zur Druckfreigabe und zum Proofing der Bilder erfolgen standardmäßig online und die Bestellung via Web-Shop und kontaktloses Zahlen sind bereits seit Jahren in meinem Fotostudio möglich.
Nein, zumindest keine bezahlte Werbung. Nachdem der Social-Media-Konsum aufgrund der derzeitigen Lage stark angestiegen ist, habe ich meine Aktivitäten in diesem Bereich intensiviert und wo möglich automatisiert.
Die unterschiedlichen Hilfspakete der Regierung sind mir, soweit schon verabschiedet, bekannt. Nachdem mein Geschäft aufgrund der Produktfotografie allerdings weiterhin „gut“ läuft, werde ich keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Wir alle sind in einer Situation, die wir uns bis vor Kurzem nicht vorstellen konnten. Daher sind Lösungen gefragt, welche der aktuellen Situation angemessen sind. Als Fotograf kann man die Zeit für unterschiedlichste Aktivitäten nutzen. Ich zum Beispiel habe folgende Agenda:
Für meine Buchhaltung setze ich nach wie vor auf sevDesk. Die Software überzeugt mich bereits seit vielen Jahren und hilft mir auch in dieser Zeit – vor allem bei der Neukundenakquise und den aktuell vielen Zahlungserinnerungen.
Ich habe eine Vielzahl an neuen Projekt- und Geschäftsideen – auch fernab der Fotografie. Diese gilt es nun zu Evaluieren, zu Priorisieren und zu Terminieren. Da kommt das Homeoffice genau richtig.
Ich bin voller Zuversicht, was die Zukunft bringt. Unternehmen, welche die aktuelle Situation als Chance nehmen und mit der richtigen Portion an Leidenschaft, Arrangement und Durchhaltevermögen an die Sache herangehen, werden aus der Krise gestärkt hervorgehen.
Auch wenn Fotografen zu der Branche gehören, welche unter dem Corona-Virus besonders zu leiden hat, sagt dies nicht aus, dass die Welt jetzt verloren ist. Es gibt einige Möglichkeiten, die sich dir bieten, diese Krise zu überstehen. Einiges kannst du selbst machen, einiges wird dir an staatlichen Hilfen zur Seite gestellt. Damit kannst du deine Existenz auf jeden Fall retten, wenn du versuchst die genannten Tipps umzusetzen.
Wenn du im Moment keine oder nur wenige Aufträge hast, haben wir einige Tipps wie du beispielsweise bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung Geld sparen kannst.
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